Anne-Frank-Ausstellung kommt nach Arnsberg

Die Aus­stel­lung „Die Welt der Anne Frank“ macht Sta­ti­on in Arns­berg. (Foto: Stadt Arnsberg)

Arns­berg. Anne Frank ist eines der bekann­tes­ten Opfer des Holo­caust. Ihr welt­weit berühm­tes Tage­buch ist Sym­bol für den Völ­ker­mord an den Jüdin­nen und Juden durch die Natio­nal­so­zia­lis­ten und zugleich ein inti­mes Doku­ment der Lebens- und Gedan­ken­welt einer jun­gen Schrift­stel­le­rin. Die Wan­der­aus­stel­lung des Anne Frank Zen­trums tourt seit 2012 durch Deutsch­land und wird bun­des­weit in ganz ver­schie­de­nen Ein­rich­tun­gen gezeigt. Vhs Arnsberg/Sundern, Stadt­bi­blio­thek Arns­berg und Hei­mat­bund Neheim-Hüs­ten e.V. freu­en sich, die­se Aus­stel­lung nun im kom­men­den Jahr nach Arns­berg zu holen.

Leben und Geschichte von Anne Frank

Die Aus­stel­lung erzählt von Anne Franks Leben und ihrer Zeit: Von den ers­ten Jah­ren in Frank­furt am Main und der Flucht vor den Natio­nal­so­zia­lis­ten in die Nie­der­lan­de, über die Zeit in Ams­ter­dam, ihr Leben im Ver­steck bis hin zu ihrer Ent­de­ckung, ihrer Depor­ta­ti­on und den letz­ten sie­ben Mona­ten in den Lagern Wes­ter­bork, Ausch­witz und Ber­gen-Bel­sen. Vie­le pri­va­te Fotos geben einen inti­men Ein­blick in das Leben von Anne Frank, ihrer Fami­lie und ihren Freund*innen. Die per­sön­li­che Geschich­te von Anne Frank wird in der Aus­stel­lung ver­bun­den mit der Geschich­te des Natio­nal­so­zia­lis­mus, des Holo­caust und des Zwei­ten Welt­kriegs. Neben der Per­spek­ti­ve der Ver­folg­ten und ihrer Helfer:innen wird die Per­spek­ti­ve von Mitläufer:innen und Täter:innen dar­ge­stellt und ein kom­ple­xes Bild der Geschich­te gezeigt.

Mitmachen und Entdecken für Jugendliche

In einem zwei­ten Teil wen­det sich die Anne Frank Aus­stel­lung direkt an Jugend­li­che mit aktu­el­len Fra­gen zu Iden­ti­tät, Grup­pen­zu­ge­hö­rig­keit und Dis­kri­mi­nie­rung: »Wer bin ich?«, »Wer sind wir?«, »Wen schlie­ße ich aus?«. Kur­ze Fil­me mit Jugend­li­chen regen zur Dis­kus­si­on über die­se The­men an. Aus­ge­hend von der Fra­ge »Was kann ich bewir­ken?« ermu­tigt die Aus­stel­lung die Besucher*innen zu eige­nem Enga­ge­ment. Jugend­li­che Peer Gui­des beglei­ten Grup­pen durch die Aus­stel­lung und ermög­li­chen einen jugend­ge­rech­ten Zugang zu den Inhal­ten der Ausstellung.

Die Aus­stel­lung wird vom 14. März bis zum 14. April 2026 in der Stadt­bi­blio­thek in Neheim zu sehen sein. Sie rich­tet sich dabei natür­lich auch an Schüler:innen ab der 7. Klas­se. Die gro­ße Beson­der­heit: Peer Gui­des, also Jugend­li­che selbst, beglei­ten ande­re Jugend­li­che durch die Aus­stel­lung. So erhal­ten sie die Mög­lich­keit, mit Gleich­alt­ri­gen über die The­men der Aus­stel­lung ins Gespräch zu kommen.

Mitmachen als Peer Guide

Damit das Pro­jekt gelin­gen kann, sind die Aus­stel­len­den auf der Suche nach Peer Gui­des ab 15 Jah­ren. Die Jugend­li­chen wer­den in einem zwei­tä­gi­gen Trai­nings­se­mi­nar vom Anne Frank Zen­trum aus­ge­bil­det. Sie müs­sen kei­ne Expert:innen sein, son­dern nur Inter­es­se haben, mit Grup­pen zu arbei­ten und sich näher mit Anne Frank und ihrem Tage­buch zu beschäf­ti­gen. Für die Jugend­li­chen ist das eine beson­de­re Mög­lich­keit, Geschich­te ein­mal anders zu ler­nen, prak­ti­sche Erfah­run­gen zu sam­meln und sich zu engagieren.

Inter­es­sier­te Jugend­li­che, die sich vor­stel­len kön­nen, als Peer Gui­des tätig zu wer­den, kön­nen sich gern an die vhs oder aber die Stadt­bi­blio­thek wen­den. Bei der Stadt­bi­blio­thek ist Jut­ta Lud­wig Ansprech­part­ne­rin (Mail: j.ludwig@arnsberg.de, Tel.: 02932 700889 oder 0157 5541203), bei der vhs steht Dr. Tobi­as Schul­te für Rück­fra­gen zur Ver­fü­gung (Mail: t.schulte@vhs-arnsberg-sundern.de, Tel.: 02932.9728 13).

Über Anne Frank

Mil­lio­nen von Men­schen in aller Welt ken­nen das Tage­buch der Anne Frank. Anne Frank wur­de 1929 als Kind jüdi­scher Eltern in Frank­furt am Main gebo­ren. Ihre Fami­lie emi­grier­te 1933 nach der Macht­über­nah­me durch die Natio­nal­so­zia­lis­ten nach Ams­ter­dam. Nach dem Ein­marsch der deut­schen Trup­pen in die Nie­der­lan­de ver­steck­ten sich Anne Frank und ihre Fami­lie von 1942 bis 1944 in einem Ams­ter­da­mer Hin­ter­haus. Dort schrieb Anne Frank ihr welt­be­rühm­tes Tagebuch.
Nach der Ent­de­ckung ihres Ver­stecks wur­den Anne Frank und ihre Fami­lie ver­haf­tet und depor­tiert. Anne Frank starb im Febru­ar 1945 im Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Ber­gen-Bel­sen im Alter von 15 Jah­ren. Anne Frank ist durch die Ver­öf­fent­li­chung ihres Tage­buchs zum Sym­bol für Mil­lio­nen von Jüdinnen*Juden gewor­den, die der Ver­nich­tungs­po­li­tik der Natio­nal­so­zia­lis­ten zum Opfer fielen.

Über das Anne Frank Zentrum und seine Geschichte

1994 grün­de­ten enga­gier­te Berliner*innen zunächst einen För­der­ver­ein, um die inter­na­tio­na­le Wan­der­aus­stel­lung »Die Welt der Anne Frank. 1929–1945« aus Ams­ter­dam nach Ber­lin zu holen. Die­se Wan­der­aus­stel­lung war vom 7. Dezem­ber 1994 bis 8. Mai 1995 in sechs Ber­li­ner Bezir­ken zu sehen. Seit 1998 ist das Anne Frank Zen­trum die deut­sche Part­ner­or­ga­ni­sa­ti­on des Anne Frank Hau­ses in Ams­ter­dam. Das Zen­trum schafft Lern­or­te, in denen sich Kin­der und Jugend­li­che mit Geschich­te aus­ein­an­der­set­zen und die­se mit ihrer heu­ti­gen Lebens­welt ver­bin­den. Sie ler­nen gesell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men und sich für Gleich­be­rech­ti­gung und gegen Anti­se­mi­tis­mus und ande­re Dis­kri­mi­nie­rungs­for­men zu enga­gie­ren. Der gemein­nüt­zi­ge Ver­ein hat sei­nen Sitz in Ber­lin und ist aner­kann­ter Trä­ger der frei­en Jugend­hil­fe, aner­kann­ter Bil­dungs­trä­ger der Bun­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bil­dung und Mit­glied im Arbeits­kreis deut­scher Bildungsstätten.

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