Arnsberg. Das Arnsberger Stadtarchiv feierte nun das zehnjährige Jubiläum des ehrenamtlichen Mitarbeiters Nikolaus Reis, zu dem Bürgermeister Hans-Josef Vogel herzlich gratulierte.
32 Arbeitsjahre in Usbekistan hier nicht angerechnet
Nikolaus Reis wurde am Nikolaustag 1946 geboren, stammt aus Usbekistan und kam 2001 nach Deutschland. Er ist stark gehbehindert und musste als Kind und Jugendlicher zahlreiche Operationen überstehen, um mobil zu werden. Heute geht er mit Hilfe eines Stockes. Nikolaus Reis war in Usbekistan insgesamt 32 Jahre tätig, davon Jahrzehnte im Institut für Atomphysik in Taschkent als Fotograf. Seine Arbeitszeit in Usbekistan wird jedoch in Deutschland nicht angerechnet. So bezieht er seit seiner Zwangsverrentung eine kleine Rente bzw. Grundsicherung.
Spezialist für Buchrestaurierung und Mappenerstellung
Im April 2004 kam Nikolaus Reis ins Stadtarchiv und arbeitete hier einige Wochen freiwillig. Er half damals ganz entscheidend beim Umzug des Stadtarchivs in die Klosterstraße mit. Später erhielt er eine erste halbjährige Arbeitsmaßnahme. Er arbeitet bis heute sehr gern ehrenamtlich in der Archivwerkstatt und hat sich alle Techniken wie Buchrestaurierung, Mappenerstellung, Etikettierung, Buchbindung etc. selbst beigebracht. Er produziert in rund 30 Exemplaren pro Jahr als Sonderanfertigung maßgeschneiderte Mappen für die Zeitungsbestände des Archivs, pflegt die antiken Bücher der Archivbibliothek oder der Historischen Bibliothek des Gymnasium Laurentianum, bindet zerstörte Buch- und Zeitungseinbände neu ein und restauriert Archivalien, Urkunden und Karten.