Hochsauerlandkreis. In enger Zusammenarbeit mit den umliegenden Polizeibehörden fanden am Sonntag auch im HSK Motorradkontrollen statt. „In dem kooperativen Einsatz waren über 20 Polizeibeamte eingesetzt, die mit Laser‑, ESO- und Videotechnik die Geschwindigkeit auf den sogenannten Rennstrecken im HSK überwachten,“ so Polizeisprecherin Bianca Scheer. „Von fast neunhundert gemessenen Fahrzeugen waren über 50 Prozent Motorräder. Es mussten 149 Geschwindigkeitsüberschreitungen geahndet werden. 35 dieser Maßnahmen richteten sich gegen Motorradfahrer. Auch vier Fahrverbote waren dabei. Sie werden alle an Kradfahrer ergehen. Unter anderem an einen, der mit 54 km/h zu schnell in einer 70- Zone gemessen worden war.“
„Kleine Gruppe ohne Rücksicht!“
Polizeioberrat Josef Jakobi, Leiter der Direktion Verkehr, sah bei dieser Kontrolle wieder bestätigt, dass es sich lediglich um eine kleine Gruppe von Motorradfahrern handelt, die aber sich und alle anderen Verkehrsteilnehmer durch ihre Fahrweise gefährden. „Ein Großteil der Motorradfahrer cruist in angemessener Fahrweise, oft auch mit Sozius, durch das Sauerland und genießt die Schönheit der Landschaft und die Streckenführung,“ so Jacobi. „Wer aber ohne Rücksicht auf andere am Limit von Maschine und Mensch fährt, riskiert nicht nur sein eigenes Leben, er nimmt auch den Tod Unbeteiligter in Kauf!“ Beispiele hierfür gab es am 22. Juli auf dem sogenannten Hirschberger Weg, wo sich ein Motorradfahrer bei einem Sturz schwer verletzte oder sogar am Tag der Kontrollaktion, wo ein Motorradfahrer in Schmallenberg einen anderen in einem riskanten Überholmanöver von der Straße katapultierte und ihn schwer verletzte.
Geschwindigkeitsverstöße haben sich verdoppelt
„Neben den gemeinsamen Kontrollaktionen gab und gibt es an jedem Wochenende Motorradkontrollen im HSK. Im Vergleich zum Vorjahr wurden bereits über 100 Motorräder mehr kontrolliert und es mussten bereits mehr als das Doppelte an Geschwindigkeitsverstößen geahndet werden,“ so Bianca Scheer.
2 Antworten
Mich verwundert schon, das bei Schlagwörter das Wort Motorradraser auftaucht.
Das waren also ca. 450 Kräder und 400 PKW, die sie gemessen haben. Davon 149 PKW zu schnell (37%) und 39 Kräder (9%). Ich lese daraus, dass PKW viermal häufiger rasen, als Kräder. Allerdings gab es 4 Rennfahrer, die allesamt Kradfahrer waren. Insofern stimmt das Resumee der Polizei sehr gut, dass einige wenige Kradfahrer die ganze Gruppe in Verruf bringen, denn im Durchschnitt fahren die Kräder eher nicht zu schnell sondern Regelkonform. Bei den Kradfahrern sind es die bekannten 1–2% Raser.
Interessant wäre jetzt noch zu wissen, wie schnell denn im Durchschnitt die rasenden Autofahrer und wie schnell die (wenigen) rasenden Biker gewesen sind.
Es ist der Allgemeinheit durchaus bekannt, dass das Gros der Biker angemessen schnell fährt. Aber die Ausreißer, die sind es, die die Gesamtheit der Biker dann wieder in die Schlagzeilen bringen. Und um die müßte sich der BVDM kümmern.
Selbst wenn die Raser alles unorganisierte Biker wären, sollte es die ganz große Aufgabe des BVDM sein, über alle verfügbaren Medien auf diese einzuwirken und überhaupt erst mal eine Umkehr in der allgemeinen Grundstimmung der Biker zu bewirken. Denn da werden die Raser und Rüpel immer noch konsequent gedeckt anstatt dass man sich distanziert.