Sundern. Zum Thema Sekundarschule in Sundern erreichte uns folgende Stellungnahme des Fraktionsvorsitzenden der SPD im Sunderner Rat Michael Stechele, die wir hier im Wortlaut veröffentlichen. „Insgesamt ist diese Stellungnahme etwas länger geworden, allerdings zeigen die Diskussionen im sozialen Netz und anderswo, dass die Intention der SPD nicht klar geworden ist,“ schreibt Michel Stechele dazu.
„Im vergangenen Jahr hat die CDU im Rat der Stadt Sundern die Mehrheit eingebüßt. Jetzt gilt es die großen Zukunftsfragen anzugehen, “ skizziert der SPD Fraktionsvorsitzende Michael Stechele die anstehenden Herausforderungen für den Rat. Dabei bemüht er auch den ehemaligen CDU Bundestagsabgeordneten Friedrich Merz, der vor einigen Jahren ein Buch mit dem Titel „Nur wer sich ändert wird bestehen“ veröffentlicht hat. „Ein kluger Leitspruch, auch für Sundern,“ befindet Stechele.
Natürlich muss so ein Prozess gut vorbereitet sein. Deshalb hat die SPD schon 2012 beantragt, dass eine gut vorbereitete Befragung der Eltern durchgeführt wird. Leider bisher immer ohne Erfolg. Einig sind sich im politischen und schulischen Raum die meisten Beteiligten, dass die Sekundarschule kommen wird. Die Frage ist nur, ob man das neue Angebot gestaltet, solange man noch kann oder wartet, bis man gestaltet wird, was immer schlecht ist. Sekundarschule als Notschule ist immer die schlechteste Lösung. Der Bedarf ist da, dies belegen sehr eindrucksvoll die Anmeldezahlen zur Sekundarschule Arnsberg. Da dort nicht alle Interessenten angenommen worden sind, trägt dies natürlich auch zur Stabilisierung der Anmeldezahlen in Sundern bei. Hinzu kommt noch eine Zahl an Kindern, die nicht die Möglichkeit haben zur Sekundarschule nach Arnsberg zu kommen, auch sie werden in Sundern mangels Alternative angemeldet werden. Warum die Panik vor einer Befragung?
In der Sondersitzung des Bildungsausschusses hat die Verwaltung einen ambitionierten Plan zur möglichen Gründung einer Sekundarschule vorgestellt. Wir hätten erstmals einen Weg aufgezeichnet, der übrigens immer wieder hätte verlassen, oder auch entschleunigt werden können. „Wir hätten gestaltet“, begründete Stechele die nochmalige Initiative der SPD. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen bis September alle relevanten Daten zu sammeln, die für die weiteren Entscheidungen erforderlich gewesen wären. Insbesondere Informationen zu den infrastrukturellen Möglichkeiten, den finanziellen Auswirkungen im Umstellungsprozess, der Einrichtung einer Projektgruppe. „Alles Fragen die seit drei Jahren unbeantwortet im Raum stehen“, resümiert Stechele. Das Ergebnis sollte dann in einer Sitzung des Bildungsausschusses im September bewertet werden, um anschließende die Schulkonferenzen der Hauptschule und der Realschule zu beteiligen. Parallel sollte am Entwurf des pädagogischen Konzeptes gearbeitet werden.
In einer Ratssitzung im November oder Dezember sollte dann auf der Grundlage fundierter Fakten der entscheidende Ratsbeschluss fallen, ob der Weg zur Bildung einer Sekundarschule beschritten werden soll. Wenn ja, dann solle im ersten Halbjahr 2016 das Konzept weiter entwickelt um es anschließend den Eltern und Lehrern vorzustellen. Erst nach den Sommerferien 2016 sollte die verbindliche Elternbefragung stattfinden. Und schließlich hätte im Herbst 2016 abhängig vom Ergebnis der Elternbefragung die Antragstellung bei der Bezirksregierung erfolgen können. „Ein sicherlich ambitionierter aber von allen Experten als realistisch eingestufter Plan“, so das Fazit des SPD Fraktionsvorsitzenden.
Der Start der Sekundarschule wäre dann im Schuljahr 17/18 möglich gewesen mit der Einrichtung einer gemeinsamen 5. Klasse der Haupt- und der Realschule. Jetzt wird es wieder mindestens ein Jahr später sein: Das kostet Chancen der Kinder, entlastet den Haushalt nicht und erfordert weitere Einschnitte in vielen Bereichen, vielleicht auch wieder bei den Schulen. „Die Diskussion über die Sekundarschule in dieser Stadt ist von großen Emotionen geprägt, etwas Rationalität wäre besser“, hofft Stechele und bemüht einen weiteren Mahner: „Das Leben verlangt mutige Entscheidungen. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ (Michail Gorbatschow).
2 Antworten
Warum nur halbe Sachen? Es muss endlich die erste Gesamtschule im HSK entstehen! Sundern wäre ein geeigneter Standort dafür!
Schön, dass zumindest in Sundern nicht mit aller Macht der schulpolitische Konsens über den Haufen geschmissen wird. Ist es in Arnsberg die CDU mit ihrem grünen Juniorpartner, so will in Sundern die SPD auf dem Rücken der Haupt- und Realschüler ihr ideologisches Spiel treiben. Aber auch hier ist sich ja die „Neue Mehrheit“ Sundern nicht einig. Und das ist gut so.