Arnsberger Wochen gegen Rassismus – für Demokratie

Jörg Wer­di­te (Volks­bank Sau­er­land), Nico­le Jeru­sa­lem (Bür­ger­Stif­tung Arns­berg), Esther von Kucz­kow­ski (Dezer­nats­lei­tung Bildung|Kultur|Sport), Syl­via Höl­ter (Bil­dungs­bü­ro Stadt Arns­berg), Petra Schmitz-Her­mes (Stif­tung der Spar­kas­se) sowie Jut­ta Lud­wig (Lei­te­rin der Stadt­bi­blio­thek Arns­berg) stell­ten jetzt das umfang­rei­che Pro­gramm der Arns­ber­ger Akti­ons­wo­chen gegen Ras­sis­mus – für Demo­kra­tie vor. (Foto: Stadt Arnsberg)

Arns­berg. Erst­ma­lig betei­ligt sich die Stadt Arns­berg im Jubi­lä­ums­jahr „ARNS­BERG UNSE­RE STADT 50 JAH­RE 15 ORTE“ aktiv im Kon­text der Inter­na­tio­na­len Wochen gegen Ras­sis­mus. Deren Mot­to „Men­schen­wür­de schüt­zen“ steht im Zei­chen eines 80jährigen Frie­dens nach dem 2. Welt­krieg und gleich­zei­tig als Mah­nung gegen Krieg und erstar­ken­de auto­ri­tä­re Regie­run­gen in Euro­pa. Bür­ger­meis­ter und Schirm­herr Ralf Paul Bitt­ner eröff­net am 15. März zum Auf­takt der „Arns­ber­ger Wochen gegen Ras­sis­mus – für Demo­kra­tie 2025“ die Aus­stel­lung „Demo­kra­tie stär­ken – Rechts­extre­mis­mus bekämp­fen“ der Fried­rich-Ebert-Stif­tung in der Stadt­bi­blio­thek Neheim. Die Aus­stel­lung zeigt die Gefah­ren auf, die von Rechts­extre­mis­mus für Demo­kra­tie und Men­schen­wür­de ausgehen.

Demokratie und Menschenwürde

Bis zum 29. März wer­den in der Aus­stel­lung Grund­la­gen rechts­extre­men Ver­hal­tens und Den­kens für alle zugäng­lich erklärt. For­men rechts­extre­mer Welt­bil­der und Argu­men­ta­ti­ons­wei­sen wer­den sicht­bar gemacht und demo­kra­ti­sche Prin­zi­pi­en als Garant für Frei­heit und Men­schen­wür­de erläu­tert. Demo­kra­tie als Grund­ord­nung sichert dabei Frei­heit und Gleich­heit für alle. Wich­ti­ge Ele­men­te einer funk­tio­nie­ren­den Demo­kra­tie, wie ein plu­ra­lis­ti­sches Poli­tik- und Gesell­schafts­ver­ständ­nis oder die Tei­lung der Staats­ge­walt auf ver­schie­de­ne Ebe­nen, wer­den ein­fach erklärt.

Freiheitlich-demokratische Prinzipien

Die Aus­stel­lung zeigt ein­drück­lich auf, wie die­se frei­heit­lich demo­kra­ti­schen Prin­zi­pi­en durch Rechtsextremist:innen ange­grif­fen wer­den. Sie erläu­tert die ver­schie­de­nen Ele­men­te rechts­extre­mer Ideo­lo­gie eben­so wie deren Ver­brei­tung in der Gesell­schaft anhand von Fra­gen wie: War­um ist Rechts­extre­mis­mus so gefähr­lich? Wel­ches Welt­bild steckt hin­ter der rechts­extre­men Ideo­lo­gie? Was ist die Tak­tik rechts­extre­mer Par­tei­en? Und wie kann man als Demokrat:in auf rechts­extre­mis­ti­sche Äuße­run­gen und Taten reagieren?

Weiterführende Informationen

Ein­zel­ne Aspek­te der The­ma­tik kön­nen durch zusätz­li­che, wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen, etwa zum Anti­se­mi­tis­mus oder zu Frau­en in der rech­ten Sze­ne, ver­tieft wer­den. Die Aus­stel­lung macht zudem Schlüs­sel­aus­sa­gen zur Demo­kra­tie und bie­tet inter­ak­ti­ve Ele­men­te, um ins Gespräch zu kom­men und zum Nach­den­ken anzu­re­gen. Über Fra­gen wird zur Zivil­cou­ra­ge gegen eine Nor­ma­li­sie­rung rech­ter Ein­stel­lun­gen ermun­tert. Ein wich­ti­ger Fokus liegt dar­auf, nicht nur zu zei­gen, „WO GEGEN wir sind“, son­dern vor allem auch, „WOFÜR wir kämp­fen“ – für die Stär­kung von Demo­kra­tie und Engagement.

Führungen durch die Ausstellung

Füh­run­gen durch die Aus­stel­lung kön­nen vor­mit­tags für Gruppen/Klassen per Mail ange­fragt wer­den: „hennecke@laurentianum-arnsberg.de“. Schüler:innen des Arns­ber­ger Gym­na­si­ums Lau­ren­ti­a­num beschäf­tig­ten sich bereits im Vor­feld inten­siv mit der Aus­stel­lung und ihrer spe­zi­el­len The­ma­tik. Sie haben sich aus­bil­den las­sen, um Grup­pen und Schul­klas­sen pro­fes­sio­nell durch die Aus­stel­lung zu beglei­ten und als Expert:innen auf Beson­der­hei­ten und Mög­lich­kei­ten hin­wei­sen zu können.

Auftakt am 15. März

Neben dem Auf­takt am 15. März um 11 Uhr in der Stadt­bi­blio­thek sind in den Arns­ber­ger Demo­kra­tie­wo­chen ver­schie­de­ne Ver­an­stal­tun­gen für die Öffent­lich­keit und bestimm­te Ziel­grup­pen offen bzw. kön­nen gebucht werden.

Aktionen zum „Internationen Tag gegen Rassismus“ am 21. März in Neheim

Im Rah­men des Akti­ons­ta­ges am 21. März zum Anlass des Inter­na­tio­na­len Tags gegen Ras­sis­mus wird Dr. Nils Fran­ke um 16 Uhr auf dem Markt­platz Neheim einen Vor­trag mit dem Titel „Vom Wert der Demo­kra­tie“ hal­ten. PD Dr. Nils M. Fran­ke ist His­to­ri­ker, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft­ler und Pri­vat­do­zent für Kul­tur­wis­sen­schaf­ten an der Uni­ver­si­tät Leip­zig. Er ver­fügt über ein umfang­rei­ches Netz­werk zu Minis­te­ri­en, Stif­tun­gen und Per­so­nen des öffent­li­chen Lebens, sodass sei­ne Exper­ti­se bereits u. a. vom Bun­des­tag oder der Deut­schen Bun­des­stif­tung Umwelt abge­ru­fen wur­de. Sei­ne Publi­ka­tio­nen, Vor­trä­ge und Work­shops ori­en­tie­ren sich an der aktu­el­len Rele­vanz his­to­ri­schen Wissens.

Historiker als Referent

Er wird dies­mal vor­nehm­lich das Grund­ge­setz in den Blick neh­men, wel­ches aus der Sicht von Dr. Fran­ke in Sonn­tags­re­den gern zitiert und oft als selbst­ver­ständ­lich hin­ge­nom­men wird. In sei­nem eigens für den Akti­ons­tag im Rah­men der „Arns­ber­ger Wochen gegen Ras­sis­mus- für Demo­kra­tie“ kon­zi­pier­ten Vor­trag mahnt er u. a. an, dass viel zu sel­ten reflek­tiert wer­de, dass die meis­ten der ers­ten 20 Arti­kel des Grund­ge­set­zes auf ganz kon­kre­te Erfah­run­gen aus der Zeit des Natio­nal­so­zia­lis­mus zurück­ge­hen. „Hät­te Arti­kel 1 bereits von 1933 bis 1945 gegol­ten, hät­te es z.B. Ausch­witz nicht gege­ben.“, so Dr. Fran­ke, der den Wert der Demo­kra­tie in die­sem Vor­trag kon­kret erfahr­bar wer­den läßt..

Für alle offene Veranstaltungen

Zusätz­lich zum Vor­trag dür­fen die Besucher:innen am 21. März 2025 in Neheim wei­te­re span­nen­de Aktio­nen erwar­ten, die für alle offen sind:

14.30 Uhr: Eröff­nung „Inter­na­tio­na­ler Tag gegen Ras­sis­mus“ in Arns­berg auf dem Nehei­mer Markt durch Esther von Kucz­kow­ski, Lei­tung Dezer­nat Bil­dung | Kul­tur | Sport

15 Uhr: Prä­sen­ta­ti­on eines „Arns­ber­ger Demo­kra­tie­lie­des“ durch Schüler:innen der Frö­bel­schu­le zusam­men mit dem Gerd-Schütt­ler-Kin­der­chor auf dem Nehei­mer Markt

Ab 15 Uhr: „Haupt­stra­ße der Viel­falt“, Schüler:innen prä­sen­tie­ren ihre Demo­kra­tie­pro­jek­te in der Nehei­mer Fußgängerzone

Ab 15 Uhr: Mini­mes­se Demo­kra­tie: ver­schie­de­ne Infor­ma­ti­ons- und Akti­ons­stän­de prä­sen­tie­ren sich auf dem Nehei­mer Markt

19 – 21 Uhr: Podi­ums­dis­kus­si­on „Fokus Afri­ka: Tra­di­ti­on – Inno­va­ti­on –Zukunft“ mit Dr. Ami­na Tall in Koope­ra­ti­on mit der Kon­rad-Ade­nau­er-Stif­tung und der Kom­men­de Dort­mund in der Stadt­bi­blio­thek Neheim

Schulen, Vereine und Öffentlichkeit

Das viel­fäl­ti­ge Akti­ons­pro­gramm der Arns­ber­ger Demo­kra­tie­wo­chen rich­tet sich an die brei­te Öffent­lich­keit der Stadt, an Schu­len, Eltern, Ver­ei­ne und Insti­tu­tio­nen. Einen Über­blick zu den Aktio­nen und Ange­bo­ten der Arns­ber­ger Wochen gegen Ras­sis­mus – für Demo­kra­tie geben ein umfang­rei­che Pro­gramm­fly­er und die Sei­te https://kurzlinks.de/arnsberger-wochen-gegen-rassismus_2025

Das sagen die Unterstützer:innen

Vie­le wir­ken mit und vie­le unter­stüt­zen die gemein­sa­me Arbeit in Work­shops, Vor­trä­gen, krea­ti­ven Pro­jek­ten und Mit­mach-Aktio­nen. So tra­gen außer­dem die Spar­kas­sen­stif­tung, die Bür­ger­Stif­tung Arns­berg und die Volks­bank Sau­er­land wesent­lich zur Rea­li­sie­rung der brei­ten Demo­kra­tie­al­li­anz bei. „Ich bin in einer Demo­kra­tie groß gewor­den und dafür bin ich sehr dank­bar. Wir soll­ten das Wort Demo­kra­tie noch ein­mal genau defi­nie­ren und uns klar machen, was die Wer­te der Demo­kra­tie sind“, sagt Petra Schmitz-Her­mes von der Spar­kas­sen-Stif­tung, „zu den wich­ti­gen Grund­wer­ten zählt auch, mit ande­ren in die Dis­kus­si­on zu gehen, Mei­nun­gen aus­zu­tau­schen und die Fähig­keit zu besit­zen, Kom­pro­mis­se zu schlie­ßen.“ Dass die Akti­ons­wo­chen nur der Start­schuss sein kön­nen, wird für Jörg Wer­di­te von Volks­bank Sau­er­land deut­lich. „Wenn wir mit den Aktio­nen jun­ge Men­schen von den Wer­ten der Demo­kra­tie über­zeu­gen kön­nen, ist jeder Cent gut inves­tiert“, so Wer­di­te. Zum Jahr der Genos­sen­schaf­ten, das von den Ver­ein­ten Natio­nen aus­ge­ru­fen wur­de, pas­se der Grund­satz – was einer nicht schafft, schaf­fen vie­le gemein­sam – bestens.

„Demo­kra­tie funk­tio­niert nur, wenn Bür­ge­rin­nen und Bür­ger aktiv sind. Die Arbeit der Bür­ger­Stif­tung unter­stützt da, wo sich Men­schen für das, was Demo­kra­tie grund­le­gend aus­macht ein­brin­gen, auch wenn sich oft das Wort „Demo­kra­tie“ nicht in der Pro­jekt­be­schrei­bung wie­der­fin­det. Die Bür­ger­Stif­tung Arns­berg ist Ansprech­part­ne­rin für alle, die in die­sem Sin­ne etwas für unse­re Demo­kra­tie tun wol­len“, so die Vor­sit­zen­de Nico­le Jerusalem.

 

 

 

 

 

 

 

(Quel­le: Stadt Arnsberg)

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