Sundern. Olympiade in Christkönig: „Dabei sein ist alles!“ Dieser geflügelte Satz, der Pierre de Coubertin, dem Initiator der Olympischen Spiele der Neuzeit, zugeschrieben wird, gilt allgemein als Olympisches Motto, auch wenn er ihn so niemals gesagt hat. Die grundlegende Idee von Coubertin war, junge Leute aus der ganzen Welt in sportlichen Wettkämpfen gegeneinander antreten zu lassen. Neben dem sportlichen Vergleich sollten hierbei die Spiele ein Treffen der Jugend sein und der internationalen Völkerverständigung dienen, frei von jedem politischen Einfluss. Spätestens, wenn bei der diesjährigen Sommerolympiade in Rio der Janeiro die Halbzeit erreicht ist, wird das Olympische Fieber auch in Sundern angekommen sein, denn dann richtet der Heimatverein wieder das Kirchweihfest aus. Im Jahr der Olympischen Sommerspiele hat er sich von der Begeisterung für den Olympischen Gedanken anstecken lassen. Während am Zuckerhut Athleten aus aller Welt einträchtig um Edelmetall kämpfen, werden Kirchweihfestsonntag Kinder gemeinsam mit Mama oder Papa antreten, um sich unter der Regie des Kindergartens Christkönig bei einer Eltern-Kind-Olympiade in ungewöhnlichen sportlichen Disziplinen zu messen. Und da sowohl Kindergarten als auch Marienschule immer mehr von Kindern unterschiedlichster Nationen besucht werden, hofft der Heimatverein sehr, dass wie in Rio ebenfalls in Christkönig ein internationales Teilnehmerfeld an den Start geht.
Erstmals eine Weinstube
Bevor jedoch die Wettkämpfe beginnen, wird zunächst wieder wie üblich am Kirchweihfestsamstag um 19 Uhr ein feierlicher Gottesdienst in der Pfarrkirche Christkönig gefeiert. Im Anschluss lädt der Heimatverein die Bevölkerung ab 20 Uhr zur weltlichen Feier auf den Schulhof der Marienschule ein. Liebhaber guter Weine und Prosecchi werden in diesem Jahr begeistert sein. Denn das kleine aber feine Spezialitätengeschäft „Feyne Droappen“ aus Sundern, das seit seiner Gründung vor rund zehn Jahren viele begeisterte Kunden gefunden hat, ist erstmals mit einer Weinstube auf dem Kirchweihfest vertreten. In gemütlicher Atmosphäre werden Mirjam Hinz und ihr Team neben ausgesuchten und wohl temperierten „guten Tropfen“ auch erfrischende und fruchtige Wein- und Sektmischgetränke anbieten.
Ein tolles und abwechslungsreiches Programm für die Familien hat der Heimatverein am Kirchweihfestsonntag auf die Beine gestellt. Los geht es wie immer um 11 Uhr mit einem zünftigen Frühschoppen. Ab dann können sich die Kinder schon einmal in der Hüpfburg oder beim Dosenschießen für ihre große Olympiade am Nachmittag aufwärmen. Beim Dosenschießen müssen die Kinder versuchen, mit einem Fußball eine Pyramide aus Blechdosen zu treffen und diese möglichst vollständig abzuräumen. Dabei gibt es tolle Preise zu gewinnen.
Bevor um 14 Uhr der Startschuss zu den Olympischen Wettkämpfen fällt, bietet die beliebte Hausmacher Erbsensuppe eine gute Gelegenheit, den Energiespeicher voll aufzuladen. Die Suppentheke der Vereinsköche Dominik Hellhake und Bernd Schröder mit ihrer Mannschaft öffnet hierzu um 12.30 Uhr. Sofern dann aufgrund der sportlichen Anstrengungen der Blutzuckerspiegel zwischendurch doch noch absinken sollte, kann er kurzfristig in der Kaffeestube der katholischen Frauengemeinschaft Christkönig mit selbstgebackenen Torten und Kuchen oder frischen Waffeln wieder nach oben katapultiert werden.
Zeit zur Erholung und zum Durchatmen haben die Athleten während den Auftritten der Kindergarde der Flotten Kugel und der Formation „Street Dancers“, eine Tanzgruppe des Jugendrotkreuzes Sundern. Die jungen Akteure freuen sich immer riesig, ihr Können zu präsentieren und ihre toll einstudierten Darbietungen vor einem großen Publikum aufzuführen.
Dosenschießen statt Scheibenschießen
Mit dem Dosenschießen hat der Heimatverein aus der Not eine Tugend gemacht. Die Blumen- und Scheibenschießbude, in denen jeweils nur mit Luftgewehren geschossen wurde, sucht man in diesem Jahr auf dem Kirchweihfest vergebens. Um die Schießbuden weiter betreiben zu dürfen, musste der Heimatverein schon vor mehreren Jahren die Buden entsprechend den Auflagen der Kreispolizeibehörde umbauen, und für jedes Kirchweihfest eine qualifizierte und während des Schießbetriebes durchgängig anwesende Schießaufsicht stellen, die der Behörde zusätzlich namentlich zu benennen war. Seit neuestem fordert die Polizei nun, dass bei jedem Gewehr eine Person stehen muss, die über einen besonderen Sachkundenachweis verfügt. Diese Bescheinigung kann, sofern man sie nicht bereits anderweitig erlangt hat, in einem mehrtägigen kostenpflichtigen Lehrgang erworben werden. Bedauerlicherweise sind die Kurse bis zum Herbst ausgebucht. Und da die Buden nun mal vorhanden waren, aber auf dem Kirchweihfest nicht leer stehen bleiben sollten, wurde die Idee geboren, die Scheibenschießbude in eine Dosenschießbude umzufunktionieren. Die Kinder werden sich freuen.
Betrüblich hingegen ist, dass nach zehn Jahren Schaumparty die Veranstaltung für die Jugend in diesem Jahr nicht mehr wiederholt wird. Rückläufige Besucherzahlen und zumeist ausbildungs- und berufsbedingte Veränderungen bei den jüngeren Mitgliedern des Organisationsteam haben den Heimatverein gezwungen, von einer Neuauflage abzusehen.
Die Förderung des Nachwuchses liegt dem Heimatverein seit jeher sehr am Herzen. So hat er in den vergangenen Jahren immer wieder Projekte des Kindergartens Christkönig und der Marienschule oder Jugendabteilungen Sunderner Vereine mit Spenden aus den Erlösen des Kirchweihfestes unterstützt. Insofern hoffen die Mitglieder auf einen regen Besuch ihres Kirchweihfestes in 2016, damit auch zukünftig die Zuwendungen fließen können.