Rat der Stadt Arnsberg zeigt sich solidarisch mit Ukraine

Arns­berg. Die ver­gan­ge­ne 8. Sit­zung des Rates der Stadt Arns­berg stand ganz im Zei­chen des Krie­ges in der Ukrai­ne. Nach emo­tio­na­len Wor­ten von Olya Cher­kas­ka, die als eine der ers­ten Geflüch­te­ten aus der Ukrai­ne in Arns­berg ein­traf, und einem Vor­trag über die aktu­el­len Aus­wir­kun­gen des Krie­ges von Bür­ger­meis­ter Ralf Paul Bitt­ner und Mich­al John, Fach­be­reichs­lei­ter Sozia­les | Jugend | Fami­lie, beschlos­sen die Mit­glie­der des Rates ein­stim­mig wich­ti­ge Hil­fe­leis­tun­gen vor Ort und stell­ten dazu rund 1 Mil­li­on Euro bereit. Auch die wei­te­ren Beschlüs­se fie­len über­wie­gend ein­stim­mig aus. Eine Über­sicht eini­ger Themen:

Ukraine-Krieg: Flüchtlingssituation & Auswirkungen auf die Stadt Arnsberg

Über 500 geflüch­te­te Men­schen, über­wie­gend Kin­der und Frau­en, sind seit Aus­bruchs des Krie­ges in der Ukrai­ne in Arns­berg unter­ge­kom­men. Eine von ihnen ist die jun­ge Stu­den­tin Olya Cher­kas­ka aus Kiew, die mit dem ers­ten pri­vat-orga­ni­sier­ten Bus-Trans­fer von der pol­nisch-ukrai­ni­schen Gren­ze nach Arns­berg gebracht wur­de. Gemein­sam mit ihrer Patin Pau­li­ne Gau­be und Ober­ärz­tin Dr. Ivan­na Aky­men­ko kam sie auf Ein­la­dung der Ver­wal­tung in die Rats­sit­zung und schil­der­te bewe­gen­de Erfah­run­gen aus ihrem Leben in der Ukrai­ne und ihrer per­sön­li­chen Flucht­ge­schich­te. Dr. Ivan­na Aky­men­ko, die sich stark in der ört­li­chen Ukrai­ne-Hil­fe enga­giert, ergänz­te ihre Ein­drü­cke, die sie aus ihrem Hei­mat­land errei­chen. Bür­ger­meis­ter Ralf Paul Bitt­ner bedank­te sich im Namen von Rat und Ver­wal­tung für die emo­tio­na­len und auf­schluss­rei­chen Einblicke.

Anschlie­ßend lie­fer­te Fach­be­reichs­lei­ter Micha­el John in sei­nem Vor­trag die aktu­el­len Zah­len, Fak­ten und Her­aus­for­de­run­gen. Wäh­rend bei der ver­gan­ge­nen Flücht­lings­kri­se in den Jah­ren 2015/16 eine gro­ße Anzahl an Men­schen über zwei Jah­re ver­teilt in Arns­berg ein­traf, wird nun mit über weit­aus mehr Men­schen in kür­zes­ter Zeit gerech­net. Schät­zun­gen zufol­ge könn­ten rund 1.000 Men­schen inner­halb der nächs­ten zwei Mona­te auf ihrer Flucht in der Stadt ankom­men. Aus die­sem Grund sol­len nun kurz­fris­tig Mög­lich­kei­ten für eine Unter­brin­gung von zunächst etwa 1.200 Men­schen geschaf­fen wer­den. Par­al­lel dazu wird der Inte­gra­ti­ons­pro­zess lau­fend beglei­tet und wei­ter­ent­wi­ckelt: Die Geflüch­te­ten erhal­ten eine finan­zi­el­le Lebens­grund­la­ge und Gesund­heits­ver­sor­gung, Betreu­ungs- und Bil­dungs­an­ge­bo­te für die Kin­der und sol­len in den Arbeits­markt ein­ge­bun­den wer­den sowie an Sport- und Kul­tur­ange­bo­ten teil­neh­men können.

Zur Bewäl­ti­gung aller anste­hen­den Her­aus­for­de­run­gen hat Bür­ger­meis­ter Ralf Paul Bitt­ner daher orga­ni­sa­to­risch einen „Stab für außer­ge­wöhn­li­che Ereig­nis­se“ ein­be­ru­fen, der die fol­gen­den The­men inten­siv vor­be­rei­tet: Arbeit & Aus­län­der­recht, Unter­künf­te & Wohn­raum­su­che/-ver­mitt­lung, Inte­gra­ti­ons­an­ge­bo­te & Bil­dung und Betreu­ung, Finan­zen sowie per­so­nel­le Res­sour­cen und Dienst­leis­tun­gen. Bür­ger­meis­ter Ralf Paul Bitt­ner betont: „Die aktu­el­le Situa­ti­on bedeu­tet für uns einen beson­de­ren Kraft­akt zusätz­lich zu den sons­ti­gen umfang­rei­chen Auf­ga­ben und dem Coro­na­ma­nage­ment. Doch wir alle gehen die­se Auf­ga­be mit viel Herz­blut und Enga­ge­ment an, um den Fol­gen und ins­be­son­de­re den vor Krieg und Tod flie­hen­den Men­schen in Arns­berg mit Pro­fes­sio­na­li­tät und Herz zu helfen.“

Der Rat der Stadt Arns­berg dankt alle Akti­ven und Ehrenamtler*innen, die sich der­zeit in der Ukrai­ne-Hil­fe enga­gie­ren und beschloss als ers­te Sofort­maß­nah­me die über­plan­mä­ßi­ge Mit­tel­be­reit­stel­lung in Höhe von 1.068.000 Euro, die aus Min­der­auf­wen­dun­gen bei der Kreis­um­la­ge 2022 gedeckt werden.

Zukunft Lehrschwimmbecken

Mit 27 zu 23 Stim­men hat der Rat in gehei­mer Abstim­mung fest­ge­legt, wie es mit der Ent­wick­lung der Lehr­schwimm­be­cken im Stadt­ge­biet wei­ter­geht: Dem­nach soll dem Antrag der Frak­tio­nen CDU und BÜND­NIS 90/DIE GRÜ­NEN gefolgt und das Lehr­schwimm­be­cken in Her­drin­gen „umge­hend grund­sa­niert“ und in Voß­win­kel nach Ablauf der Betriebs­ge­neh­mi­gung grund­sa­niert oder erneu­ert wer­den. Dar­über hin­aus soll die Ver­wal­tung mög­li­che Stand­or­te für ein 25-Meter-Schwimm­be­cken mit inte­grier­tem Lehr­schwimm­be­cken prüfen.

Kindertageseinrichtungen

Der Rat der Stadt Arns­berg traf zudem wei­te­re wich­ti­ge Beschlüs­se zur Betreu­ung von Arns­berg Kin­dern im Alter von 0 bis 6 Jahren.

  • Hol­zen

Auch die Plä­ne für den Kita-Neu­bau in Hol­zen schrei­ten vor­an: Die Kin­der­ta­ges­ein­rich­tung Bie­ber­burg soll als vier­grup­pi­ge Kita neu­ge­baut wer­den. Nach dem nun gül­ti­gen Rats-Beschluss wur­de die Ver­wal­tung beauf­tragt zu prü­fen, wie das bestehen­de Alt-Gebäu­de der Kin­der­ta­ges­ein­rich­tung mit­tel­fris­tig in Wohn­raum für Men­schen im höhe­ren Lebens­al­ter umge­baut und umge­nutzt wer­den kann.

  • Bachum

Bei der Neu­ge­stal­tung der „Bachu­mer Mit­te“ soll der Neu­bau einer vier­grup­pi­gen Kin­der­ta­ges­ein­rich­tung in Kom­bi­na­ti­on mit der Umge­stal­tung des Spiel­plat­zes und die Neu­an­la­ge des Bolz­plat­zes sowie der öffent­li­chen Grün­flä­che eine zen­tra­le Rol­le spie­len. So ent­steht im Quar­tier ein viel­fäl­tig erleb­ba­rer Mit­tel­punkt für alle Gene­ra­tio­nen. Die Trä­ger­schaft und Errich­tung der geplan­ten Kita wird im Rah­men eines Ver­ga­be­ver­fah­rens ausgeschrieben.

  • Oeven­trop

Die Städ­ti­sche Kin­der­ta­ges­ein­rich­tung Rap­pel­kis­te in Oeven­trop soll neu­ge­baut und um eine zusätz­li­che Grup­pe erwei­tert wer­den. Ins­ge­samt 55 Betreu­ungs­plät­ze sol­len in der neu­en Ein­rich­tung ange­bo­ten wer­den. Davon ste­hen dann 39 Betreu­ungs­plät­ze für Kin­der über drei Jah­ren und 16 Betreu­ungs­plät­ze für Kin­der unter drei Jah­ren zur Ver­fü­gung. Der Neu­bau der Kita soll in das städ­te­bau­lich-archi­tek­to­ni­sche Gesamt­kon­zept „Schul­are­al Din­sche­de“ mit Grund­schu­le und Bür­ger­zen­trum ein­ge­bet­tet werden.

Heimat-Preis-Arnsberg 2022

Ein­stim­mig fiel der Beschluss für die erneu­te Bewer­bung um För­der­mit­tel zur Aus­schrei­bung eines „Hei­mat-Preis-Arns­berg“ für das lau­fen­de Jahr aus. Mit dem „Hei­mat-Preis-Arns­berg 2022“ wer­den Initia­ti­ven aus­ge­zeich­net, die sich in beson­de­rer Wei­se um die Recher­che bzw. Dar­stel­lung der Hei­mat­ge­schich­te ihres Ortes bzw. der Gesamt­stadt ver­dient gemacht haben und ent­spre­chen­de Pro­jek­te bzw. öffent­lich zugäng­li­che Arbei­ten rea­li­siert haben.

Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“

Mit dem eben­falls ein­stim­mi­gen Beschluss zur Teil­nah­me am Bun­des­för­der­pro­gramm „Zukunfts­fä­hi­ge Innen­städ­te und Zen­tren“ hat der Rat die Stadt­ver­wal­tung beauf­tragt, den nächs­ten for­mal not­wen­di­gen Schritt für die Bean­tra­gung um För­der­mit­tel für die Nehei­mer Innen­stadt zu machen. Geplant wird mit Gesamt-Pro­jekt­kos­ten in Höhe von 280.000 Euro, die mit 252.000 Euro geför­dert wer­den kön­nen. Rech­net man die bereits bewil­lig­te Lan­des­för­de­rung für City in Neheim hin­zu, ste­hen über eine hal­be Mil­li­on Euro für künf­ti­ge Ent­wick­lung zur Verfügung.

Aussetzung der Erhebung von Straßenbaubeiträgen nach dem Kommunalabgabengesetz NRW

Ein posi­ti­ves Votum des Rates erhielt auch die Aus­set­zung der Anlie­ger­bei­trä­ge für KAG-Maß­nah­men für das lau­fen­de Kalen­der­jahr 2022. Dar­über hin­aus sol­len laut aktu­el­lem Beschluss der Lan­des­po­li­tik auch rück­wir­kend alle Maß­nah­men, die ab Anfang 2018 vom Rat beschlos­sen wur­den, berück­sich­tig wer­den. Die genau­en Vor­aus­set­zun­gen dafür sowie die wei­te­ren Ent­wick­lun­gen des KAG-Geset­zes blei­ben abzu­war­ten. Sobald die ange­kün­dig­ten Ände­run­gen und ihre Aus­wir­kun­gen auf die Kom­mu­nen fest­ste­hen, wird die Stadt­ver­wal­tung dem Rat erneut berichten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Quel­le: Stadt Arnsberg)

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