Die Neheimer Maigarten wurde recht kurzfristig, man könnte fast sagen spontan, organisiert, doch die beiden Organisatoren bringen mit ihren sizilianischen Freunden von „LassatilAbballari“ eine namhafte und zugkräftige Folkband aus Palermo mit, die gerade auf Europatournee ist und gerne in Neheim Station macht. Tarik Thabit & Yalcin Karacus mit arabischer, mesopotamischer und anatolischer Musik und Sabeth Dannenberg mit der Physical Theater Performance „Physical Monkey“ kommen aus dem Ruhrgebiet und sind Freunde von Toto & Philipp, die mit ihrer Band „Die Freedes“ selbst auch Musik machen und Songs & Impros aus dem Bereich Funky Cheese- & Space-Pop zum Besten geben werden. Schließlich sind sie in der heimischen Musikszene keine Unbekannten. Einst waren sie unter dem Namen „Accord on bleu“ angesagte Newcomer. Beim Maigarten ist die Bühne aber auch offen für eine JamSession. Backline ist vorhanden, bitte Instrumente, Trommeln, Flöten mitbringen. Philipp Bracht als begeisterter Koch zeichnet auch verantwortlich für die Wohnküche. Denn der Maigarten verzichtet auf eine „Frittenmeile“, setzt auch Vegetarisches und Veganes sowie Fleischliches aus regionaler und biologischer Produktion.
Vereine und regionale Produzenten im Boot
So gehören zu den Kooperationspartnern der Schickermooser Biohof aus der Oelinghauser Heide und die Arnsberger Gasthausbrauerei Mühlenbräu, aber auch der Arnsberger Folkclub, der seine Mitglieder auch zum Mitmusizieren aufruft, und der Förderverein der Städtepartnerschaft Arnsberg-Caltagirone. Auch das städtische Kulturbüro unterstützt den Maigarten. Kerstin Minkel, Leiterin des Kulturbüros, freut sich über den nachhaltigen und sanften Charakter der Veranstaltung, die auch gut in die aktuelle Veranstaltungsreihe zur Weltmusik und zum diesjährigen Kunstsommermotto „Spontanvegetation“ passe. Auch die Sparkasse unterstützt den Neheimer Maigarten. Weitere Sponsoren sind willkommen, denn die Veranstalter wollen ihren Künstlern eine faire Gage zahlen.
Keine Abendveranstaltung
Der Neheimer Maigarten soll explizit keine Abendveranstaltung sein. Der Programmschwerpunkt liegt im Nachmittagsbereich, die Band mit den meisten Geräuschemissionen spielt nachmittags in den Abendstunden soll es keine starke Beschallung mehr gebe n.Um Unannehmlichkeiten in der Nachbarschaft zu vermeiden, soll die Veranstaltung gerne auch schon ab 21 Uhr ruhig ausklingen. Zudem soll der Maigarten eine öffentliche Veranstaltung im öffentlichen Raum sein, für jeden zugänglich, ohne verbindliche Eintrittspreise, wobei eine freiwillige Spende durchaus erwünscht ist.
„Mit unserer Initiative möchten wir ein Stück selbst organisierte Aktivität in den öffentlichen Raum tragen, Alltagsplätze bespielen und natürliche Begegnungsräume (re-)kultivieren“, so die Organisatoren. „Der 1. Mai als vielseitig traditionsbehafteter Familien‑, Feier‑, Wander oder Aktionstag ist eine ideale gedankliche Brücke zu unseren sizilianischen Gästen mit ihren traditionellen Ausdrucksformen in Tanz und Musik. Hier kann der Fokus auf die Gemeinsamkeiten zwischen Nord und Süd gelegt werden, hier können sich Tradition und Moderne, Natur und Urbanität verbinden, alles an einem symbolträchtigen Ort. Heimat und Aufbruch, die einzelne Tat im Strom der Zeit.“
Sanfte Eventkultur
Betont werden soll auch der anwohner- und familienfreundliche Charakter der Veranstaltung: Junge Familien, die ihre Maiwanderung nicht ganztägig ausdehnen, die aber auch nicht an den umliegenden Großevents mit hoher Besucherzahl teilnehmen, soll eine qualitativ hochwertige Kultur- und Ausgehalternative angeboten werden. Mit sanfter Eventkultur, Verzicht auf groß dimensionierte Beschallungsanlagen/Bühnentechnik, mit minimiertem Profitstreben, Spenden nach eigenem Ermessen und je nach Möglichkeit, ohne Konsumzwang und offensive Markt- und Händleratmosphäre. „Die Aktionsfreude der Menschen kann durch unser Event kanalisiert und bestenfalls in kreative spontane Aktionen und konstruktive Energien gelenkt werden, z.B. beim Tanzen, Singen und Mitmusizieren. Dies hat erfahrungsgemäß stets einen ausgesprochen friedensstiftenden, kommunikationsfördernden und harmonisierenden Effekt auf die Teilnehmenden“, sagen die Organisatoren, die gezielt auch Neuzugewanderte ansprechen wollen, um für sie wichtige Kontakte zu Einheimischen aufzubauen. „Von offenen Begegnungsmöglichkeiten können für alle Beteiligten wichtige Impulse ausgehen, um sich besser mit der neuen Heimat bzw. der weiten Welt, der wir alle zugehörig sind, identifizieren zu können.“











