Sundern. Einige Parteien der „Strategischen Mehrheit“ im Sunderner Rat haben im Nachgang zur Sondersitzung des Rats – offenbar abgestimmte – Pressemitteilungen herausgegeben, die sich im Tenor ähneln: Die CDU-Vorwürfe gegen Bürgermeister Brodel hätten sich als haltlos herausgestellt und die CDU-Fraktion solle jetzt zur gemeinsamen Sacharbeit im Rat zurückkehren.
Linke warnt vor Politikverdrossenheit
Als erster war Linken-Ratsmitglied Siegfried Huff am Ball. Er schreibt: „Die von der CDU-Fraktion beantragte Sondersitzung des Rates war aufgrund der öffentlichen Diskussionen und Verunsicherungen der Bürgerinnen und Bürger nicht nur sinnvoll, sondern zwingend geboten. Dass sich die gegenüber BM Brodel erhobenen Vorwürfe als nicht zutreffend herausgestellt haben, ist erfreulich und gut für unsere Stadt. Deshalb bitte ich alle Ratsmitglieder und auch den Bürgermeister darum, ihren Verpflichtungen zur Wahrnehmung der nach der Gemeindeordnung NRW übernommenen Aufgaben nachzukommen. Allein das verhindert eine weitere Zunahme der Politikverdrossenheit!“
FDP: Wieder im Dienst der Bürger arbeiten
Rüdiger Laufmöller, Fraktionsvorsitzender der FDP, schreibt: „Nach der denkwürdigen, von der CDU-Fraktion geforderten Sondersitzung des Rates hat sich der Vorwurf der Untreue (Straftatbestand) gegen Bürgermeister Brodel durch den Fraktionsvorstand der CDU als haltlos erwiesen. Die FDP fordert alle Fraktionen auf, sich jetzt wieder der Sacharbeit zu widmen. Die CDU-Fraktion wird zudem aufgefordert, ihre politische Arbeit wieder in den Dienst der Bürger der Stadt zu stellen.“
BüSu: Endlich konstruktiv arbeiten
Die Stellungnahme der „Bürger für Sundern“ fiel etwas umfangreicher aus. Hier Auszüge: Nachdem CDU-Fraktionschef Lange deutlich gemacht habe, dass es seine Absicht war, viel Wirbel und Unruhe in die Stadt zu bringen, habe man mit Spannung eine Beweisführung oder ähnliches erwartet. Doch weit gefehlt. Es sei nur bei Anschuldigungen und Unterstellungen gegen Bürgermeister Brodel und den Rechtsanwalt Terwiesche geblieben, schreibt BüSu-Fraktionsvize Andreas Bahde. Und: „Durch die Vorwürfe wurde das Ansehen der Stadt Sundern schwer beschädigt, das Amt des Bürgermeisters in den Schmutz gezogen und Ralph Brodel als Person ebenso diskreditiert wie Dr. Terwiesche. Über die dadurch entstandenen Kosten wollen wir an dieser Stelle nicht diskutieren.“ Und weiter: „Trotz allem sind wir der Überzeugung, dass eine Entwicklung der Stadt Sundern auch mit den Vertretern der CDU passieren muss und sollte. Wir fordern Sie auf, arbeiten Sie endlich konstruktiv an einer Entwicklung der Stadt Sundern mit, dafür wurden Sie von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Sundern gewählt!“
SPD: Besseres Miteinander
SPD-Fraktionschef Michael Stechele hatte bereits in der Sonderratssitzung zum Abschluss seiner Rede gesagt, er hoffe auf ein besseres Miteinander, nach diesem Tag. Jetzt schreibt er: „Es ist viel Porzellan zerschlagen worden. Die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt sind diese Art von Diskussionen leid.“ Natürlich wäre es für das Klima in dieser Stadt wichtig, wenn die CDU Führung persönliche Konsequenzen ziehen und zurücktreten, mindestens für ihr Fehlverhalten offiziell bei Bürgermeister Ralph Brodel und dem Rat der Stadt Sundern entschuldigen würde, so Stechele. „Unabhängig davon bietet die SPD Fraktion auch der CDU eine an der Zukunft dieser Stadt orientierte Zusammenarbeit an, sofern diese sich endlich zu einer konstruktiven Zusammenarbeit entschließt.“
Eine Antwort
Wenn der Herr Lange nun Herz hätte, würde er sich bei den Herren Terwiesche und Brodel für seine Ausfälligkeiten entschuldigen und im Anschluß seine politischen Ämter zur Verfügung stellen!
ansonsten sehe ich keine Möglichkeit, wieder Ruhe in den Saal zu bekommen.
Respekt vor Herrn Brodel, dass er keine rechtlichen Schritte gegen die unberechtigten Vorwürfe und deren Urheber einleiten will.