Tempo 30 in Sundern – keine Frage, ob, sondern wie

In Sun­dern gel­ten seit Kur­zem auf bestimm­ten Stra­ßen Tem­po-30-Zonen. Grund ist der städ­ti­sche Lärm­ak­ti­ons­plan, der den Schutz der Anwohner:innen vor gesund­heits­schäd­li­chem Ver­kehrs­lärm sicher­stel­len soll. Die Frak­ti­on Bünd­nis 90/Die Grü­nen begrüßt die Umset­zung grund­sätz­lich, sieht aber Ver­bes­se­rungs­be­darf bei der Kom­mu­ni­ka­ti­on und der Gestal­tung der Zonen.

Warum Tempo 30 notwendig ist

Erst­ma­lig wur­den 2023 mit neu­en Berech­nungs­me­tho­den die Zah­len der vom Umge­bungs­lärm Betrof­fe­nen ermit­telt. Das Ergeb­nis für die im Lärm­ak­ti­ons­plan berück­sich­tig­ten Berei­che ergab, dass ca. 1160 Per­so­nen im Stadt­ge­biet von den Lärm­emis­sio­nen in einem der­ar­ti­gen Maß betrof­fen sind, dass die­se gesund­heits­schä­di­gend für die Men­schen sind. Die Redu­zie­rung der Geschwin­dig­keit von 50 auf 30 km/h ver­rin­gert den Geräusch­pe­gel um 2–3 Dezi­bel – gefühlt eine Hal­bie­rung des Lärms. Zusätz­lich erhöht die Maß­nah­me die Sicher­heit von Fuß­gän­gern und Rad­fah­rern und wirkt sich posi­tiv auf Umwelt und Kli­ma durch redu­zier­te CO₂-Emis­sio­nen aus.

Akzeptanz durch bessere Kommunikation fördern

Die Ein­füh­rung der Tem­po-30-Zonen erfolg­te ohne vor­he­ri­ge Ankün­di­gung. Vie­le Bürger:innen waren über­rascht, zumal die Zonen teil­wei­se erst 50 Meter nach dem Orts­schild begin­nen und abrupt enden. Die GRÜ­NE Frak­ti­on kri­ti­siert, dass die Abgren­zun­gen der Zonen weder für Auto­fah­rer noch für Anwohner:innen nach­voll­zieh­bar sind. Eine Ein­bet­tung der Zonen in die Stra­ßen­ver­läu­fe und früh­zei­ti­ge Öffent­lich­keits­ar­beit hät­ten die Akzep­tanz deut­lich erhöht.

Chancen für ein gesamtstädtisches Mobilitätskonzept

Die Reak­tio­nen aus der Bevöl­ke­rung zei­gen, dass das The­ma Ver­kehr in Sun­dern auf gro­ßes Inter­es­se stößt. Die GRÜ­NEN sehen dar­in eine Chan­ce, die gesam­te Ver­kehrs­si­tua­ti­on zu ana­ly­sie­ren und Lösun­gen zu ent­wi­ckeln. Mit ihrem Antrag auf Erstel­lung eines gesamt­städ­ti­schen Mobi­li­täts­kon­zepts (August 2025) sol­len Staus, Lärm und schlech­te Luft redu­ziert und die Lebens­qua­li­tät erhöht wer­den. Das Kon­zept wird unter Betei­li­gung von Bürger:innen, Poli­tik, Ver­wal­tung und einem Fach­bü­ro erarbeitet.

Verantwortungsbewusste Umsetzung durch die Stadt

Die Tem­po-30-Zonen basie­ren auf dem Lärm­ak­ti­ons­plan Stu­fe 4. Dort sind Maß­nah­men wie Fahr­bahn­sa­nie­run­gen, stra­ßen­räum­li­che Anpas­sun­gen sowie Geschwin­dig­keits­re­du­zie­run­gen vor­ge­se­hen. Letz­te­re las­sen sich kurz­fris­tig und kos­ten­ef­fi­zi­ent umset­zen. Die Ent­schei­dung des Rates im Juni 2024, die Ver­wal­tung zur Ein­füh­rung von Tem­po 30 zu beauf­tra­gen, wird von den GRÜ­NEN als ver­ant­wor­tungs­be­wuss­te Maß­nah­me zum Schutz der Anwohner:innen gesehen.

Fazit

Tem­po 30 in Sun­dern ist kein Selbst­zweck, son­dern ein Bei­trag zu mehr Gesund­heit, Sicher­heit und Lebens­qua­li­tät. Die GRÜ­NEN beto­nen: Mit trans­pa­ren­ter Kom­mu­ni­ka­ti­on, durch­dach­ter Gestal­tung und der Ent­wick­lung eines Mobi­li­täts­kon­zepts kann die Stadt die Chan­cen der Maß­nah­me voll ausschöpfen.

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