Düsseldorf/Sundern. „Spontan“ sei sein Entschluss gewesen, einer Studentin aus der noch jungen Republik Kosovo hier bei ihm ein Praktikum anzubieten, sagt der heimische Landtagsabgeordnete Gerd Stüttgen. Kennengelernt hatten er und seine Frau Petra die Studentin der Albanistik Nerxhivane Fera vor rund zwei Jahren bei einer privaten Studienreise in die Republik Kosovo.
Einblick in vielschichtige Arbeit eines Abgeordneten
Die junge Frau hatte sich für die parlamentarische Demokratie in Deutschland und insbesondere für die Arbeit des Landtags NRW interessiert. Hier konnte der erfahrende Landtagsabgeordnete Gerd Stüttgen fundiert Auskunft geben, jedoch kaum den Wissensdurst der politisch interessierten Studentin befriedigen. Spontan gab Gerd Stüttgen ihr daher das Versprechen, dass sie bei ihm ein Praktikum absolvieren könne, sofern ihm als Nachrücker der Wiedereinzug in den nordrhein-westfälischen Landtag gelingen würde. Nachdem die notwendigen Formalitäten erledigt sind, löst Gerd Stüttgen nun sein Versprechen ein. Vom 28. November bis zum 23. Dezember erhält Nerxhivane Fera aus Kaçanik einen umfassenden Einblick in die vielschichtige Arbeit eines Abgeordneten, sowohl im Landtag in Düsseldorf als auch im Wahlkreis.
Demokratie im Kosovo noch nicht gefestigt
Gerd Stüttgen dazu: „Die Demokratie in der noch jungen Republik Kosovo ist noch in der Entwicklung und noch nicht gefestigt. Dieses Praktikum wird den Erfahrungshorizont von Frau Fera ganz sicherlich erweitern. Ich gehe fest davon aus, dass Frau Fera von hier Impulse mitnehmen wird, die ihr nicht nur selbst bei ihrer späteren Arbeit helfen können, sondern die indirekt auch der demokratischen Entwicklung des Westbalkanstaates zu Gute kommen werden.“
Info
Übrigens, schon wenige Tage nach der Unabhängigkeitserklärung des Parlaments der damaligen serbischen Teilrepublik am 17. 2. 2008 erkannte die Bundesrepublik Deutschland den Kosovo als eigenständigen Staat völkerrechtlich an. Noch heute sind im Rahmen des KFOR-Einsatzes der UN Soldaten der Bundeswehr in der kosovarischen Stadt Prizren stationiert.
Die Bundesrepublik Deutschland wird seitens der Republik Kosovo als enger Partner gesehen. Nicht zuletzt, weil im Zuge des damaligen Jugoslawienkrieges viele Menschen aus dem Kosovo auf ihrer Flucht in Deutschland Schutz gefunden haben.