Stockum/Balve. Der Vorstand des Vereins LEADERsein hat in seiner jüngsten Sitzung in Balve das Projekt „Dorfschule Stockum“ positiv bewertet. Noch in diesem Jahr sollen die Bauarbeiten starten. Die Stockumer Lena Blome, Maximilian Tolle und Reimund Klute stellten das Projekt vor. So ist geplant, an der Sebastianschule zwei neue große Räume zu bauen, die vormittags von der Schule genutzt werden können und nachmittags bevorzugt von Gruppen und Vereinen im Dorf. Bislang fehlt ein zentraler Treffpunkt für die Aktiven in Stockum. Insbesondere seit der Jugendkonferenz, kurz Jukon, Ende 2016 sind viele neue Initiativen entstanden, wie der Enkeldienst oder die Ferienbetreuung.
Generationsübergreifendes Lernen
„Unsere Jugendlichen im Dorf haben klare Ziele und Vorstellungen, um Stockum dauerhaft attraktiv und lebenswert zu erhalten. Dabei ist ihnen das Miteinander zwischen Jung und Alt sehr wichtig“, fasst Ortsvorsteher Reimund Klute die Motivation der jungen Stockumer zusammen. In der Dorfschule soll viel stärker noch als bisher, generationsübergreifendes Lernen stattfinden. Die ältere Generation ist zum Teil bereits in die Kinderbetreuung und im Schulgarten eingebunden, um Erfahrungen weiterzugeben. Neu ist der so genannte „Enkeldienst“, bei dem über 30 Jugendliche mitarbeiten. Hier werden durch die Jugendlichen, neben der Hilfe im Alltag, auch Möglichkeiten geschaffen, um die ältere Generation vermehrt an moderne elektronische Medien heranzuführen.
Maximilian Tolle von der Jukon skizzierte die Anforderungen an die Räume wie folgt: „Die Räumlichkeiten müssen zentral liegen und barrierefrei erreichbar sein. Es braucht eine entsprechende Möblierung und einen leistungsfähigen Internetanschluss sowie moderne Medientechnik. Ein Anbau an der zentral gelegenen Sebastianschule wäre somit ideal.“ „Die Räume können von ganz unterschiedlichen Akteuren im Dorf genutzt werden“, erläuterte Lena Blome. „So kann die Schule diese für zusätzliche Fördermöglichkeiten nutzen. Die Jugend kann die Dorfredaktion dort einrichten und Themenabende veranstalten. Vereine ohne Vereinsheim können die Räume für Ihre Ideen nutzen und in den Schulferien kann dort die Kinderbetreuung organisiert werden.“
Die Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe LEADER, kurz LAG, waren von dem hohen ehrenamtlichen Engagement begeistert und schlagen das Projekt zur Förderung vor. Damit können die Ehrenamtlichen einen Förderantrag bei der Bezirksregierung Arnsberg stellen. Der Eigenanteil in Höhe von 35 Prozent der Kosten soll komplett durch unbare Eigenleistungen der Aktiven im Dorf aufgebracht werden.
Das 20. Leader-Projekt
Das Projekt „Dorfschule Stockum“ ist damit schon das 20. LEADER-Projekt in der Bürgerregion am Sorpesee. Knapp die Hälfte der 3,1 Mio. Euro LEADER-Fördermittel ist damit für Projekte bereits gebunden. Im landesweiten Vergleich landet die Region rund um Arnsberg, Balve, Neuenrade und Sundern damit auf den vordersten Plätzen. Die nächste LAG-Sitzung ist am 5. Juli 2018. Skizzen für LEADER-Projekte können noch bis zum 14. Juni beim Regionalmanagement eingereicht werden.