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Bürgerstiftung Sundern verleiht Martinspreis 2022 an Natalya Franz

Nata­lya Franz aus Sun­dern ist die dies­jäh­ri­ge Preis­trä­ge­rin des Mar­tins­prei­ses der Bür­ger­stif­tung Sun­dern. (Foto v.l.n.r.: Eli­sa­beth Appel­hans, Mat­thi­as Ostrop (bei­de Vor­stand Bür­ger­stif­tung), Frau Nata­lya Franz (Preis­trä­ge­rin 2022), Jür­gen Schwa­nitz (Vor­stand Bür­ger­stif­tung), © Bür­ger­stif­tung Sundern)

Sun­dern. Die Ent­schei­dung ist gefal­len: Frau Nata­lya Franz aus Sun­dern, wird für ihr außer­ge­wöhn­li­ches sozia­les Enga­ge­ment ausgezeichnet.

Der Angriffs­krieg auf die Ukrai­ne hat das Leben für die seit 19 Jah­ren in Deutsch­land leben­de Ukrai­ne­rin Nata­lya Franz ver­än­dert. Im Febru­ar sorg­ten zunächst tie­fe per­sön­li­che Betrof­fen­heit und Sor­gen um die in der Ukrai­ne leben­den Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen für vie­le ver­gos­se­ne Trä­nen. Wie vie­le ande­re enga­gier­te Men­schen in der Stadt Sun­dern auch, hat sich Frau Franz sofort auf den Weg gemacht, zu unter­stüt­zen und zu hel­fen, so auch immer sie gebraucht wur­de. Aus die­sem ers­ten Enga­ge­ment her­aus hat sich in den ver­gan­ge­nen Mona­ten etwas Außer­ge­wöhn­li­ches entwickelt.

Außergewöhnliches Engagement für ukrainische Geflüchtete

Neben ihrem Beruf ver­bringt Frau Franz täg­lich zwi­schen 3 und 4 Stun­den damit, die ukrai­ni­schen Kriegs­ge­flüch­te­ten, die der­zeit in Sun­dern einen siche­ren Auf­ent­halts­ort haben, in allen Fra­gen rund um das täg­li­che Leben zu unter­stüt­zen. Dem Whats­App-Netz­werk, das ins Leben geru­fen wur­de, gehör­ten zwi­schen­zeit­lich 300 Men­schen an. Frau Franz koor­di­niert und orga­ni­siert, bringt die Men­schen mit­ein­an­der in Ver­bin­dung und ist mitt­ler­wei­le die unge­krön­te Lei­te­rin die­ses Netz­wer­kes. Neben all­täg­li­chen Fra­gen wie „Ich brau­che einen Augen­arzt – wohin kann ich gehen?“ beglei­tet sie die Kriegs­ge­flüch­te­ten bei Behör­den­gän­gen, über­setzt und hilft an allen Ecken und Enden.

Ukrainischer Chor als besondere Form der Gemeinschaft

Doch damit nicht genug: Frau Franz hat es geschafft, den Geflüch­te­ten ein klei­nes Stück­chen Hei­mat zurück­zu­ge­ben. Mit Unter­stüt­zung von Judith Wach­holz, die ihre Räum­lich­kei­ten im Haus des Abschieds zur Ver­fü­gung stellt, hat sich ein Chor gegrün­det, der – mit Aus­nah­me von Frau Franz – aus­schließ­lich aus geflüch­te­ten Ukrai­ne­rin­nen besteht.

Bei den regel­mä­ßi­gen Chor­pro­ben wer­den Tra­di­tio­nen aus der Hei­mat fort­ge­führt und ukrai­ni­sche Volks­lie­der gesun­gen. Wenn auch hier oft Trä­nen geflos­sen sind, ist in die­ser Gemein­schaft ein tie­fes Gefühl von Ver­trau­en und Freund­schaft ent­stan­den. Zwi­schen­zeit­lich hat es rund 20 Auf­trit­te des Cho­res gege­ben. Bei­spiel­haft sei­en hier genannt das Frie­dens­fest in Neheim oder die Kapel­le des Kran­ken­hau­sen in Mesche­de, in dem 8 ver­wun­de­te Sol­da­ten aus der Ukrai­ne lagen. „Bei jedem Auf­tritt neh­men wir auch selbst wie­der Emo­tio­nen mit nach Hau­se“, so Nata­lya Franz. „Uns beglei­ten stän­dig gemisch­te Gefüh­le zwi­schen Betrof­fen­heit und Glück. Aber gemein­sam geben wir uns auch immer wie­der Stär­ke mit auf den Weg. Das Preis­geld wird selbst­ver­ständ­lich für die Arbeit mit Kriegs­ge­flüch­te­ten eingesetzt.“

„Seelische Hilfe“ durch vielschichtiges und zeitaufwändiges Engagement

Die­se Viel­schich­tig­keit des Enga­ge­ments ver­bun­den mit dem hohen zeit­li­chen Auf­wand war für die Jury der Bür­ger­stif­tung der Aus­lö­ser, Frau Franz mit dem Mar­tins­preis 2022 aus­zu­zeich­nen. „Die Art der Hil­fe, die Frau Franz ver­mit­telt, gibt den Men­schen ein Hei­mat- und Zusam­men­hö­rig­keits­ge­fühl. Dies ist des­halb so wich­tig, weil die­se Men­schen meist ein­sam in einem frem­den Land mit frem­der Spra­che leben. Es ist kei­ne mate­ri­el­le, son­dern eine see­li­sche Hil­fe“, so Mat­thi­as Ostrop, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Bür­ger­stif­tung. „Gleich­zei­tig soll die­se Aus­zeich­nung stell­ver­tre­tend sein für die vie­len Hel­fer und viel­fäl­ti­gen sons­ti­gen Hil­fen für Men­schen aus der Ukraine.“

Alles in allem bleibt fest­zu­hal­ten: Die Hil­fe für Flücht­lin­ge ist wich­tig und kann berei­chernd sein. Eines ist sie auf jeden Fall: anspruchsvoll.

Rückblick

Mit dem Mar­tins­preis für beson­de­res sozia­les Enga­ge­ment aus­ge­zeich­net wur­den bisher:

  • 2009: Wal­ter Müller
  • 2010: Alten­heim AGs der Haupt- und Real­schu­le Sundern
  • 2011: Postor­ches­ter Sundern
  • 2012: Rent­ner­band Wes­ten­feld und Sau­ber­män­ner Amecke
  • 2013: Mein­ken­brach­ter Ersthelfer
  • 2014: Muse­ums­ver­ein Sundern
  • 2016: Bür­ger­netz­werk Flücht­lings­hil­fe Sundern
  • 2018: Frei­wil­li­ge Feu­er­weh­ren im Stadtgebiet
  • 2020. IWB Sun­dern e. V.

 

 

 

 

(Quel­le: Bür­ger­stif­tung Sundern)

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