Energie-Scouts sparen CO2, Ressourcen und Geld

Kli­ma- und Res­sour­cen­schutz in Per­son: 20 Aus­zu­bil­den-de absol­vier­ten das Ener­gie-Scout Pro­gramm der IHK Arns­berg 2025. (Foto: Fretter/IHK Arnsberg)

Arns­berg. 20 Aus­zu­bil­den­de aus zehn Unter­neh­men haben nun bei einer Abschluss­ver­an­stal­tung bei der IHK Arns­berg gezeigt, wie viel­fäl­tig Kli­ma­schutz im Betrieb aus­se­hen kann. Als frisch qua­li­fi­zier­te Ener­gie-Scouts prä­sen­tier­ten sie Pro­jek­te von Pho­to­vol­ta­ik und Elek­tro­mo­bi­li­tät über was­ser­spa­ren­de Tech­nik und Dämm­maß­nah­men bis hin zu Ideen zur Mit­ar­bei­ter­sen­si­bi­li­sie­rung – und wur­den dafür mit Urkun­den aus­ge­zeich­net. Das kos­ten­freie Ener­gie-Scout-Pro­gramm der IHK Arns­berg ver­mit­telt Aus­zu­bil­den­den in vier Work­shops das nöti­ge Wis­sen, um eige­ne Effi­zi­enz­pro­jek­te zu ent­wi­ckeln und Ein­spar­po­ten­zia­le im Unter­neh­men aufzudecken.

Res­sour­cen wie Was­ser, Strom, Gas und Treib­stof­fe konn­ten so ein­ge­spart wer­den. Neben tech­nisch unter­stüt­zen Ansät­zen stand in die­sem Jahr die Mit­ar­bei­ter­sen­si­bi­li­sie­rung bei eini­gen Pro­jek­ten im Fokus. Die mög­li­chen Ein­spar­ef­fek­te durch die Ein­bin­dung der Mit­ar­bei­ten­den kön­nen bei ener­gie­in­ten­si­ven Unter­neh­men weit­rei­chend sein. Zudem wer­den das Mit­ein­an­der und der Aus­tausch unter­ein­an­der gefördert.

Die Ener­gie-Scouts schaff­ten es auch in die­sem Jahr wie­der ganz neue Ideen zu prä­sen­tie­ren. Nicht immer muss dabei inves­tiert wer­den. Auch das Sicht­bar­ma­chen und Abschal­ten von ver­al­te­ten Sys­te­men spart Ener­gie, wie das Gewin­ner­pro­jekt ein­drück­lich zeigt. Dabei darf ger­ne abge­schaut und kopiert wer­den. Ein­fa­che und gut über­trag­ba­re Lösun­gen sind da manch­mal im Vorteil.

Hendrik Müller und Walter Fegler von infineon technologies sichern sich den ersten Platz

„Mehr WLAN – weni­ger Watt“ – Die flä­chen­de­cken­de Instal­la­ti­on der neu­es­ten WLAN-Gene­ra­ti­on in den Büro­ge­bäu­den macht kabel­ge­bun­de­ne LAN-Sys­te­me über­flüs­sig. Eine Ana­ly­se der bei­den Aus­zu­bil­den­den zeig­te, dass die LAN-Swit­ches kaum noch genutzt wer­den, im Leer­lauf jedoch viel Strom ver­brau­chen. Die Jury zeig­te sich beein­druckt: „Eine ein­fa­che, aber sehr effek­ti­ve Ener­gie­spar­maß­nah­me. Die Über­trag­bar­keit der Idee für ande­re Betrie­be ist hoch“, resü­miert Clau­dia Mah­ne­ke von energy4climate. Knapp 25.000 Euro Ener­gie­kos­ten kön­nen so jähr­lich ein­ge­spart wer­den. Im nächs­ten Jahr wird die­ses Pro­jekt in den Wett­be­werb mit den Ener­gie-Scout-Pro­jek­ten der 60 bun­des­weit betei­lig­ten IHK-Bezir­ke gehen.

Zweiter Platz für Marlon Bußmann und Hannes Merschmann von thyssenkrupp rothe erde

Rund 120 Anla­gen lau­fen am Stand­ort in Lipp­stadt. Unter dem Mot­to „Strom spa­ren – Stand­ort wah­ren“ ent­wi­ckel­ten die bei­den Ener­gie-Scouts eine Kam­pa­gne zur Mit­ar­bei­ter­sen­si­bi­li­sie­rung. So genann­te Abschalt­kar­ten ani­mie­ren die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen bestimm­te Funk­tio­nen bei län­ge­rem Still­stand abzu­schal­ten. Bis zu 800.000 kWh könn­ten so pro Jahr ein­ge­spart wer­den. Die ers­ten Maß­nah­men in der Aus­bil­dungs­werk­statt lie­fen erfolg­reich. Nun soll die Idee auf den gesam­ten Betrieb aus­ge­wei­tet werden.

Anna Sander von Perstorp Chemicals aus Arnsberg Bruchhausen holt Platz 3

Das Che­mie-Unter­neh­men benö­tigt in der Pro­duk­ti­on viel Was­ser. Die Instal­la­ti­on von so genann­ten Sperr­was­ser­mo­ni­to­ren hilft, den Sperr­was­ser­fluss zu über­wa­chen und zu regu­lie­ren. Dich­tungs­aus­fäl­le wer­den ver­hin­dert und die Lebens­dau­er der Was­ser­pum­pen erhöht. Pro Pum­pe kön­nen nicht nur 65.000 Liter Was­ser son­dern auch 19.000 Euro jähr­lich gespart werden.

Projekt für Biologische Vielfalt erhält Sonderpreis

Felix Ber­ger und Jona­than Mer­s­mann von der Volks­bank Hell­weg ent­wi­ckel­ten ein Pro­jekt für mehr bio­lo­gi­sche Viel­falt auf dem Fir­men­ge­län­de. Meh­re­re Wild­blu­men­wie­sen wer­den an ver­schie­de­nen Stand­or­ten mit einer Gesamt­flä­che von 500 m² ange­legt. Dafür erhiel­ten die bei­den Aus­zu­bil­den­den den Son­der­preis „Bio­di­ver­si­tät“.

Die­se vier Teams wur­den aus­ge­zeich­net, doch unter dem Strich gab es nur Gewin­ner. Alle teil­neh­men­den Azu­bis sam­mel­ten wert­vol­le Erfah­run­gen im Bereich Ener­gie- und Res­sour­cen­schutz, im Pro­jekt­ma­nage­ment sowie in der Prä­sen­ta­ti­on von Pro­jek­ten. Und die betei­lig­ten Betrie­be gewin­nen durch aus­ge­bil­de­te Ener­gie-Scouts und spa­ren dabei auch noch Res­sour­cen und Geld.

Nach den Energie-Scouts ist vor den Energie-Scouts.

Die IHK Arns­berg freut sich jetzt schon auf die nächs­te Run­de in 2026. Auch dann wird es wie­der dar­um gehen, Ener­gie- und Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz in den Unter­neh­men zu stei­gern. Dabei spielt es kei­ne Rol­le wel­cher Aus­bil­dungs­be­ruf von den Azu­bis erlernt wird. Inter­es­sier­te Betrie­be kön­nen sich bereits jetzt für den Jahr­gang 2026 anmel­den bei Fran­zis­ka Fret­ter (fretter@arnsberg.ihk.de) oder Lars Mor­gen­brod (morgenbrod@arnsberg.ihk.de).

Die weiteren Energie-Scout-Projekte 2025 finden Sie nachfolgend:

Michelle Hallermann und Tamer Gencsen von Miele aus Arnsberg

Die bei­den Azu­bis führ­ten Gespräch mit Kol­le­gen aus der Logis­tik. Dabei kam her­aus, dass die Tor­ab­dich­tun­gen bei der LKW-Bela­dung nicht gut schlie­ßen. Neue Schaum­stoff­kis­sen-Tor­ab­dich­tun­gen an fünf Toren redu­zie­ren nun Zug­luft und Heiz­kos­ten merk­lich und spa­ren fünf Ton­nen CO2 pro Jahr. Schö­ner Neben­ef­fekt: Die Kol­le­gen frie­ren weniger.

Die Knepper Gruppe aus Lippstadt mit zweitem E‑LKW

Joli­ne Haber­land und Alex­an­der Wör­de­hoff stell­ten ein Pro­jekt zur Eigen­strom­nut­zung vor. Dazu wird eine bestehen­de Pho­to­vol­ta­ik-Anla­ge auf Eigen­ver­brauch umge­stellt. Der so erzeug­te Strom soll für zwei Elek­tro-LKWs genutzt wer­den. Dazu wer­den Strom­spei­cher und Lade­säu­len instal­liert, was rund 21.000 Euro an Ein­spa­rung pro Jahr bedeutet.

Anna Kußmann, Philipp Zeeb und Jannik Fischer von Ohrmann aus Möhnesee

Die drei Azu­bis haben sich damit beschäf­tigt, wie die Elek­tri­fi­zie­rung des haus­in­ter­nen Fuhr­parks beschleu­nigt wer­den kann. Dazu wur­den Mit­ar­bei­ten­de befragt und Hemm­nis­se iden­ti­fi­ziert. Dar­auf­hin wur­de ein Anlei­tungs­vi­deo zum Laden eines E‑Autos erstellt, die Fahr­ten­bü­cher digi­ta­li­siert und es wird ein wei­te­res E‑Fahrzeug ange­schafft. 4,5 Ton­nen CO2 kön­nen so pro Jahr ein­ge­spart werden.

Martinrea Honsel mit Robina Eickelmann und Ronja Rickert.

Die Aus­zu­bil­den­den vom Auto­mo­bil­zu­lie­fe­rer aus Mesche­de ent­wi­ckel­ten eine Kam­pa­gne zur Ener­gie- und Res­sour­cen­sen­si­bi­li­sie­rung. Sie erkann­ten, dass der größ­te Hebel zur Ver­än­de­rung im Unter­neh­men bei den Mit­ar­bei­ten­den liegt. Das Bewusst­sein für Ener­gie- und Res­sour­cen­schutz wird durch Schu­lun­gen von 650 Mit­ar­bei­ten­den in Pro­duk­ti­on, Instand­hal­tung, Ver­wal­tung und Logis­tik geschärft. So kön­nen kon­kre­te, all­tags­taug­li­che Hand­lungs­wei­sen ver­mit­telt wer­den. Wett­be­wer­be und Prei­se sol­len dabei die Moti­va­ti­on zusätz­lich erhöhen.

EGGER Holzwerkstoffe Brilon mit Moritz Kahrig und Bedirhan Kiraz

Druck­luft­le­cka­gen in der Pro­duk­ti­on sind kos­ten- und ener­gie­in­ten­siv. Das erkann­ten auch die bei­den Ener­gie-Scouts von Egger und pla­nen die Instal­la­tio­nen von Magnet­ven­ti­len. Die­se hel­fen dabei, über 9.000 Euro an Strom­kos­ten pro Jahr in der Schleif­stra­ße zu sparen.

Robin Allamani und Jonas Meges von Dallmer

Die Aus­zu­bil­den­den vom Her­stel­ler für Sani­tär­tech­nik aus Arns­berg stell­ten ein Pro­jekt zur effi­zi­en­ten Abwär­me­nut­zung von Kom­pres­so­ren vor. Ein auto­ma­ti­sier­tes Klap­pen­sys­tem wird instal­liert, um Abwär­me zur Unter­stüt­zung des Hei­zungs­sys­tems im Win­ter zu nut­zen. Gleich­zei­tig soll die Wär­me im Som­mer abge­lei­tet wer­den, um den Auf­wand für die Kli­ma­an­la­ge zu reduzieren.

 

 

 

 

 

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