Sundern. „Back on track!“ hieß es für die Mädels vom Sorpesee am Samstag. Ab Satz 2 war der Volleyballabend im Schulzentrum ein Glanzstück des Teamworks, auf dem Feld wie auf der Tribüne. Als die Volleyballerinner des RCS gegen den USC Münster zum Matchgewinn servierten, hielt es längst keinen der Zuschauer der Blauen Wand vor Rekordkulisse in Sundern mehr auf den Sitzen.
Frust der Niederlage überwunden
So segelte das Aufschlaggeschoss der Sauerländerinnen zwar knapp ins Aus, der kurze Zeit später final eingetütete Sieg war durch den kleinen Fehlgriff aber keineswegs in Gefahr. Vielmehr hatten die Mädels vom Sorpesee in knapp mehr als einer Stunde den Frust der verlorenen Auswärtspartie in Bremen kurzerhand von der Seele geschmettert und dem tapfer kämpfenden Gast aus dem Münsterland in Satz 2 und 3 mit tollen Aufschlägen den Zahn gezogen.
Verhaltener Auftakt
Zu Beginn aber lief die Partie ganz anders. Satz 1 sah zunächst ein verhaltenes Abtasten beider Teams, bei dem die Gastgeberinnen etwas schneller in der Wettkampfmodus kamen und dem Spiel ab Mitte des Satzes ihren Stempel aufdrücken konnten. Doch wie gewonnen so zerronnen. Die Münsteranerinnen konterten den RCS-Zwischenspurt gekonnt und waren beim 18:22 aus RCS-Sicht schon klar auf Kurs Auftaktsatzerfolg. Dann aber schlug die Stunde der Gastgeberinnen und ihrer verrückten Fans auf der Tribüne. Die Blaue Wand brüllte die RCS-Mädels von spektakulärem Punkt zu Punkt. Beim 21:23 war dennoch der USC weiter im Vorteil und musste doch den letzten entscheidenden Konter des RCS einstecken. Mit einem tollen Sideout und drei druckvollen Aktionen aus Aufschlag und Block-Feldabwehr drehten die Gastgeberinnen Satz 1 und gingen mit 1:0 in Front.
In Satz 2 ging es ab
Mit dem Seitenwechsel zum zweiten Satz schien es als habe jemand von außen das Zweifelprogramm auf Seiten des RCS kurzerhand gelöscht. Die Abläufe auf Seiten der Sauerländerinnen wurden dynamischer, die Aufschläge fanden mit immer größerer Präzision die von Linus Tepe klug ausgewählten Ziele und ließen RCS-Physio Anne Schmitz auf der Bank den einen oder anderen Jubelsprung ansetzen. Sie hatte nach der Partie in Bremen und der anhaltenden Grippewelle alle Hände voll zu tun, hatte die ihren aber mit Engelsgeduld und Seelenruhe wieder fit gemacht.
RCS zog davon
So zog der RCS davon. Zunächst leicht, dann ab Mitte des Satzes immer vehementer. Beim 16:10 hatte das Team einen schönen Vorsprung erarbeitet, den man bis zum 21:13 sogar noch leicht ausbauen konnte. Gegen Ende des Satzes schlich sich dann der Schlendrian in das Sideoutspiel der Gastgeberinnen, so dass bis zum entscheidenden 25. Punkt in Satz zwei noch eine Auszeit und zahlreiche starke Aktionen der Münsteranerinnen auf dem Programm standen. Letztlich war es aber doch passiert und beim 25:18 stand die Halle Kopf.
Blaue Wand freute sich
Wer nun glaubte, die Schwächephase zu Ende von Satz 2 sollte den RCS auch in den dritten Durchgang begleiten, der sah sich getäuscht. Beim 10:5 hatten die frenetischen Fans auf der Tribüne des Schulzentrums bereits tolle Aktionen gesehen und der USC seine zwei Auszeiten bereits genutzt den aufkommenden Spielfluss der Gastgeberinnen zu bremsen. Bis dato auch mit Erfolg, nach Auszeit zwei aber spielten nur noch die Sauerländerinnen und dies zur Freude der Blauen Wand an diesem Tag wie aus einem Guss. Die Aufschläge schwirrten in Richtung USC-Feld und hatte die USC Annahme den Ball einmal unter Kontrolle und unter der klugen Regie von Ex-RCSlerin Lara Drölle eine Punktchance, war es zumeist US-MVP Johanna Thewes, die im Angriff Akzente setzen konnte. Die übrigen USC-Angreiferinnen konnte der RCS gut kontrollieren. Auf der Gegenseite punkteten bei den Gastgeberinnen fast alle Akteurinnen sehr ausgeglichen. So wuchs der Abstand mehr und mehr und beim 20:9 gab es kaum noch einen Zweifel am RCS-Sieg an diesem Abend. Beim 25:12 lagen sich die Akteurinnen in den Amen und feierten gemeinsam mit der aufspringenden Tribüne einen ganz wichtigen Heimdreier in der Vorweihnachtszeit.
Tabellenführer eindrucksvoll
So meldet sich der Tabellenführer an diesem Abend eindrucksvoll zurück und profitiert dabei einmal mehr von einer fabelhaften Heimkulisse. Das Team saugt diese dankend auf und kann den Rückenwind an einem starken Volleyballabend gegen eine weiß Gott nicht schwachen Gast perfekt nutzen. So darf es aus Sicht der Sauerländerinnen gerne weitergehen!
- Für den RCS aktiv: Bonnie Bastert, Leonie Baumeister, Antonia Brenscheidt, Hanna Fleischer, Michelle Henkies, Laura Kemper, Marie Metger, Kirsten Prachtel, Katharina Schallow, Alexandra Sharipov, Kim Spreyer, Johanna Voss, Scouts Vanessa Vornweg und Milena Wünnenberg, Physio Anne Schmitz und Co-Trainer Linus Tepe.