Neheim. Schon seit 47 Jahren wird der „Dies Internationalis“ gefeiert. Längst ist das Fest der Kulturen mit den drei K – Kulinarisches, Kulturelles und Konversation – ein Fest für die ganze Stadt Arnsberg geworden. Die Stimmung bei diesem Fest war immer harmonisch und fröhlich. Am Samstag, 4. Juni werden wieder Tausende von Teilnehmern auf dem Neheimer Marktplatte erwartet. Das neunköpfigen Orgateam, bestehend aus Gabriele Schüttelhöfer, Beate Albersmeier, Sonja Essers, Stefan Wulf, Touria Ghazouane, Ilhan Özcan, Tarik Ersöz, Sandro da Silva und Heino Künkenrenken, freut sich auf hoffentlich viele Fest-Besucher und verspricht: „Der Dies Internationalis wird auch 2016 wieder ein umfangreiches kulturelles und kulinarisches Angebot bieten – und ist und bleibt ein kommunikativer Treffpunkt für die Menschen verschiedener Kulturen unserer Stadt!“
Initiative von Dr. Agnes Wenke
Die Veranstaltung hat ihren Ursprung in den 60-er Jahren. 1962 begann die Studienrätin Dr. Agnes Wenke in privater Initiative, den italienischen Gastarbeitern bei der Orientierung in der neuen Heimat Neheim-Hüsten Hilfestellung zu leisten. Wenke hatte in Italien studiert und war der Sprache mächtig. Gemeinsam mit anderen engagierten Bürgern gründete sie 1969 den Internationalen Arbeitskreis, der sich anfangs um Wohnungen und Möbel für die Gastarbeiter gekümmert hat. Zuerst waren nur Männer zum Arbeiten nach Deutschland gekommen, aber nach und nach kamen dann auch die Familien nach. Der Internationale Arbeitskreis wollte ein Begegnungsfest zwischen den ausländischen Mitbürgern und der einheimischen Bevölkerung veranstalten, bei dem man sich besser kennenlernen sollte. Die Scheu vor der jeweils anderen Nationalität sollte, so gut es eben ging, aufgehoben werden. Agens Wenke und ihren Mitstreitern war offensichtlich schon damals klar, dass man Integration am besten mit gutem Essen, bei Tanz und Musik fördert. Der erste „Dies Internationalis“ fand dann im Jahr 1969 in Hüsten auf dem Gelände der Schützenhalle statt; der zweite dann bereits 1971 in „Bremers Park“. Bis 1989 wurde der „Dies“ nur alle zwei Jahre gefeiert.
Seit 1990 jährlich
Da die Veranstaltung immer größeren Anklang bei den ausländischen und einheimischen Bürgern fand, veranstaltet der Internationale Arbeitskreis Arnsberg das Fest seit 1990 jährlich auf dem Neheimer Marktplatz. Am Anfang standen bei den Festen eher die kulinarischen, internationalen Genüsse im Vordergrund. Es gab aber auch von Anfang an ein kulturelles Programm, das in erster Linie aus folkloristischen Darbietungen bestand. Nach und nach fingen immer mehr Arnsberger Kulturvereine an, ihre kulinarischen Spezialitäten vorzustellen. So wuchs das Fest immer mehr; anfangs noch relativ unprofessionell organisiert, ist der „Dies Internationalis“ mittlerweile zu einer der bedeutendsten Veranstaltungen in der Region geworden. Den familiären Charme aus der Anfangszeit hat sich das Fest aber bis heute erhalten. Ganz maßgeblichen Anteil an der Erfolgsgeschichte des „Dies“ hat Gabriele Schüttelhöfer, die 1989 die Leitung des Internationalen Arbeitskreises Arnsberg von Agnes Wenke übernahm und in 2014 ihr persönliches 25-jähriges Jubiläum beim „Dies“ feiern durfte.
Friedensgebet mit Christen, Moslems und Hindus
Die Idee zum Friedensgebet entstand im Jahr 1994, als immer mehr Türken und Tamilen nach Arnsberg kamen und ein rein christliches Gebet das Thema des „Dies“ verfehlt hätte. Neben den beiden christlichen Konfessionen und den Muslimen nehmen auch weitere religiöse Gruppen wie eine hinduistische Tempeltänzerin und ein Hindupriester am Friedensgebet teil, das am Samstag um 12 Uhr mittags auf dem Programm steht.
Große kulinarische Reise
Auch in diesem Jahr können wieder Tausende von Besuchern ein Nonstop-Programm auf der Showbühne erleben und die internationalen kulinarischen Angebote unter den Arkaden genießen. Portugiesen, Türken, Italiener, Tamilen, Griechen, Marokkaner, Araber, Mazedonier und Philippinen laden zu einer großen kulinarischen Reise ein. Albanische, philippinische und tamilische Tanzgruppen, eine portugiesische Folkloregruppe und eine brasilianische Sambashow wechseln sich auf der Bühne mit Gruppen der Vereine und Tanzschulen ab. Flüchtlings-Café, Eine-Welt-Laden, Cocktailstand und ein großer Getränkestand komplettieren das Angebot auf dem Neheimer Marktplatz. Für die Kids ist die Spielstraße von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die Jugendfeuerwehr ist mit einer Spritzwand vor Ort; die Agnes-Wenke-Schule präsentiert einige Mitmach-Projekte und Jürgen Wilmes modelliert auf Stelzen Luftballons. Ausserdem gibt es ein Kinder-Karussel und vieles mehr. Ab 19 Uhr am Abend gehört die Bühne den Musikern von „I Ragazzi del Sud“.
- Infos und Programm: www.dies-internationalis.de