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A 46: Freigabe freut Anwohner und Wirtschaft

Fei­er­li­che Ver­kehrs­frei­ga­be zwi­schen Best­wig und Ols­berg. (Foto: Straßen.NRW)

Bestwig/HSK. Am Mon­tag, 18. Novem­ber, ist das A 46-Teil­stück von NRW-Ver­kehrs­mi­nis­ter Hen­drik Wüst, Enak Fer­le­mann, par­la­men­ta­ri­scher Staats­se­kre­tär beim Bun­des­mi­nis­ter für Ver­kehr und digi­ta­le Infra­struk­tur, und Straßen.NRW-Direktorin Elfrie­de Sau­er­wein-Brak­siek fei­er­lich frei­ge­ge­ben worden.

Projekt der Brückenbauer

Es ist ein Pro­jekt der Brü­cken­bau­er. Gut ein Drit­tel der Neu­bau­stre­cke rund um die A 46-Ver­län­ge­rung von Best­wig-Vel­me­de bis zur Anschluss­stel­le Ols­berg besteht aus Brü­cken: von einer Kreuz­weg-Über­füh­rung über die A 46, über die höchs­te Auto­bahn­brü­cke in NRW bei Nutt­lar bis hin zu einer Tal­brü­cke im Ver­lauf des Zubrin­gers B 480n, die die Ruhr, zwei Bahn­tras­sen und die B 7 über­spannt – um nur drei der elf Brü­cken zu nennen.

Kommunen können sich entwickeln

Wer bis­lang über die B 7 von Vel­me­de bis Nutt­lar gelang­te, weiß um die Enge in den Orts­durch­fahr­ten. „Das neue Teil­stück holt Ver­kehr von der B 7 und ent­las­tet die Ort­schaf­ten. Das nutzt den Men­schen, die jetzt den Stau nicht mehr vor der Haus­tür haben. Das sorgt für bes­se­re Luft und schafft mehr Lebens­qua­li­tät in den Orten. Von dem neu­en Teil­stück wird auch die wachs­tums­star­ke Wirt­schaft in Süd­west­fa­len pro­fi­tie­ren, die eine gute Anbin­dung braucht“, sag­te NRW-Ver­kehrs­mi­nis­ter Hen­drik Wüst. Vor allem auch mit Blick auf den Tou­ris­mus ist die Ent­las­tung der Orts­durch­fahr­ten ein Gewinn. „Die Kom­mu­nen haben jetzt die Chan­ce, ihre Orts­ker­ne zu ent­wi­ckeln“, so Wüst.

 

Die Tal­brü­cke Hame­ke in Best­wig.  (Foto: Straßen.NRW)

Doch auch die Wirt­schafts­re­gi­on pro­fi­tiert von der neu­en Anbin­dung. „Wir stär­ken mit dem Wei­ter­bau der A46 die Regi­on und geben den Unter­neh­men eine Per­spek­ti­ve für die Zukunft“, beton­te Enak Fer­le­mann, par­la­men­ta­ri­scher Staats­se­kre­tär beim Bun­des­mi­nis­ter für Ver­kehr und digi­ta­le Infra­struk­tur. „Je bes­ser eine Regi­on ange­bun­den ist, des­to attrak­ti­ver ist sie für Bür­ger, Unter­neh­men und auch für den Tourismus.“

Technisch ambitioniertes Projekt

Aus Sicht der Straßen.NRW-Ingenieure war der Bau der 5,6 Kilo­me­ter lan­gen Auto­bahn-Stre­cke ein span­nen­des, aber auch ambi­tio­nier­tes Pro­jekt. Denn bis zu 33 Grad stei­le Hän­ge mach­ten nicht nur die Pla­nung auf­wän­dig, die beweg­te Topo­gra­fie stell­te auch beim Bau eine gro­ße Her­aus­for­de­rung dar. Im Takt­schie­be­ver­fah­ren wur­de der Stahl­über­bau der höchs­ten Tal­brü­cke bei Nutt­lar Stück für Stück über die Pfei­ler gescho­ben – in sanf­tem Schwung um die Kur­ve. Dort, wo die Brü­cke auf den Sen­gen­berg trifft, muss­te der Hang nicht nur abge­tra­gen, son­dern anschlie­ßend auch auf­wän­dig gesi­chert wer­den. 3600 Fels­nä­gel – sechs bis 16 Meter lang – wur­den ver­baut, Spritz­be­ton auf­ge­bracht und das Schutz­bau­werk anschlie­ßend mit einer Gabio­nen­wand gestal­tet. „Neben den tech­ni­schen Her­aus­for­de­run­gen, die zu meis­tern waren, haben wir auch einen hohen gestal­te­ri­schen Anspruch gestellt“, sag­te Straßen.NRW-Direktorin Elfrie­de Sau­er­wein-Brak­siek mit Blick auf die Bau­wer­ke. Beson­ders offen­sicht­lich wird dies bei der Tal­brü­cke Nutt­lar, deren sechs schlan­ke run­de Pfei­ler wie die Stäm­me der in der Regi­on vor­herr­schen­den Fich­ten in die Höhe ragen. Mit Natur­stei­nen ver­klei­de­te Ste­len an den Bau­wer­ken geben Hin­wei­se auf das Schie­fer­ge­bir­ge der Region.

Erlebnisraum Natur aufgewertet

Der Aspekt „Gestal­tung“ hat auch bei der Anla­ge der Aus­gleichs­flä­chen eine Rol­le gespielt. Für den Neu­bau einer Stra­ße muss durch Ver­bes­se­rung der vor­han­de­nen Natur­struk­tu­ren oder durch Neu­an­la­ge von öko­lo­gisch wert­vol­len Lebens­räu­men ein Ersatz für die durch den Bau in Anspruch genom­me­ne Flä­che geschaf­fen wer­den. An der A 46 sind das unter ande­rem Auen­ge­höl­ze, Hecken­struk­tu­ren und exten­siv bewirt­schaf­te­te Wie­sen­flä­chen. Aber auch der Erleb­nis­raum Natur wird durch die Aus­gleichs­maß­nah­men auf­ge­wer­tet. „Es wur­den neue Sicht­be­zie­hun­gen zum Schleh­dorn­bach und der Schor­m­ecke­aue geschaf­fen“, so Elfrie­de Sau­er­wein-Brak­siek. „Durch den Umbau von dich­ten Fich­ten­be­stän­den in lich­te­ren Laub­wald haben wir zudem an Wan­der­we­gen die Erleb­nis­qua­li­tät gesteigert.“

Dass Wirt­schaft­lich­keit und öko­lo­gi­sches Han­deln gemein­sam mög­lich sind, zei­ge das Boden­ma­nage­ment des Pro­jek­tes: Für den Stra­ßen- und Brü­cken­bau muss­te eine Mil­li­on Kubik­me­ter Boden wei­chen – in der Regel Fels. Davon wur­den 99 Pro­zent an ande­rer Stel­le des Pro­jek­tes wie­der ein­ge­baut. Ein Umstand, der aller­dings nicht zur Regel wer­den kann. Nicht immer erfüllt der abge­tra­ge­ne Boden die Qua­li­täts­kri­te­ri­en für die Nut­zung im Straßenbau.

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