Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke zieht Bilanz

Bür­ger­meis­ter Klaus-Rai­ner Wil­le­ke von Sun­dern zieht vor den Kom­mu­nal­wah­len am 14. Sep­tem­ber 2025 Bilanz. (Foto: Stadt Sundern)

Sun­dern. Bür­ger­meis­ter Klaus-Rai­ner Wil­le­ke tritt bei den Kom­mu­nal­wah­len am 14. Sep­tem­ber 2025 nicht mehr an. In einem aus­führ­li­chen Schrei­ben an die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger gibt er einen Rück­blick auf sei­ne fünf­jäh­ri­ge Amts­zeit, berich­tet von Erfol­gen, Her­aus­for­de­run­gen und Pro­jek­ten in den Berei­chen Ver­wal­tung, Kri­sen­schutz, Bil­dung, Wirt­schaft, Mobi­li­tät und Familienfreundlichkeit:

Lie­be Mit­bür­ge­rin­nen und Mitbürger,

vor fünf Jah­ren wur­de ich zum Bür­ger­meis­ter unse­rer Stadt gewählt. Das war mit vie­len Hoff­nun­gen auf eine neue poli­ti­sche Kul­tur und eine erfolg­rei­che Ent­wick­lung Sun­derns ver­bun­den. Über 74 % der Wäh­le­rin­nen und Wäh­ler gaben mir ihre Stim­me. Ver­schie­de­ne The­men stan­den im Vor­der­grund, ande­re ent­wi­ckel­ten sich erst in den Jah­ren nach der Wahl. Ich möch­te Ihnen Rechen­schaft able­gen: Was ist gelun­gen und was viel­leicht auch (noch) nicht.

Ich woll­te hel­fen, Sun­dern wie­der in die Spur zu bringen!

Die „Stadt der Plei­ten“ soll­te ver­ges­sen gemacht wer­den und zukunfts­si­chern­de Ent­wick­lung begin­nen. Statt unpro­duk­ti­vem Streit in Lösun­gen den­ken. Die Stär­ken Sun­derns (enga­gier­te Men­schen, inno­va­ti­ve Unter­neh­men, eine tol­le Land­schaft) soll­ten wie­der zum Tra­gen gebracht wer­den. Des­halb der Mar­ken­kern­pro­zess und das neue Logo, wel­ches auf dem Stadt­fest prä­sen­tiert wer­den wird.

So kann Sun­dern an die Erfol­ge der Grün­der­jah­re anknüp­fen. Und genau das ist in den ver­gan­ge­nen Jah­ren gelungen!

Für mich ist die Bilanz in Ord­nung. Ich wün­sche Sun­dern für die Zukunft alles Gute und bin sicher, dass wir wie­der in der Erfolgs­spur sind. Ich bedan­ke mich bei allen in Rat, Ver­wal­tung und Zivil­ge­sell­schaft, die dar­an mit­ge­wirkt haben.

Die Zusammenarbeit und Gemeinsamkeit Sunderns sind gewachsen

  • Rat und Ver­wal­tung koope­rie­ren gut. Der Umgangs­ton ist respekt­voll. Allein 2024 gab es im Rat über 80 ein­stim­mi­ge Beschlüs­se (von ca. 100) zu wich­ti­gen Themen.
  • Die Stadt­ver­wal­tung ist wie­der hand­lungs­fä­hig. Vie­le neue, jun­ge und moti­vier­te Fach­kräf­te haben schmerz­li­che Lücken geschlos­sen. Bei den Tech­ni­schen Diens­ten konn­ten neue Stel­len geschaf­fen und besetzt werden.
  • Zer­ti­fi­zie­rung der Stadt­ver­wal­tung als „fami­li­en­freund­li­ches Unternehmen“.
  • Seit 2021 rd. 50 Ein­woh­ner­ver­samm­lun­gen durch­ge­führt. Ein neu­es For­mat der Bür­ger­be­tei­li­gung ist mit den Stadt­teil­ge­sprä­chen entstanden.
  • Alte Kon­flik­te (z.B. Feri­en­haus­sied­lung Ame­cke, Stand­ort zen­tra­le Feu­er­wehr) wur­den ein­ver­nehm­lich gelöst.

Sundern wurde krisenfester – Krisenschutz: Starkregen, Hochwasserschutz & Brandschutzbedarfsplan

Coro­na, Hoch­was­ser, Wald­brän­de und plötz­li­che Ener­gie­knapp­heit haben uns gezeigt, dass wir uns vor Ort bes­ser auf Kri­sen vor­be­rei­ten müssen.

  • Moder­ner Neu­bau für die Tech­ni­schen Diens­te am Ewi­gen Weg nach vie­len Jah­ren end­lich begonnen!
  • Neu- und Anbau­ten der Feu­er­wehr­ge­rä­te­häu­ser in Mein­ken­bracht und Sto­ckum. Pla­nungs­si­cher­heit im zen­tra­len Feu­er­wehr­ge­rä­te­haus: Stand­ort­ent­schei­dung ist getrof­fen, Umset­zung begonnen.
  • Ankauf zahl­rei­cher neu­er Feuerwehrfahrzeuge.
  • Stark­re­gen­warn­kar­te auf www.sundern.de
  • Hoch­was­ser­schutz­pla­nung für die Innen­stadt und nach­fol­gend Hach­en begonnen.
  • Kri­sen­plä­ne und Brand­schutz­be­darfs­plan erstellt und ein­stim­mig beschlossen.
  • Umbau des Lang­schei­der Was­ser­werks für den Kri­sen­fall zur Siche­rung der Trink­was­ser­ver­sor­gung im Fal­le eines Blackouts.

Die Energiewende kreativ gestaltet – Energieunabhängigkeit und Klimaneutralität

Da haben wir einen ganz eige­nen, muti­gen Weg beschrit­ten. Mit einer eige­nen „Sun­dern Ener­gie GmbH“, die vom Rat kon­trol­liert wird, set­zen wir die Ener­gie­wen­de um.

  • Auf städ­ti­schen Flä­chen inner­halb von gesetz­lich aus­ge­wie­se­nen Wind­ener­gie­flä­chen ent­ste­hen Wind­parks (Wal­des­hö­he, Bau­kloh). Die Wert­schöp­fung ver­bleibt voll­stän­dig bei uns.
  • Pho­to­vol­ta­ik auf Frei­flä­chen kann nur da ent­ste­hen, wo wir es für sinn­voll hal­ten. Der Kri­te­ri­en­ka­ta­log dazu wur­de ein­stim­mig beschlossen.
  • Durch die Umset­zung der Bür­ger­en­er­gie­ge­set­zes NRW wer­den alle Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die Stadt und die Orts­tei­le an den wirt­schaft­li­chen Erträ­gen aus Erneu­er­ba­ren Ener­gien betei­ligt werden.
  • Ein/e Klimamanager/in sowie ein/e Koordinator/in für Wind­ener­gie sind aus­ge­schrie­ben und wer­den eingestellt.

Sundern wurde familienfreundlicher – Bildung & Kinder- und Jugendarbeit

  • 100-pro­zen­ti­ge Abde­ckung des Bedarfs durch die Neu­bau­ten von Kin­der­gär­ten im Zen­trum (Was­ser­spie­le mit 6 Grup­pen) und den tol­len neu­en Kin­der­gar­ten in Hövel; der Anbau in Endorf wur­de angeschoben.
  • Die Real­schu­le Sun­dern erhält einen Neu­bau, da die Ertüch­ti­gung des Bestands­ge­bäu­des in Kos­ten und Auf­wand als unwirt­schaft­lich begut­ach­tet wurde.
  • Das eben­falls maro­de Gam­mon wird durch ein neu­es Haus der Jugend ersetzt. Wir inves­tie­ren – in die Kin­der und Jugendlichen!
  • OGS-Aus­bau wird suk­zes­si­ve vor­an­ge­trie­ben. Ab dem Jahr 2026 besteht für alle Schü­le­rin­nen und Schü­ler der ers­ten Klas­se ein Rechts­an­spruch auf einen Betreu­ungs­platz in der OGS. Schritt­wei­se wird die­ser Anspruch jähr­lich um eine Jahr­gangs­stu­fe erwei­tert. Geplant ist aktu­ell der OGS-Umbau an der Johannesschule.
  • Eröff­nung des ers­ten Fami­li­en-Cafés in Sun­derns Innen­stadt. Ein ganz beson­de­rer Ort für Fami­li­en und Kin­der zum Spie­len, Ent­span­nen und Aus­tau­schen. Ein offe­nes Eltern-Kind-Angebot.

Sunderns starke Wirtschaft noch stärker unterstützt

  • Die Wirt­schafts­för­de­rung wur­de durch die Grün­dung der „WiS­ta Sun­dern GmbH“ auf neue Füße gestellt. Es gibt nun eine eigen­stän­di­ge, fle­xi­ble Orga­ni­sa­ti­on für die Wirt­schafts­för­de­rung und das Stadt­mar­ke­ting – die dem Rat, nicht den Mit­glie­dern einer eG, ver­pflich­tet ist.
  • Die Berufs­bör­se „Your­Up­Date“ wirbt um Fach­kräf­te und Auszubildende.
  • Neue Gewer­be­ge­bie­te wur­den iden­ti­fi­ziert und wer­den gera­de entwickelt.
  • Die Zusam­men­ar­beit mit der loka­len Wirt­schaft wur­de ver­ste­tigt und fin­det auf einer ver­trau­ens­vol­len Eben statt. Auch zur Gas­tro­no­mie, dem Hand­werk und der Land­wirt­schaft bestehen gute Kontakte

Sunderns Innenstadt lebt! – Innenstadtentwicklung kommt

Die Dör­fer Sun­derns sind agil und ent­wi­ckeln sich gut. Aber auch die Kern­stadt wird lebendiger.

  • Es war mög­lich ein Zen­trums­ma­nage­ment zu instal­lie­ren. Das hat­te posi­ti­ve Effek­te, war aber zeit­lich begrenzt.
  • Geschäf­te, Ver­ei­ne („Wohn­zim­mer“) und Insti­tu­tio­nen haben sich in den Laden­lo­ka­len neu ange­sie­delt. Der neue, gro­ße Kin­der­gar­ten trägt zur Bele­bung der Innen­stadt bei.
  • Die Wi.Sta orga­ni­siert sehr erfolg­rei­che Ver­an­stal­tung in der Innen­stadt: Früh­lings­markt, Hol­land­markt, Däm­mer­schop­pen und Stadt­fest sind Publikumsmagneten.

Das Forum für Kul­tur und Begeg­nung wur­de mit viel Ein­satz geplant, konn­te aber auf­grund der hohen Kos­ten nicht rea­li­siert werden.

Mobilität – Abbau von Sanierungsstau und Investition in Infrastruktur

  • 17 km Rad­we­ge gebaut oder erneuert.
  • Die Orts­durch­fahr­ten in Enkhausen und Wes­ten­feld wur­den erneu­ert inklu­si­ver neu­er Rad­weg. Orts­durch­fahr Sto­ckum inklu­si­ve Erneue­rung des Geh­wegs und bar­rie­re­freie Bushaltestelle.
  • Etli­che Schul­ge­bäu­de (z.B. Grund­schu­le Hel­le­feld) und Sport­stät­ten wur­den und wer­den saniert. Das Hal­len­bad in Sun­dern kann nun durch eine nicht ein­fach zu gewin­nen­de För­de­rung ener­ge­tisch saniert und damit mit meh­re­ren Mil­lio­nen Euro För­der­gel­dern für die Zukunft erhal­ten werden.
  • Deutsch­land­ti­cket auch für nicht­be­rech­tig­te Schü­le­rin­nen und Schü­lern ermöglicht.
  • Der Lärm­ak­ti­ons­plan für Sun­dern ist umge­setzt. Maß­nah­men zur Min­de­rung der Lärm­be­las­tung im Straßenverkehr.

 

 

 

 

 

 

 

 

(Quel­le: Stadt Sundern)

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Eine Antwort

  1. Der Bür­ger­meis­ter schmückt sich hier im gro­ßen und gan­zen mit frem­den Federn.

    Vie­les von dem, was er sich auf sei­ne „Erfolgs­lis­te“ setzt, ist schon lan­ge vor sei­ner Amts­zeit initi­iert wor­den. Die Voll­endung die­ser Pro­jek­te fällt dann eher zufäl­lig in sei­ne Amts­zeit. Z.B. Neu­bau Tech­ni­sche Diens­te, Neu­bau Feu­er­wehr­ge­rä­te­häu­ser, Windenergie.

    Spricht man mit Ver­wal­tungs­mit­ar­bei­tern, berich­ten die hin­ter vor­ge­hal­te­ner Hand von Füh­rungs- und Konzeptlosigkeit.

    Die Zusam­men­ar­beit zwi­schen Rat und Ver­wal­tung ist in gro­ßen Tei­len immer noch von Vor­ur­tei­len vie­ler Rats­mit­glie­der, der Ver­wal­tung gegen­über geprägt.

    Die Mit­ar­bei­ter­fluk­tua­ti­on im Rat­haus ist grö­ßer als je zuvor. In den ver­gan­ge­nen 5 Jah­ren haben lt. Anga­ben aus dem Rat­haus, über drei­ßig Mit­ar­bei­ter die Stadt Sun­dern in Rich­tung ande­rer Ver­wal­tun­gen verlassen.

    Gro­ße Tei­le sei­ner „Erfolgs­bi­lanz“ ent­stam­men nicht sei­ner Leis­tung, son­dern muss­ten auf­grund gesetz­li­cher Vor­ga­ben umge­setzt wer­den (Deutsch­land Ticket, Lärm­ak­ti­ons­plan, Bürgerenergiegesetz).
    Ande­re Pro­jek­te muss­ten zwangs­wei­se umge­setzt wer­den, weil die sich die Stadt Sun­dern sonst auf­grund der maro­den Infra­struk­tur mas­siv straf- und haft­bar gemacht hät­te (Schul­sa­nie­run­gen, Hochwasserschutzplan).

    Und wenn er dann noch die kos­ten­in­ten­si­ven „Fei­gen­blät­ter“ wie WIS­TA, Zen­trums­ma­nage­ment und „Wohn­zim­mer“ nennt, redu­ziert sich sei­ne so genann­te Erfolgs­bi­lanz auf kaum mess­ba­re Werte.

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