Arnsberg. Der Arnsberger Fachhochschul-Absolvent Andreas Gottwald kann sich über den 1. Förderpreis des heimischen Unternehmensverbands freuen. Der Unternehmensverband Westfalen-Mitte hat im Rahmen seiner diesjährigen Vortragsveranstaltung insgesamt vier Förderpreise an Absolventen der Fachhochschule Südwestfalen und der Hochschule Hamm-Lippstadt verliehen. Die Preisträger haben hervorragende Bachelorarbeiten mit besonderem Praxisbezug verfasst, deren Ergebnisse zum Teil in der Produktion des Kooperationsunternehmens bereits direkt umgesetzt werden.
Unternehmensverband verleiht Förderpreise an herausragende Absolventen
Mit diesen Preisen verfolgt der Unternehmensverband zwei Ziele: Zum einen soll das besondere Engagement der Absolventen gewürdigt werden. Zum anderen soll aber auch der Kontakt zwischen den heimischen Unternehmen und den Hochschulen gefördert werden. Egbert Neuhaus, Vorsitzender des Verbandes: „Wir möchten den Technologie-Transfer in unserer Region ankurbeln, denn der regelmäßige und intensive Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist für die Entwicklung unseres Standortes sehr bedeutsam.“
Der erste Preis wurde mit 2500 Euro Preisgeld dotiert, der Zweite mit 2000 Euro, der dritte Preis mit 1500 und die vierte Auszeichnungen mit 1000 Euro.
Die Preisträger:
- Der erste Preis wurde in diesem Jahr an Andreas Gottwald aus Arnsberg verliehen, der nach dem praxisorientierten Soester Modell an der Fachhochschule Südwestfalen, Standort Soest, Konstruktionstechnik studiert hat. In Kooperation mit der Schroth Safety Products GmbH hat er seine Abschlussarbeit mit dem Titel „Verfahrens- und Bauteiloptimierung eines aus Epoxidharz gegossenen Gurtbandes im Einsatz eines militärischen Aufrollautomaten“ verfasst. Das Ergebnis löst ein auch bei anderen Herstellern bekanntes Problem in der Fertigung von Gurtbändern, die in der militärischen Luftfahrt eingesetzt werden. Der Ausschuss konnte drastisch reduziert werden. Damit spart das Unternehmen mehrere Tausend Euro pro Jahr.
- Andreas Senge aus Soest, Absolvent der Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede im Studiengang Maschinenbau, erreichte mit seiner Arbeit „Finite-Elemente-gestützte Eigenfrequenzanalyse von Transformatoren im Vergleich mit Messungen und analytischen Berechnungsverfahren“ den zweiten Platz. Transformatoren kommt eine entscheidende Bedeutung zu, wenn Kraftwerke sicher herunter gefahren werden müssen. Aus diesem Grund unterliegen sie strengen Sicherheitsbestimmungen. So ist es dringend notwendig, die Eigenfrequenzen und das Schwingungsverhalten der Transformatoren genau zu kennen. Ermittelt werden diese Werte im Allgemeinen mit Hilfe von teuren Rütteltests, da mathematische Simulationen zu unsicher sind. Die Ergebnisse dieser Bachelorarbeit ermöglichen eine Überprüfung der Simulationsrechnungen, so dass für weitere Transformatoren auf die kostenintensive Rütteltest verzichtet werden kann. Die Kostenersparnis liegt zwischen 30.000 und 50.000 Euro je Baureihe.
- Der dritte Förderpreis wurde an Sabrina Kaczmarek aus Welver überreicht. Sie studierte an der Hochschule Hamm-Lippstadt, Campus Hamm den Bachelorstudiengang Energietechnik und Ressourcenoptimierung mit dem Schwerpunkt Gebäudetechnik. Frau Kaczmarek hat ihre Bachelorarbeit mit dem Titel „Energiemanage-mentsysteme nach DIN EN ISO 50001 – Marktanalyse Raum Hamm –„ in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Hamm angefertigt. Neben der Beschreibung der DIN EN ISO 50001 hat sie eine Beispielrechnung über die Kosten für ein Energiemanagementsystem für ein metallverarbeitendes Unternehmen erstellt. Weiterhin hat sie für 133 Unternehmen im Raum Hamm die Kosten und das möglichen Einsparpotential eines Energiemanagementsystems analysiert. Die Ergebnisse bilden für die Stadtwerke Hamm die strategische Entscheidungsgrundlage und das wissenschaftliche Fundament für die Entwicklung der Beratungsdienstleistung zu Energiemanagementsystemen.
- Der vierte Platz wurde an Jens Serowy aus Hamm vergeben, der ebenfalls an der Hochschule Hamm-Lippstadt, Campus Hamm Energietechnik und Ressourcenoptimierung mit dem Schwerpunkt Energieinfrastruktursysteme studiert hat. Seine Bachelorarbeit mit dem Titel: „Technische und wirtschaftliche Analyse zur Erweiterung eines bestehenden Nahwärmenetzes“ verfasste er gemeinsam mit den Stadtwerken Herne. Herr Serowy hat den Rohrverlegungsplan für die Erweiterung des Nahwärmenetzes, der jeden Hausanschluss umfasst, mit CAD erstellt. Außerdem hat er für die KWK Zentrale Angebote eingeholt und mit den Anbietern gesprochen. Zu guter Letzt hat er auch noch eine Wirtschaftlichkeitsanalyse auf der Basis der Preise durchgeführt, die er bei den Herstellern erfragt hatte.