Arnsberg: Neue Debatte um Einführung der Bezahlkarte für Geflüchtete

Arns­bergs Poli­tik dis­ku­tiert erneut über die Bezahl­kar­te für Geflüch­te­te (Foto: stu­dio v‑zwoelf – stock.adobe.com)

Arns­berg. In Arns­berg wird erneut über die Ein­füh­rung der soge­nann­ten Bezahl­kar­te für Geflüch­te­te dis­ku­tiert. Wäh­rend die Grü­nen in einem Antrag einen Stopp des Pro­jekts und den Ver­zicht auf die Ein­füh­rung for­dern, pocht die CDU-Frak­ti­on auf Ver­läss­lich­keit und die Umset­zung des bereits im Juli gefass­ten Ratsbeschlusses.

Grüne: Rückschritt in Fragen sozialer Teilhabe und Integration

Die Frak­ti­on Bünd­nis ’90/Die Grü­nen hat bean­tragt, von der im Lan­des­rah­men vor­ge­se­he­nen Opt-out-Rege­lung Gebrauch zu machen und die Ein­füh­rung der Bezahl­kar­te in Arns­berg aus­zu­set­zen. Sie sehen in der Kar­te einen Rück­schritt in Fra­gen sozia­ler Teil­ha­be und Inte­gra­ti­on. „Die Bezahl­kar­te birgt das Risi­ko, Men­schen in pre­kä­ren Lebens­la­gen sicht­bar aus­zu­gren­zen – und genau das muss eine sozi­al gerech­te Kom­mu­ne wie Arns­berg ver­mei­den“, heißt es in der Begrün­dung. Auch die hohen Kos­ten für Ein­füh­rung und Betrieb sei­en ange­sichts der ange­spann­ten Haus­halts­la­ge nicht ver­tret­bar. Statt Kon­trol­le brau­che es Ver­trau­en und Maß­nah­men, die Teil­ha­be erleich­tern, so die Grünen.

CDU: Demokratie braucht Verlässlichkeit

Die CDU-Frak­ti­on hält den Antrag dage­gen für einen „Schnell­schuss“. Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Richard Eickel erin­nert dar­an, dass der Rats­be­schluss zur Ein­füh­rung der Bezahl­kar­te am 2. Juli nach inten­si­ver Dis­kus­si­on mit Mehr­heit gefasst wur­de. „Demo­kra­tie braucht Ver­läss­lich­keit und Respekt vor getrof­fe­nen Ent­schei­dun­gen“, betont Eickel. Beschlüs­se weni­ge Mona­te nach einer Wahl wie­der auf­he­ben zu wol­len, ohne neue Sach­grün­de vor­zu­le­gen, sei das fal­sche Signal. Eine sach­ge­rech­te Neu­be­wer­tung kön­ne erst nach Ein­füh­rung und einer spä­te­ren Eva­lu­ie­rung erfolgen.

Die Bezahl­kar­te soll künf­tig Bar­geld­leis­tun­gen für Geflüch­te­te teil­wei­se erset­zen und unba­re Zah­lun­gen im All­tag ermög­li­chen. Das Land Nord­rhein-West­fa­len sieht für Kom­mu­nen die Mög­lich­keit vor, per Opt-out-Rege­lung auf die Teil­nah­me zu ver­zich­ten. Ob Arns­berg die­se Opti­on nut­zen wird, muss nun der Rat entscheiden.

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