„Land in Sicht – Ärzte für morgen“: Erste Landärztin startet im Hochsauerlandkreis

Caro­li­ne Homann (3.v.l.) wur­de als ers­te Land­arzt­star­te­rin an ihrem neu­en Arbeits­platz begrüßt. Mit dabei (v.l.n.r.): Bür­ger­meis­ter Dr. Chris­tof Bartsch, Dr. Klaus Schmidt (Lei­ter HSK-Gesund­heits­amt), Bun­des­kanz­ler Fried­rich Merz, Dr. Dirk Spel­mey­er (Vor­stands­vor­sit­zen­der der KVWL), Lud­ger Weber (Ver­tre­ter Kran­ken­haus Bri­lon) und Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter Mat­thi­as Kerkhoff. (Foto: Ste­phan Schütze/KVWL)

Hoch­sauer­land­kreis. So schnell wird Caro­li­ne Homann die­sen Arbeits­tag nicht ver­ges­sen: Am Frei­tag, 31. Okto­ber, wur­de die jun­ge Ärz­tin offi­zi­ell als ers­te Teil­neh­me­rin des Pro­jekts „Land in Sicht – Ärz­te für mor­gen“ an ihrem neu­en Arbeits­platz im MVZ Bri­lon begrüßt. Zu den Gra­tu­lan­ten zähl­ten unter ande­rem Bun­des­kanz­ler Fried­rich Merz als Schirm­herr, Bri­lons Bür­ger­meis­ter Dr. Chris­tof Bartsch, Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter Mat­thi­as Kerkhoff, KVWL-Chef Dr. Dirk Spel­mey­er sowie Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter des HSK- Gesundheitsamtes.

Mit dem Pro­jekt „Land in Sicht – Ärz­te für mor­gen“ wol­len der Hoch­sauer­land­kreis und die Kas­sen­ärzt­li­che Ver­ei­ni­gung West­fa­len-Lip­pe (KVWL) gemein­sam die haus­ärzt­li­che und kin­der­ärzt­li­che Ver­sor­gung im länd­li­chen Raum nach­hal­tig sichern und Ärz­tin­nen und Ärz­te für eine Tätig­keit im Sau­er­land begeis­tern. Die ers­te Teil­neh­me­rin des Pro­gramms blickt auf einen kla­ren Weg zurück: „Ich habe 2015 an der Uni­kli­nik Frank­furt ange­fan­gen zu arbei­ten. 2017 haben mein Mann und ich den Ent­schluss gefasst, zurück in sei­ne Hei­mat, das Sau­er­land, zu gehen“, berich­te­te Caro­li­ne Homann. „Für ihn ergab sich eine gute Gele­gen­heit, sich in Bri­lon als Rechts­an­walt selbst­stän­dig zu machen, und ich konn­te pro­blem­los im Bri­lo­ner Kran­ken­haus mei­ne Fach­arzt­aus­bil­dung fortsetzen.“

Klarer Weg in die ambulante Versorgung

Nach der Geburt ihrer bei­den Söh­ne in den Jah­ren 2020 und 2022 und dem Ein­zug ins eige­ne Haus war der Ent­schluss klar: Das Sau­er­land ist ihre Hei­mat gewor­den. „Die­ses Jahr habe ich mei­ne Fach­arzt­prü­fung erfolg­reich abge­schlos­sen und bin froh, Teil des För­der­pro­gramms ‚Land in Sicht – Ärz­te für mor­gen‛ zu sein“, so die Ärz­tin für Inne­re Medi­zin. „Für mich bie­tet das Leben als Ärz­tin auf dem Land, ins­be­son­de­re in der Pra­xis, eigent­lich nur Vor­tei­le: Ich habe eine enge Bin­dung zu mei­nen Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten, fle­xi­ble Arbeits­zei­ten, unse­re Kin­der kön­nen hier noch rich­tig Kind sein, und ich kann mir ein star­kes Netz­werk auf­bau­en, das Fami­lie und Beruf wun­der­bar ver­bin­det“, fass­te Caro­li­ne Homann ihre Ent­schei­dung zusammen.

Starkes Zeichen für die ärztliche Versorgung von morgen

„Ich habe ger­ne die Schirm­herr­schaft für die­ses lobens­wer­te Pro­jekt über­nom­men. Hier kom­men zwei Struk­tu­ren zusam­men: Es wer­den die Medi­zi­ni­schen Ver­sor­gungs­zen­tren geför­dert, die es Ärz­tin­nen und Ärz­ten ermög­licht, in Teams zu gere­gel­ten Zei­ten zu arbei­ten und so Fami­lie und Beruf bes­ser mit­ein­an­der zu ver­ein­ba­ren. Ande­rer­seits zie­hen die KVWL, der Hoch­sauer­land­kreis, die Stadt Bri­lon und das Kran­ken­haus Bri­lon an einem Strang, um die ärzt­li­che Ver­sor­gung sicher­zu­stel­len.“ Mit die­sen Wor­ten lob­te Bun­des­kanz­ler und Schirm­herr Fried­rich Merz das Pro­jekt „Land in Sicht – Ärz­te für morgen“.

„Unser gemein­sa­mes Pro­jekt zeigt, dass wir mit attrak­ti­ven Rah­men­be­din­gun­gen und einer engen Beglei­tung jun­ge Ärz­tin­nen und Ärz­te für unse­re Regi­on gewin­nen kön­nen. Damit sichern wir die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung auch lang­fris­tig im länd­li­chen Raum“, sag­te Dr. Klaus Schmidt, Lei­ter des HSK-Gesund­heits­am­tes, und ergänz­te: „Mein beson­de­rer Dank gilt Frau Homann für ihre Bereit­schaft, die­se ver­ant­wor­tungs­vol­le Auf­ga­be zu über­neh­men. Ich wün­sche ihr und ihrer Fami­lie für die Zukunft alles Gute.“

Die­sen Glück­wün­schen schloss sich Dr. Dirk Spel­mey­er, Vor­stands­vor­sit­zen­der der KVWL an und beton­te die Bedeu­tung der Initia­ti­ve: „Die Her­aus­for­de­run­gen im deut­schen Gesund­heits­we­sen sind vor dem Hin­ter­grund des dop­pel­ten demo­gra­fi­schen Wan­dels groß. Ärz­te­schaft und Pati­en­ten altern gemein­sam, kom­ple­xe­re Erkran­kun­gen neh­men zu und bedür­fen einer ange­mes­se­nen Behand­lung. Die nach­hal­ti­ge Siche­rung der ambu­lan­ten medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung steht für uns an ers­ter Stel­le und ist gleich­zei­tig eine gesamt­ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­be, die wir nur gemein­sam bewäl­ti­gen können.“

Das Nach­wuchs­pro­gramm „Land in Sicht – Ärz­te für mor­gen“ auf einen Blick:

Das För­der­pro­gramm rich­tet sich gezielt an jun­ge Haus- und Kin­der­ärz­tin­nen und ‑ärz­te, die sich für eine Nie­der­las­sung im Hoch­sauer­land­kreis inter­es­sie­ren. Zen­tra­le Bestand­tei­le sind:

  • Finan­zi­el­le För­de­rung für 6 bis 9 Monate
  • Unter­stüt­zung bei der Wohn­raum­be­schaf­fung oder logis­ti­schen Fragen
  • Indi­vi­du­el­le Bera­tungs- und Mentoringangebote
  • Enge Beglei­tung durch KVWL und regio­na­le Netzwerk
  • Ziel ist es, die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung vor Ort lang­fris­tig zu sichern und jun­gen Medi­zi­ne­rin­nen und Medi­zi­nern eine ech­te Per­spek­ti­ve im länd­li­chen Raum zu bieten.

Wei­te­re Infos: kvwl.de/landarzt-hsk und hochsauerlandkreis.de/landarzt

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