Arnsberg. Am Donnerstag abend wurde in der Stadtbibliothek Alt-Arnsberg das Festival „DARK – Digitale Arbeiten zur Lichtkultur“- eröffnet. Peter Kleine, Fachbereichleiter Kultur, erläuterte gewohnt enthusiastisch Idee und Entwicklung dieses außergewöhnlichen Lichtfestivals, welches die Stadt Arnsberg in enger Zusammenarbeit mit dem Lichtforum NRW veranstaltet. Über die Stadt verteilt in der Achse von Stadtbibliothek am Kloster Wedinghausen bis zur Stadtkapelle hinter dem Glockenturm finden sich elf verschiedene hochinteressante Lichtinstallationen.
Arnsberg prädestiniert
Dennis Köhler, Geschäftsführer des Lichtforum NRW wies auf die Umbrüche hin, die gerade im Bereich Lichttechnik alle Firmen vor große Herausforderungen stellen, aber eben auch große Chancen bieten. Der Weg vom konventionellem Licht zum digitalen Licht: „digital wird normal“. Anschließend freute sich Bürgermeister Hans-Josef Vogel über das schon zur Eröffnung große Interesse an diesem außergewöhnlichen Projekt, an die 200 interessierte Besucher drängten sich in und um die Stadtbibliothek. Die Idee zu einer Art Lichtfestival entstand laut Bürgermeister schon 2015 – im internationalen Jahr des Lichts. Und Arnsberg als traditioneller und auch sehr innovativer Standort der Lichttechnik sei ja nun mal prädestiniert, das Thema „Licht“ mehr in den Fokus zu rücken. Der Bürgermeister lobte die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Lichtforum NRW, dem Kulturbüro und den beteiligten Lichtkünstlern und dankte und den vielen Unterstützern, ohne die ein solches Projekt nicht machbar gewesen sei.
Hunderte unterwegs
Schon vor und erst recht nach der offiziellen Eröffnung waren Hunderte in der Arnsberger Altstadt unterwegs, um die verschiedenen Lichtprojekte anzuschauen, bzw. eher, um sie zu „bedienen“. Nahezu alle Installationen sind interaktiv konzipiert. DARK ist keine Kunst nur zum anschauen, sondern Kunst, die erst durch und mit den Besuchern entsteht.
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Die „enlightment machine“ im Forum der Bibliothek verwandelt Klaviermusik in Farben, jeder darf und soll sich an das Klavier setzen. (http://lichtforumnrw.de/Projektseiten/dark/home/enlightmentmachine/) - Die Licht-Klang-Installation „Origin“ im Lichthaus reagiert auf körpereigene elektrische Kapazität
(http://lichtforumnrw.de/Projektseiten/dark/home/origin/) - „env.blinds“ im Hof der Braubrüder setzt Bilder von Smartphones der Besucher in abstrakte – an ein Riesen-Tetris-Spiel erinnernde – Farben und Formen in Bewegung um
(http://lichtforumnrw.de/Projektseiten/dark/home/envblinds/) - Noch mal Thema Smartphone und Licht ist „Lasact“: Am Glockenturm bestimmen die Besucher mit ihrem Handy, wie heftig oder rhythmisch die auf den Glockenturm projizierten Laserstrahlen tanzen und zucken (http://lichtforumnrw.de/Projektseiten/dark/home/lasact/)
- Andere Installationen nehmen Bewegung der Besucher wahr, deswegen darf man sich die nächsten Abende nicht wundern, wenn auf dem Steinweg plötzlich Leute verwirrende Verrenkungen machen
(http://lichtforumnrw.de/Projektseiten/dark/home/traceland/) oder umgekehrt vor der Stadtkapelle St. Georg nahezu bewegungslos verharren, um bloß die netten Mushka von Arnsberg nicht durch unbedachte Bewegung wieder zu verscheuchen (http://lichtforumnrw.de/Projektseiten/dark/home/mushka/)
Nicht verpassen!
Alles in allem ein Riesen-Spaß, bei dem man gleichzeitig viel über neue Möglichkeiten des Lichts und der Steuerung bzw. Beeinflussung von Licht lernen kann. Und mal wieder ein neues kulturelles Highlight für Arnsberg, den ganzen Abend war die Stadt trotz eher kühler Temperatur voller Menschen und
später auch die Kneipen. Da bleibt zu hoffen, dass DARK kein einmaliges Projekt bleibt! Noch bis Sonntag, 12. März kann DARK jeden Abend von 19 bis 22 Uhr bestaunt, bedient, erlebt werden – nicht verpassen!
Thomas Wälter