A 46: Freigabe freut Anwohner und Wirtschaft

Doch auch die Wirt­schafts­re­gi­on pro­fi­tiert von der neu­en Anbin­dung. „Wir stär­ken mit dem Wei­ter­bau der A46 die Regi­on und geben den Unter­neh­men eine Per­spek­ti­ve für die Zukunft“, beton­te Enak Fer­le­mann, par­la­men­ta­ri­scher Staats­se­kre­tär beim Bun­des­mi­nis­ter für Ver­kehr und digi­ta­le Infra­struk­tur. „Je bes­ser eine Regi­on ange­bun­den ist, des­to attrak­ti­ver ist sie für Bür­ger, Unter­neh­men und auch für den Tourismus.“

Technisch ambitioniertes Projekt

Aus Sicht der Straßen.NRW-Ingenieure war der Bau der 5,6 Kilo­me­ter lan­gen Auto­bahn-Stre­cke ein span­nen­des, aber auch ambi­tio­nier­tes Pro­jekt. Denn bis zu 33 Grad stei­le Hän­ge mach­ten nicht nur die Pla­nung auf­wän­dig, die beweg­te Topo­gra­fie stell­te auch beim Bau eine gro­ße Her­aus­for­de­rung dar. Im Takt­schie­be­ver­fah­ren wur­de der Stahl­über­bau der höchs­ten Tal­brü­cke bei Nutt­lar Stück für Stück über die Pfei­ler gescho­ben – in sanf­tem Schwung um die Kur­ve. Dort, wo die Brü­cke auf den Sen­gen­berg trifft, muss­te der Hang nicht nur abge­tra­gen, son­dern anschlie­ßend auch auf­wän­dig gesi­chert wer­den. 3600 Fels­nä­gel – sechs bis 16 Meter lang – wur­den ver­baut, Spritz­be­ton auf­ge­bracht und das Schutz­bau­werk anschlie­ßend mit einer Gabio­nen­wand gestal­tet. „Neben den tech­ni­schen Her­aus­for­de­run­gen, die zu meis­tern waren, haben wir auch einen hohen gestal­te­ri­schen Anspruch gestellt“, sag­te Straßen.NRW-Direktorin Elfrie­de Sau­er­wein-Brak­siek mit Blick auf die Bau­wer­ke. Beson­ders offen­sicht­lich wird dies bei der Tal­brü­cke Nutt­lar, deren sechs schlan­ke run­de Pfei­ler wie die Stäm­me der in der Regi­on vor­herr­schen­den Fich­ten in die Höhe ragen. Mit Natur­stei­nen ver­klei­de­te Ste­len an den Bau­wer­ken geben Hin­wei­se auf das Schie­fer­ge­bir­ge der Region.

Erlebnisraum Natur aufgewertet

Der Aspekt „Gestal­tung“ hat auch bei der Anla­ge der Aus­gleichs­flä­chen eine Rol­le gespielt. Für den Neu­bau einer Stra­ße muss durch Ver­bes­se­rung der vor­han­de­nen Natur­struk­tu­ren oder durch Neu­an­la­ge von öko­lo­gisch wert­vol­len Lebens­räu­men ein Ersatz für die durch den Bau in Anspruch genom­me­ne Flä­che geschaf­fen wer­den. An der A 46 sind das unter ande­rem Auen­ge­höl­ze, Hecken­struk­tu­ren und exten­siv bewirt­schaf­te­te Wie­sen­flä­chen. Aber auch der Erleb­nis­raum Natur wird durch die Aus­gleichs­maß­nah­men auf­ge­wer­tet. „Es wur­den neue Sicht­be­zie­hun­gen zum Schleh­dorn­bach und der Schor­m­ecke­aue geschaf­fen“, so Elfrie­de Sau­er­wein-Brak­siek. „Durch den Umbau von dich­ten Fich­ten­be­stän­den in lich­te­ren Laub­wald haben wir zudem an Wan­der­we­gen die Erleb­nis­qua­li­tät gesteigert.“

Dass Wirt­schaft­lich­keit und öko­lo­gi­sches Han­deln gemein­sam mög­lich sind, zei­ge das Boden­ma­nage­ment des Pro­jek­tes: Für den Stra­ßen- und Brü­cken­bau muss­te eine Mil­li­on Kubik­me­ter Boden wei­chen – in der Regel Fels. Davon wur­den 99 Pro­zent an ande­rer Stel­le des Pro­jek­tes wie­der ein­ge­baut. Ein Umstand, der aller­dings nicht zur Regel wer­den kann. Nicht immer erfüllt der abge­tra­ge­ne Boden die Qua­li­täts­kri­te­ri­en für die Nut­zung im Straßenbau.

Hintergrund

  • Kos­ten: 192,6 Mil­lio­nen Euro
  • Bau: 5,6 Kilo­me­ter Auto­bahn A46; 2,8 Kilo­me­ter Zubrin­ger B480n
  • Die Fun­da­men­te der Brü­cke Nutt­lar sind rie­sig: Sie haben Abmes­sun­gen von bis zu 14 mal 28 Metern und vier Metern Höhe. Die Pfei­ler­durch­mes­ser betra­gen zwi­schen drei und fünf Metern, die Pfei­ler­schäf­te sind mas­siv ausbetoniert.
  • Zwei PWC-Anla­gen (Park­platz mit WC) bie­ten jeweils ca. 40 Stellplätze
  • Zwölf Kilo­me­ter Wild­kat­zen­schutz­zaun wur­den ent­lang der Stre­cke gesetzt

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