Sundern. „Die Gefahr, Opfer einer Straftat in Sundern zu werden, ist weiterhin gering.“ Dieses Fazit zog Christoph Bankstahl, Leiter der Polizeiwache Sundern, bei seiner Präsentation der Polizeilichen Kriminalitäts- und Verkehrsunfallstatistik 2014 für Sundern vor Vertretern der Stadtverwaltung. „Die Anzahl von Straftaten im Jahr 2014 ist mit 994 im Vergleich zum Vorjahr mit 992 nahezu gleich geblieben und im Vergleich zu Nachbarkommunen niedrig,“ so Bankstahl. In den Jahren 2005 bis 2012 hatte es noch zwischen 1125 und 1670 Straftaten pro Jahr gegeben.
Weniger Metalldiebstähle, mehr Einbrüche
Erfreulich ist, dass die Zahl der Metalldiebstähle stark abgenommen hat von 54 im Jahr 2013 auf nur noch 9. Die Zahl der Wohnungseinbrüche hat dagegen leider wieder zugenommen. Sie stieg von 21 in 2013 auf 31 im letzten Jahr und liegt damit ähnlich hoch wie 2012 mit 30 Fällen. 2010 hatte es einen Höchststand mit 44 Wohnungseinbrüchen in Sundern gegeben. Rechnet man Wohnungs‑, Gaststätten- und Geschäftseinbrüche zusammen, ist der Anstieg von 36 auf 41 nicht so auffällig. Auch hier liegen die zahlen wieder auf dem Niveau von 2012 mit 40 Fällen. Ein Höchststand war auch hier 2010 mit 79 Fällen zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen liegt bei nur 9,86 Prozent. Ein sehr geringer Wert angesichts einer Gesamtaufklärungsrate von 49,2 Prozent. Auch hier ist der Wert allerdings erstmals in den letzten zehn Jahren unter die 50-Prozent-Marke gesunken.
94 Körperverletzungen
Bei Körperverletzungsdelikten liegt die Zahl der Straftaten mit 94 fast genau auf dem Vorjahresniveau von 93. Seit 2011 liegen hier die Zahlen deutlich niedriger als in den Jahren zuvor (2010: 153 Delikte). Schwere Straftaten geben Leib und Leben hat es 2014 in Sundern nicht gegeben. „Rein statistisch gesehen wurden 2014 ca. 3,5 Prozent aller Sunderner Bürger Opfer einer Straftat,“ so Bankstahl. „Dazu gehören aber auch Delikte wie Beleidigung, Ebay-Betrug oder Sachbeschädigung, die nicht so stark das subjektive Sicherheitsgefühl beeinträchtigen wie Raub, Körperverletzung und Einbruchsdiebstähle.“
8,1 Prozent der Einwohner in Sundern sind Ausländer, in ca. 21 Prozent aller Fälle sind Ausländer Tatverdächtige einer Straftat. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen an den Tatverdächtigen liegt bei 23,2 Prozent. 45 Tatverdächtige waren 18 bis 20 Jahre alt, 54 waren 14 bis 17 und zehn 13 oder jünger. „Hervorzuheben ist die sehr gute und vor allem kollegiale Zusammenarbeit mit der Stadt Sundern, hier explizit dem Ordnungsamt und dem Jugendamt,“ so Bankstahl.
Motorradfahrer bleiben vielschichtiges Problem
Die Zusammenfassung der Verkehrsunfallentwicklung stand unter dem frischen Eindruck des schweren Unfalls am Vorabend in Meinkenbracht, bei dem ein Motorradfahrer starb. Im Jahr 2014 gab es keinen tödlich verletzten Kradfahrer im Sunderner Stadtgebiet. Die Anzahl der verunglückten Motorradfahrer ist mit 24 gegenüber 25 im Jahr zuvor annähernd gleich geblieben. „Das Problem ist vielschichtig und wird uns weiterhin beschäftigen,“ sagte Bankstahl zum Thema Motorradfahrer.
Kinder leben sicher
Erfreulich war die Bilanz bei Unfällen mit Kindern: „Kinder leben in Sundern sicher, Verkehrssicherheitsarbeit an Schulen und Kindergärten zahlt sich aus,“ resümierte der Leiter der Sunderner Wache. Die zahl der verunglückten Kinder sank von 14 auf acht, darunter sechs Leichtverletzte, vier Schwerverletzte und wie im Vorjahr auch kein getötetes Kind. Gestorben sind auf Sunderns Straßen 2014 zwei Menschen, ein 23-jähriger Beifahrer am 1. Juni in der Flamke und eine 74-jährige Fußgängerin am 16. Dezember in der Innenstadt.
Unfallzahlen sinken, Unfallflucht stagniert
Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle sank im Vorjahr von 766 auf 725. Die Zahl der meldepflichtigen Verkehrsunfälle, also ohne Bagatellunfälle, sank von 233 auf 208. Unfälle mit Personenschäden sind gesunken von 94 auf jetzt 81 Fälle. Der Bereich Verkehrsunfallflucht stagniert. Nach 115 gemeldeten Fällen in 2013 und 118 in 2012 waren es 2014 117 gemeldete Fälle. Die Aufklärungsquote im Bereich Verkehrsunfallflucht liegt bei 33 Personen.