Sundern/Seidfeld. Verkehrsminister Michael Groschek hat am Dienstag in Düsseldorf das Radwegeprogramm für 2016 vorgestellt. Mit dabei ist der 1. Bauabschnitt des Radwegs entlang der B 686 von Sundern nach Seidfeld, insgesamt 570 Meter, die 45.000 Euro kosten. Dieses Projekt gehört zu den insgesamt 18 Bürgerradwegen, die dieses Jahr landesweit gebaut werden. Die kostengünstigen Bürgerradwege werden mit reduziertem Baustandard, jedoch nach dem aktuellen Stand der Technik und unter Einhaltung der Sicherheitsanforderungen gebaut.
Jahrelange Vorgeschichte
Für den Bau des Radwegs Sundern – Seidfeld hatte sich der Arbeitskreis Radverkehr Sundern schon seit fünf Jahren stark gemacht. Entsprechende Grundstückskäufe sind inzwischen getätigt worden. Geh- und Radweg sollen von einer Baumallee getrennt werden, da die vorhandenen Bäume erhalten werden sollen. Der neue Geh- und Radweg soll insbesondere auch den Schülern aus Seidfeld eine sichere Verbindung nach Sundern ermöglichen. In den letzten Jahren sind ähnliche Verbindungen auch zwischen Allendorf und Hagen, Amecke und Bruchhausen sowie Endorf und Recklinghausen geschaffen worden.
Minister: Bürgerradwege eine Erfolgsgeschichte
Insgesamt 9,4 Millionen Euro stellt das Land in diesem Jahr für Radwege an bestehenden Landesstraßen, für Radwege auf stillgelegten Bahnstrecken und für Bürgerradwege zur Verfügung. Der größte Anteil von sechs Millionen Euro wird in Radwege an bestehenden Landesstraßen investiert. Die einzelnen Bauprojekte werden auf Vorschlag des Landesbetriebs Straßenbau von den Regionalräten bei den Bezirksregierungen benannt und priorisiert. In Radwege auf stillgelegten Bahntrassen fließen weitere 1,9 Millionen Euro. Für Bürgerradwege, die mit Unterstützung von Bürgern und Vereinen gebaut werden, stehen 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Verkehrsminister Michael Groschek sagte dazu: „Die Bürgerradwege in NRW sind eine einzige Erfolgsgeschichte: Vor allem im ländlichen Raum sind mit tatkräftiger Unterstützung engagierter Bürgerinnen und Bürger, der Kommunen und unter Beteiligung örtlicher Bauunternehmen in den vergangenen zehn Jahren auf über 250 Kilometern Radwege unbürokratisch und zügig gebaut worden. Die Projekte hätten sonst noch lange auf ihre Finanzierung warten müssen. Das bürgerschaftliche Engagement, das diese Radwege erst möglich macht, ist vorbildlich.“
MdL Klaus Kaiser: Stadt mit Umsetzung am Zug
„Das ist eine gute Nachricht für Sundern und eine ganz besonders gute Nachricht für Seidfeld“, freut sich Landtagsabgeordneter Klaus Kaiser (CDU). Es werde höchste Zeit, dass endlich eine sichere Verbindung für Schülerinnen und Schüler, Fußgänger und Radfahrer entlang der L 686 geschaffen werde. „Jetzt hängt es von der Planung und Umsetzung durch die Stadt Sundern ab, damit der Bürgerradweg schnellstmöglich gebaut werden kann“, so Klaus Kaiser.
Eine Antwort
Das ist einerseits toll, andererseits wird es dann spannend, wie es innerhalb Seidfeld für den Radfahrer weitergehen wird. Denn der Bürgersteig, den Radfahrer (sofern älter als 10 Jahre) nicht und erst als Geisterradler erst recht nicht befahren dürfen – und wegen seiner geringen Breite zwischen Ortseingang und Bushaltestelle – aus Selbstschutz und auch nicht befahren sollten, wird sich kaum wieder als Radweg reaktivieren lassen. Sprich, sollte das Land dem Fußweg kein „Radfahrer frei“-Schild spendieren, müssten Radfahrer in der „Einflugschneise“ am Ortschild auf die Fahrbahn wechseln, um hundert Meter vor dem Ortsausgang wieder links auf den für den Radverkehr freigegebenen Fußweg Richtung Stockum zu wechseln.
So begrüßenswert dieser neue Radweg ist, so offensichtlich ist es, dass es Stückwerk bleibt. Wenn der Radwegebau in diesem Tempo in den Ortschaften Sunderns weitergeht, werden Radfahrer noch lange mit diesem Zustand leben (und weiter Auto fahren) müssen.