Hüsten. Der Verein Kirchemusik St. Petri Hüsten e.V. veranstaltet am Palmsonntag ein außergewöhnliches Konzertereignis. Am 29. März um 18 Uhr erklingt in St. Petri Bachs gewaltige Matthäus-Passion in einer hochkarätigen Besetzung. Der Veranstalter empfiehlt aufgrund der voraussichtlich großen Nachfrage dringend, möglichst bald Platzkarten im Vorverkauf zu erwerben.
Oratorium stellte zu Bachs Zeiten alles in den Schatten
Bachs „Matthäus-Passion“, die bereits hinsichtlich ihrer äußerlichen Dimensionen ein Werk der Superlative ist, erzählt in Rezitativen, Arien und Chorälen die Leidensgeschichte Jesu nach. Das Oratorium vom Leiden und Sterben Christi, das zu Bachs Lebzeiten alles in den Schatten stellte, was auf musikalischem Gebiet denkbar war, besteht aus nicht weniger als 68 Einzelsätzen. Die umfangreiche doppelchörige Besetzung von Chor und Orchester mit ihren beeindruckenden stereophonen Effekten haben seit der Uraufführung 1729 nichts von ihrer faszinierenden Wirkung verloren.
Erstklassige Besetzung
Ebenfalls erstklassig ist die Besetzung: Unter der Leitung von Petri-Kantor Peter Volbracht werden die Solisten Ina Siedlaczek (Sopran), Franziska Orendi (Alt), Nils Giebelhausen (Tenor, Evangelist), Thomas Iwe (Tenor, Arien) und Thilo Dahlmann (Bass) mit der Schola Canticorum Hüsten, der Mendener Kantorei (Einstudierung: Johannes Krutmann), dem Sopran des Jugendchors St. Petri Hüsten und dem Barockorchester Münster (Konzertmeister: Andreas Klingel) gemeinsam musizieren.
Die Sopranistin Ina Siedlaczek wurde gerade mit dem Boston Early Music Festival Vocal Ensemble unter Leitung von Paul O’Dette & Stephen Stubbs mit dem Grammy 2015 für die beste Opernaufnahme (Charpentier: La descente d’Orphée aux enfers) ausgezeichnet. Außerdem ist sie nominiert für den International Classic Music Award 2015 in der Kategorie „baroque vocal“!
Die Altistin Franziska Orendi ist an der deutschen Oper am Rhein engagiert, begeisterte aber in den letzten Jahren auch in vielen Konzerten mit ihren künstlerischen Schwerpunkten Liedgesang und Oratorium.
Tenor Nils Giebelhausen aus Arnsberg in die Welt
Der Arnsberger Tenor Nils Giebelhausen wurde bereits als Zwanzigjähriger Preisträger beim Gesangswettbewerb des Deutschen Tonkünstlerverbandes. Als Oratorientenor ist er in vielen europäischen Ländern zu hören. Sein besonderes Interesse gilt dabei Bachs Oratorien und Passionen sowie der sogenannten „Alten Musik“.
Auch der lyrische Tenor Thomas Iwe aus Hüsten hat sich in den vergangenen Jahren zu einem gefragten Lied‑, Opern- und vor allem Oratoriensänger mit einem Schwerpunkt im Bereich der barocken Musik und der Klassik entwickelt. Seine künstlerische Tätigkeit führte ihn zu Konzerten und zu verschiedenen Musikfestivals in zahlreiche deutsche Städte sowie ins benachbarte Ausland nach Frankreich und in die Niederlande. Thomas Iwe ist u.a. 2. Preisträger beim bundesweiten „Stimmtreff“ in Hamburg.
Thilo Dahlmann ist vor allem als Konzert- und Liedsänger aktiv. Sein Repertoire reicht von frühbarocker Vokalmusik bis zu zahlreichen Uraufführungen. Der Schwerpunkt seines Repertoires liegt bei Bach, Händel und den großen romantischen Oratorienpartien. Hier gehört er zurzeit zu den gefragtesten Solisten Deutschlands. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit ist Thilo Dahlmann Dozent für Gesang an der Hochschule für Musik und Tanz Köln.
Das Barockorchester Münster mit seinem Konzertmeister Andreas Klingel spielt auf historischen Instrumenten. Somit entsteht ein originalgetreues Klangbild, wie es zu Bachs Lebzeiten geklungen haben mag.
- Termin: Sonntag, 29. März 2015, 18 Uhr, St. Petri Hüsten
- Platzkarten: 28,- / 24,- / 21,- / 18,- Euro, Ermäßigung um jeweils 7,- Euro für Schüler und Studenten, Kinder bis zum 8. Lebensjahr frei
- Vorverkauf: Bücher-Eck Engelbertz, Marktstr. 35, Hüsten, 02932 34577, Schlinkmann Optik, Freiheitsstr. 1, Hüsten, 02932 5104330