Herdringen. Nach der umjubelten Premiere des Erwachsenenstücks „Heiße Ecke“ am letzten Wochenende steht am Samstag, 4. Juni um 16 Uhr die Premiere des Familientheaters auf dem Programm. Das nunmehr 38. Familientheater auf der Freilichtbühne in Herdringen präsentiert bereits zum vierten Mal Otfried Preußlers Klassiker „Die kleine Hexe“. Für Kurzentschlossene gibt es noch einige Restkarten an der Tageskasse.
Kampf gegen Ungerechtigkeit und das Böse
Niemand kann sich ihrem Zauber entziehen. Ihre Geschichte von Mut und Freundschaft, von Zusammenhalt und Aufbruch zu Neuem begeistert nach wie vor. Der Klassiker von Otfried Preußler ist heute aktueller denn je. Die „Kleine Hexe“ kämpft mit ihren Freunden gegen das Böse und die Ungerechtigkeit bereits zum vierten Mal auf der Herdringer Freilichtbühne. Damit ist sie das am häufigsten inszenierte Stück, seitdem es in Herdringen das Familientheater gibt.
In der aktuellen Inszenierung von Regisseurin Patricia Hoffmann kommt die „Kleine Hexe“ völlig modern daher. Sie muss sich gegen die Selfies produzierende Hexe Rumpumpel behaupten und darf sich von der bösen Oberhexe nicht einschüchtern lassen. Zu aktuellen Melodien von Peter Fox und Deichkind nimmt sie mit ihren Freunden den Kampf gegen das Böse auf.
Bühne stellt sich dem veränderten Zeitgeist
Dass die Moderne Einzug in die Herdringer Inszenierungen hält, ist kein Zufall. Der seit 1949 bestehende Verein hat sich immer wieder dem sich verändernden Zeitgeist gestellt. So nahm die Bühne aufgrund des Zuschauerrückgangs in den 70-er Jahren Kinderthemen in die den Spielplan auf. 1978 trat mit dem „Räuber Hotzenplotz“ erstmals eine Figur aus der Kinderliteratur im Herdringen Freilichttheater auf. Ein großer Erfolg.
Die Bühne wuchs an diesem Erfolg und die Spielerschar vergrößerte sich. Seit 1983 ist sie so groß, dass seitdem immer zwei Stücke, eines für Erwachsene und eins für Familien, aufgeführt werden. Zuletzt standen im Familientheater über 100 Darsteller in „Alice im Wunderland“ auf der Bühne. Die Freilichtbühne Herdringen scheut sich dabei nicht, wie die „Kleine Hexe“ Neues zu wagen. So wurde vom damaligen Regisseur Peter Hohenecker 2008 erstmals eine Theaterfassung von „Wickie und die starken Männer“ für Herdringen geschrieben. Mit 14.290 Zuschauern übertraf „Wickie“ die Erwartungen.
Zwölfjährige Carla Padberg spielt die kleine Hexe
Aber die Herdringer Theaterverantwortlichen bleiben flexibel. Zum einen greifen sie neben den neuen Stücken natürlich auch auf Klassiker zurück. So gehören der „Räuber Hotzenplotz“ und „Neues vom Räuber Hotzenplotz“, „Das Dschungelbuch“ und „Pippi Langstrumpf“, sowie „Max und Moritz“ und „Michel aus Lönneberga“ mit je drei Aufführungen seit 1978 zu den am meisten gespielten Stücken in Herdringen. Und zum anderen setzen die Verantwortlichen vermehrt auf Musik. So präsentierte das Musiktheater „Alice im Wunderland“ 2015 mit Elena Franke eine singende Hauptdarstellerin, die nicht nur auf der Herdringer Freilichtbühne groß geworden ist, sondern den Sprung auf die Musicalbühne im Dortmunder Hansa-Theater schaffte.
Auch 2016 wird bei der „Kleinen Hexe“ gesungen und getanzt, gezaubert und verzaubert. 80 Darsteller im Alter von fünf bis 75 werden die Zuschauer mitnehmen zu den Abenteuern in der Walpurgisnacht auf dem Blocksberg. Bei ihren bisherigen drei Inszenierungen 1988, 1995, 2004 unterstützten über 18.000 Zuschauer die „Kleine Hexe“. Insgesamt strömten seit 1978 über 533.000 Zuschauer in die Aufführungen des Familientheaters. In diesem Jahr wird die zwölfjährige Carla Padberg als „Kleine Hexe“ wieder auf viele Freunde unter den Zuschauer angewiesen sein, um mit ihren Zauberkünsten den üblen Strukturen der bösen Althexen erfolgreich zu trotzen.
- Kartenbestellungen sind möglich unter 02932 39140 oder www.flbh.de oder per E‑Mail: karten@flbh.de.
- Neuerdings gibt es auch eine App für das Smartphone, die aus dem App-Store heruntergeladen werden kann. Sie ist für beide Systeme (Android und Apple) verfügbar. Kartenbestellungen sind auch über diesen Weg möglich.