Arnsberg. Der Arnsberger Heimatbund plant, die vielen Arnsbergern noch bekannte alte Wetterstation wieder zu errichten.
Vielleicht älteste Wettersäule Deutschlands
Vor etwa 150 Jahren begann man in vielen Städten öffentliche Wettersäulen zu errichten. Auch in Arnsberg gab es eine solche Wettersäule, an die sich viele ältere Arnsberger immer noch gerne zurückerinnern. 1874 hatte sie der damalige Arnsberger Verschönerungsverein auf der Westseite des Neumarkts errichtet. Sie ist die älteste Wettersäule, die laut der Webseite www.wettersaeulen-in-europa.de bei den etwa 100 historischen Wettersäulen in Deutschland bisher nachgewiesen werden konnte. Zusammen mit dem Kriegerdenkmal von 1875 und den Grünanlagen mit Brunnen schmückte
sie damals den attraktiven Platz. 1929 bekam die Wetterstation zusätzlich Einrichtungen, um die Wetterdaten auch aufzuzeichnen.
Von den Nazis umgesetzt
Als die Nationalsozialisten an die Macht gekommen waren, wurde der Neumarkt 1933 in „Adolf- Hitler-Platz“ umbenannt und zum nüchternen Aufmarschplatz umfunktioniert. Auch für die Wettersäule war kein Platz mehr. Um 1935 versetzte man sie auf die Promenade am linken Ruhrufer, nördlich der sog. „Bazillenbrücke“. Die Säule stand somit in unmittelbarer Nähe der alten Badeanstalt. An diesem Standort blieb sie auch noch, als später das Sauerlandtheater gebaut wurde, dem die alte Badeanstalt 1968 weichen musste. Im Jahr 1969 wurde die Wettersäule letztendlich unwiderbringlich zerstört. Damit endete das „Schicksal“ der Arnsberger Wettersäule, die fast 100 Jahre lang für die Anzeige und Aufzeichnung des lokalen Wetters verantwortlich war.
Abriss oft bedauert
Viele Arnsberger haben die Abrissentscheidung von 1969 immer wieder bedauert. Daher ist ein originalgetreuer Nachbau mit modernen Messinstrumenten aus Sicht des heimatbunds lohnenswert. Besonders die Klimaveränderungen sensibilisierten die Menschen immer mehr für Wetterdaten. Auf Basis der Originalpläne beabsichtigt der Arnsberger Heimatbund die lang vermisste Wettersäule wieder zu errichten. Als idealer Standort komme ein Platz südlich des alten Hallenbades, gegenüber der heutigen Sekundarschule, in Betracht.
Für Schüler und Radweg-Touristen
„Schon jetzt wurde die zukünftige Pflege, Betreuung sowie die Auswertung der Messdaten durch die Sekundarschule am Eichholz zugesagt. Somit entsteht innerhalb der Stadt Arnsberg ein weiterer außerschulischer Lernort“, so der Heimatbund. „Es könnte somit eine wichtige Dokumentation zur Entwicklung der klimatischen Veränderungen in unserer Heimatstadt entstehen. Gleichzeitig können die erfassten Daten für Schulprojekte verwendet werden. Aufgrund des Standorts, direkt am stark frequentierten Ruhrtalradweg, könnten sich auch die Touristen über aktuelle Wetterdaten und die Folgen des Klimawandels informieren. Es gibt somit eine weitere Aufwertung des beliebten Ruhrtalradwegs in unserer Stadt.“
Ein Spendenkonto für die Rekonstruktion der Säule ist eingerichtet:
- Arnsberger Heimatbund
IBAN: DE11 4665 0005 0004 2932 39
BIC: WELADED1ARN
Steuerwirksame Spendenquittungen können ausgestellt werden.