Hüsten. Das Stadion Große Wiese in Hüsten ist eine für die ganze Region bedeutsame Sportstätte mit 13.000 Zuschauerplätzen, die schon Ajax Amsterdam und Leichtathletik-Legende Carl Lewis gesehen hat. Sie ist in den vergangenen vier Jahrzehnten allerdings auch arg in die Jahre gekommen, vor allen in den Katakomben. Die Stadt Arnsberg sieht jetzt allerdings überraschend die Möglichkeit, das Stadion und sein Umfeld mit vertretbarem Aufwand einer Frischzellenkur zu unterziehen. Denn sollte man in das frisch aufgelegte Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ rutschen können, winkt eine ungewöhnlich hohe Förderung von 90 Prozent der Investitionssumme. Von geschätzten 2,9 Millionen Sanierungskosten müsste die Stadt in den kommenden drei Jahren nur noch 290.000 Euro aus eigenen Mitteln aufbringen.
Mehr als nur neue Toiletten
„Das ist eine große Chance, die wir wohl nicht wieder bekommen,“ sagt Stadtplaner Thomas Vielhaber und wirbt dafür, einen Förderantrag zustellen. Mit Erfolg. Der Haupt- und Finanzausschuss hat einstimmig empfohlen, in den Jahren bis 2018 die benötigten Mittel im Haushalt einzuplanen. Die Zustimmung des Rats am Mittwoch gilt da als sicher. Um die Bedingungen des Förderprogramms zu erfüllen, müsse man aber mehr tun als nur neue Toiletten einzubauen, sagt Vielhaber. Gefragt seien insbesondere Innovationen und die Öffnung für neue Bevölkerungsgruppen.
Projektskizze entwickelt
Weil die Antragsfristen eng sind, haben die Stadtplaner bereits eine Projektskizze entwickelt. Von zentraler Bedeutung ist dabei die dem Solepark zugewandte Stadionrückseite. Hier könnte die Tribünenrückwand zu einer Kletterwand werden und davor könnte eine Bewegungslandschaft entstehen, so Vielhaber. Auch eine Torwand ist angedacht.
Bedeutsam für Region und für Hüsten
Wichtige Kriterien bei der Ausschreibung sind überregionale Wahrnehmbarkeit, ein Beitrag zur sozialen Integration, die städtebauliche Einbindung, die soziale Integration und Innovationscharakter. Aufgrund dieser Kriterien biete sich die Teilnahme mit einer Teilsanierung des regional bedeutsamen Stadions „Große Wiese“, der Sanierung der Finnenbahn als einzige Bahn dieser Qualität im Sauerland sowie einer Weiterentwicklung des südlichen Bereichs des Soleparks mit neuen offenen Bewegungsangeboten für alle im Sinne der sozialen Integration geradezu an, heißt es in der Vorlage. Dabei könnten die veralteten und zum Teil stark erneuerungsbedürftigen Sanitäreinrichtungen im Stadion und gegebenenfalls auch der Sitzbereich der Tribüne in Stand gesetzt werden, um das Stadion auch künftig für regional bedeutsame Veranstaltungen unterschiedlicher Veranstalter nutzen zu können. Multifunktionale und bewegungsinitiierende Angebote sollen künftig rund um die Uhr außerhalb des Stadions und für alle zur Verfügung stehen. Entsprechende Konzepte seien erfolgreich in Dänemark entwickelt worden und seien von beispielhafter Erneuerungsqualität für Sportanlagen in unserem Land (Innovationspotential). Darüber hinaus werde Hüsten entsprechend der gesamtstädtischen Entwicklungsstrategie als sportliches Zentrum Arnsbergs weiter profiliert und bereits vorhandene Angebote – Stadion, Sporthalle, Nass und Thermalsole – gestärkt. In Verbindung mit den touristischen Angeboten, vor allem dem RuhrtalRadweg, gewinne der Solepark und der Stadtteil Hüsten an touristischer und wirtschaftlicher Bedeutung, die auf Stadt, Region und Land ausstrahlen.
Werbung um Spenden
Für den Bereich Sport- und Solepark „Große Wiese“ stehen im Haushaltsentwurf zudem 100.000 Euro für die Realisierung eines Spielpunktes für Kinder und Jugendliche zur Verfügung. Ferner soll versucht werden, den städtischen Eigenanteil durch Einwerbung von Spendengeldern – wie bereits bei der Finnenbahn erfolgreich praktiziert – weiter zu reduzieren oder durch ergänzende Angebote zu unterstützen.