
Arnsberg/Hüsten. Eine Brustkrebserkrankung stellt nicht nur eine medizinische, sondern auch eine menschliche Herausforderung dar. Neben einem zertifizierten, systematischen Behandlungsablauf, wie er im Brustzentrum am Alexianer Klinikum Hochsauerland den an Brustkrebs erkrankten Frauen geboten wird, ist auch die Nachsorge ein wichtiger Bestandteil der Versorgung. Regelmäßige Treffen für ehemalige Patientinnen sind dabei ein Baustein, der Austausch mit Selbsthilfegruppen ein anderer. „Das Kümmern um unsere Patientinnen während der schweren Zeit ihrer Erkrankung ist uns stets ein wichtiges Anliegen“, schildert Yvonne Krzyzanowski, Breast Care Nurse und Fachteamleiterin Gynäkologie am Standort Karolinen Hospital in Arnsberg-Hüsten. Ein Ziel das auch die Selbsthilfegruppe „Pinke Hennen“ verfolgt. Daher hat die Selbsthilfegruppe das Team des Brustzentrums kürzlich zum besseren gegenseitigen Kennenlernen zu einer Drachenboot-Fahrt auf dem Hennesee eingeladen.
Begegnung im Pinktober: Selbsthilfe trifft Klinikteam
Im so genannten Pinktober, dem Monat Oktober, der sich zuletzt 2024 intensiv mit der Aufklärung über Brustkrebsvorsorge beschäftigt hat, ist das Team des Brustzentrums um Chefarzt Dr. Norbert Peters in Kontakt zu einer weiteren Selbsthilfegruppe (SHG) für Betroffene aus dem Hochsauerlandkreis gekommen. Mitglieder der Selbsthilfegruppe „Pinke Hennen“ besuchten den Stand des Brustzentrums in Neheim und stellten ihr Unterstützungsangebot vor. Überzeugt vom Konzept der Selbsthilfegruppe, den jeweils persönlichen Herausforderungen einer Brustkrebserkrankung mit sportlicher Aktivität zu begegnen, wurden die „Pinken Hennen“ zu einem der alle drei Monate am Brustzentrum stattfindenden Patientinnen-Nachmittag eingeladen. Auch hier informierten die Vertreterinnen der SHG über die Arbeit ihrer Gruppe und das damit verbundene sportliche Angebot.
Weltweite Initiative „Pink Paddeling“
Die „Pinken Hennen“ – Pink ist als Farbe das Erkennungszeichen der an Brustkrebs erkrankten Frauen, die Hennen kommen vom Hennesee in Meschede – beschrieben beim Treffen wie sie sich gegründet haben. „Pink Paddeling ist eine weltweite Initiative, in Deutschland gibt es bereits über 40 Teams“, erzählt Karolina Dlugokecki, Mitglied der SHG beim Treffen am See. Im Januar 2024 hatten Frauen beschlossen, ihrer Erkrankung den Sport entgegenzustellen und das erste Treffen organisiert. Diesem, so Dlugokecki, seien Aufrufe zur Teilnahme auf verschiedenen gesellschaftlichen Kanälen gefolgt – mit Erfolg. Heute zählt die Gruppe über 30 Mitglieder und ist zu einer Unterabteilung des Ruderclubs Hennesee erwachsen. „Wir lagern hier auch unser Drachenboot, mit dem wir regelmäßig mindestens einmal in der Woche trainieren“, so das Gruppenmitglied. Nach einem Probepaddeln in Bochum stand der Entschluss fest, ein eigenes Boot zu erwerben. „Tilda“ – übersetzt „die Kämpferin“ – konnte nach einem erfolgreichen Crowdfunding mit einer heimischen Bank gekauft und vor einem Jahr getauft werden. Jetzt wird schon für die erste Regatta trainiert.
Sport und Austausch als wichtige Säulen
Der sportliche Aspekt steht bei den „Pinken Hennen“ zwar im Vordergrund, aber auch der anschließende Austausch der Trainingspartnerinnen ist wichtig. Und so wird nicht nur auf See gepaddelt, sondern am See auch noch gesprochen. „Dieses Konzept von Sport und Austausch unterstützen wir“, sagt Yvonne Krzyzanowski, Breast Care Nurse und Fachteamleiterin Gynäkologie im Alexianer Klinikum Hochsauerland. Sport sei sowohl während als auch nach der Erkrankung wichtig und könne dazu beitragen die gesunden Zellen zu aktivieren und Nebenwirkungen von Medikamenten zu verringern.
Gemeinsame Drachenboot-Fahrt als Kennenlernen
Und so gab es jüngst zwei Termine, an den Mitarbeitende des Brustzentrums mit den „Pinken Hennen“ bei Meschede in See stachen und das gelungene Konzept von sportlicher Bewegung und anschließendem Austausch näher kennen lernten. „Wir haben uns sehr über die Einladung zur gemeinsamen Drachenboot-Fahrt gefreut“, lacht Krzyzanowski mit Schwimmweste und Paddel im Drachenboot. Denn der weitere Austausch mit betroffenen Frauen liege dem Team des Brustzentrums am Herzen. „Es ist schön, dass es Selbsthilfegruppen wie diese gibt, sie sind wichtig und einer große Stütze für unsere weitere Arbeit“, so Yvonne Krzyzanowski. Die „Pink Paddler Meschede“ werben dafür auch auf ihrer eigenen Homepage (www.pinke-hennen.de).
(Quelle: Alexianer Klinikum Hochsauerland)









