Aus Sicht der Pflegefachkräfte berichtete neben Ulrich Mönke, Organisator der Kampagne „Pflege am Boden“, auch Renate Brasse, Mitarbeitervertreterin der Caritas für den Bereich Altenhilfe: „Unser Beruf ist sehr vielschichtig, anspruchsvoll und wichtig und es bereitet uns viel Freude die Menschen zu unterstützen, so lange wie möglich in der eigenen Häuslichkeit zu leben oder falls erforderlich ihnen ein neues Zuhause zu bieten. Die von uns geforderte und erforderliche Qualität ist kein Luxus, denn wir möchten die, von den Menschen und Institutionen in uns gesetzten, Erwartungen erfüllen. Die Leistungserfassung zur Versorgung alter, kranker, hilfebedürftiger und vor allem auch demenzkranker Menschen kann nicht nach Modulen erfolgen. Dies lässt keine Spielräume und somit zu wenig Zeit für individuelle Pflege. Menschliche Beziehungen und Unterstützung brauchen Zeit, jeder könnte schon morgen selbst betroffen sein!“
„Die Politik spart uns kaputt!“
„Die Politik spart uns kaputt“, verdeutlichte Volker Koch, Geschäftsführer des Klinikums Arnsberg, der auch stellvertretend für die Krankenhäuser im HSK die Konsequenzen der neuen Rahmenbedingungen im stationären Bereich erklärte. „Dass Reformen trotz gesamtheitlich höherem Einsatz von Geldern in ihrer Umsetzung immer Budgets und zusätzliche Ressourcen binden, verschweigt die Politik. Die Pflegereform macht es an vielen Stellen unnötig kompliziert und ist besonders für den stationären Bereich nicht zu Ende gedacht,“ so Koch. Die Solidarität mit den Patienten zeige, wie wichtig den Pflegekräften ihre Arbeit sei, hier sei Beruf nicht nur Beruf, sondern Berufung. Die demonstrierenden Pflegekräfte, waren die „Frühschicht“ und demonstrierten in ihrer Freizeit, die „Spätschicht“ war während der Demo im Einsatz für Patientinnen und Patienten.
„Sinnerfüllender Beruf mit Zukunft“
Zum Schluss seiner Rede richtete sich Stockmann Mut sprechend an die Pflegekräfte: „Egal ob sie beim Caritasverband oder woanders arbeiten, bleiben Sie Ihrem Beruf treu. Wenn jemand auf der Suche nach einer sinnerfüllenden Ausbildung ist, dieser Beruf hat gerade auch im Kontext des demografischen Wandels Zukunft. Ihre Arbeit ist was Besonderes, Sie sind für andere Menschen da, genau dann, wenn man als Betroffener alleine nicht mehr klarkommt und Hilfe braucht. Und gemeinsam treten wir dann für bessere Bedingungen in der Pflege ein: Heute mit der Überschrift ‚Gute Pflege braucht Zeit!‘ “








