Arnsberg. Rund 40 Gäste folgten im Rittersaal des Historischen Rathauses der Podiumsdiskussion der Arnsberger Grünen zur Windkraftentwicklung im Sauerland, in NRW und bundesweit. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und energiepolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Oliver Krischer, war aus Berlin angereist und legte die momentane Ausbausituation und Hemmnisse in der Entwicklung der Energiewende dar. Pia Dağaşan von der Energieagentur NRW setzte fachkundig über die rechtlichen Grundlagen bei der Genehmigung von Windenergieanlagen (WEA) ins Bild. Thomas Wälter von den Arnsberger Grünen gab einen Überblick über geplante und mögliche Standorte für Windkraftanlagen im Stadtgebiet Arnsberg.
90 Prozent der Potentialflächen im Wald
Besonderes Augenmerk galt hier den Vorgaben für WEAs im Wald, der im Hochsauerlandkreis mit fast 90 Prozent der möglichen Standorte die größte Potentialflächen bei den vorangehenden Untersuchungen ausmacht. Die Vorgaben für solche Anlagen sind ausserordentlich streng, was Abstände und Lärmemissionen anbelangt. Hierzu gab es viele Nachfragen aus dem Publikum, das auch aus dem Sunderner Raum und aus Holzen gekommen war. Hier wurden gerade Pläne zur Errichtung neuer Anlagen bekannt. Eine Informationsveranstaltung der Stadt ist für Donnerstag, 27. August 2015 in der Holzener Schützenhalle angesetzt.
Krischer: Hürden für Bürgerwindprojekte zu hoch
Die Mehrzahl der Fragen drehten sich um die Schwierigkeiten für Bauvorhaben, und die Vorgaben werden ab 2017 noch strenger. Mit der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes 2014 wurden Weichen gestellt, deren Hürden für Bürgerwindprojekte von Krischer als zu hoch eingeschätzt wurden. Die Grünen hatten vehement gegen diese Änderungen gestritten.