Sundern. Die Tage der Stadtgalerie Sundern als Veranstaltungsfläche für Kultur in Sundern sind gezählt. Seit langem schon wird in Sundern über ein Kulturhaus diskutiert, das die Vielfalt der kulturellen Aktivitäten in der Stadt Sundern darstellen kann. Dazu gibt es jetzt aus dem Rat der Stadt Sundern heraus einen interfraktionellen Antrag, der eine Machbarkeitsstudie zum Inhalt hat. Bürgermeister Ralph Brodel wird aufgefordert, diesen in den Weg zu leiten. Hier der Antrag im Wortlaut:
„Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
der Fachausschuss Arbeiten und Leben in Sundern hat sich im vergangenen Jahr mehrheitlich für die Fortführung einer Stadtgalerie an geeigneter Stelle ausgesprochen und sichergestellt, dass Mittel i.H.v. 30.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie zu einem neuen Ort der Kultur in Verbindung mit weiteren sinnvollen Nutzungsmöglichkeiten in den Haushaltsplan 2020 eingestellt wurden.
Nach vielen konstruktiven Diskussionen im Fachausschuss und der intensiven Auseinandersetzung mit infrage kommenden Bestandsobjekten im Kernstadtgebiet blieben als realistische Optionen zunächst die ehemaligen Gastwelten-Flächen, die zum Zeitpunkt zur Disposition standen und das ehemalige, baufällige Stadtwerke-Gebäude an der Schwemke. Aus heutiger Sicht lassen sich etwaige Vorhaben nicht mehr realisieren, da der Eigentümer der Gastwelten-Flächen nun selbst eine Nutzung geplant hat und erste Kostenschätzungen für einen Umbau der ehemaligen Stadtwerke diesen nahezu unbezahlbar machen. Obendrein bietet das Gebäude auch Sicht vieler Kulturschaffender keine optimalen Flächen für Kunst und Kultur.
Darüber hinaus halten die Unterzeichner dieses Antrags es für geboten, neue Flächen für Kultur mit anderen sinnvollen Nutzungen zu kombinieren – insbesondere auch um Synergien zu heben und die finanzielle Darstellbarkeit zu gewährleisten. Daher besteht bereits jetzt ein interfraktioneller Konsens, wenn es um die folgenden Eckpunkte zur Errichtung eines eigenen Kultur- und Bildungshauses geht:
1. Die Unterzeichner unterstreichen den Wunsch, einen Neubauzu errichten, der multifunktional ausgestattet wird und durch zeitweise Vermietungen einiger der zu schaffenden Flächen eine teilweise Refinanzierung erzielen soll.
2. Der geeignete Standort für ein solches Vorhaben sollten entweder der Rathausplatz oder eine vergleichbaren Fläche im Innenstadtbereich sein.
3. Bei Berücksichtigung des Rathausplatzes, könnte das jetzige Gebäude „Rathausplatz 7“ abgerissen werden, da dieses Gebäude aus Sicht der Unterzeichner künftig hohe Sanierungskosten verursachen würde.
4. Die Unterzeichner möchten die Niedrigzinsphase für Investitionen in bleibende Werte nutzen und es soll eine weitestgehende Refinanzierung über Vermietung der Flächen geschaffen werden.
5. DerRathausplatz und sein Umfeld soll–wenn er denn Berücksichtigung findet – in Gänze neu gedacht und geplant werden.
Aus Sicht der unterzeichnenden Ratsmitglieder soll ein neu zu errichtender Gebäudekomplex mit möglichen vier Geschossen (angepasst an die Höhen bestehender Baukörper wie Rathaus und Sunderland Hotel) die folgenden Attribute aufweisen und die nachstehend genannten Teilbereiche umfassen:
Erdgeschoss:
Barrierefreier Kultursaal mit einer möglichen Bestuhlung von ca.
500 Plätzen
Tourist – Info im großzügigen Foyer
Bistro im Foyer (Verpachtung)
Sanitär- und Sozialräume
Grundfläche von mindestens 1000 m²
Bodentiefe Glaselemente
1. Etage
Stadtgalerie mit zusätzlichen Nutzungs- bzw. Vermietungsmöglichkeiten
Sanitärräume
Kleiner Filmsaal
Eventuell Dachterrasse
2. Etage
Seminarräume zur Vermietung an Unternehmen und Hotels
Neues, großzügiges Trauzimmer
Sanitärräume
3. Etage
Büroräume für Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung, Kulturbüro
und weiteren Flächenbedarf aus dem Rathaus
Büroräume zur weiteren Vermietungen
Dachterrasse (Rooftop)
Für Kulturveranstaltungen und Empfänge
Die unterzeichnenden Ratsmitglieder fordern die Verwaltung (Fachbereich 3 & 5) auf, eine zeitnahe Vergabe der Machbarkeitsstudie an ein Planungsbüro einzuleiten. Darüber hinaus wird die zeitnahe, weitere Beratung über die Machbarkeit eines solchen Projekt in den zuständigen Ausschüssen gewünscht. Der Prozess sollte auf den Standort bezogen so offen wie möglich gestaltet werden und eine erste kaufmännische Berechnung aufgrund der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie erfolgen. Sollte diese positiv verlaufen, könnte der Rat der Stadt Sundern mit einem Architektenwettbewerb in die Planungen einsteigen.“
Unterschrieben haben den Antrag die folgenden Ratsmitglieder:
Tim Hoffmann, Stefan Lange, Sebastian Booke, Ulla Kaiser, Holger Hengesbach, Jens Kunen, Michael Stechele, Lars Dünnebacke, Ute Berenfänger, Peter Penz, Sabine Riechert-Rother, Rüdiger Laufmöller, Dorothee Thiele, Hanns-Rüdiger Fehling, Birthe Hirschberg, Marius Ross, Marcus Schauerte, Friedrich Becker, Sibylle Rohe-Tekath, Heinz-Gerd Pötter, Sven Franke, Elisabeth Schöler-Bräuer, Jürgen Ter Braak, Markus Allefeld, Georg Te Pass, Marc-Oliver Stiewe, Siegfried Huff, Werner Kaufmann, Claudia Hachenei, Hans-Friedrich Droste, Werner Kaufmann und Andreas Bahde.