Voßwinkel. Wer kennt ihn nicht schon aus frühester Kindheit? Der Wildwald Vosswinkel steht seit 45 Jahren für den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur. Dabei geht es den Voßwinklern nicht um den erhobenen Zeigefinger, sondern um den harmonischen Dreiklang zwischen maßvoller Forstwirtschaft, Naturschutz und Freizeitnutzung. Mit dem Konzept erreichen die Wildwald-Macher inzwischen konstant 100.000 Menschen pro Jahr – und sind damit die größte umweltpädagogische Freizeiteinrichtung des Landes.
Markenzeichen Authentizität
„Authentizität ist das Markenzeichen des Wildwaldes,“ sagt Wildwald-Chef Franziskus von Ketteler. Mit dem Weihnachts-Waldmarkt, der immer am 2. und 3. Adventswochenende veranstaltet wird, zeigen die Voßwinkler, dass man für einen erfolgreichen Weihnachtsmarkt mehr bieten muss als Glühwein und Musik von James Last. „Am wichtigsten für den Erfolg des Marktes ist der Wald selbst“, erklärt Franziskus von Ketteler. Natürlich weiß auch er, dass am letzten Wochenende nicht alle 10.000 Besucher zu einem Winterspaziergang aufgebrochen sind. „Aber es werden jedes Jahr mehr, die unsere Angebote zur Naturerfahrung im Winter kennenlernen und schätzen“, so von Ketteler. Wer den Weihnachtswaldmarkt in Voßwinkel noch besuchen möchte, hat am kommenden Wochenende dazu noch einmal die Gelegenheit.
„Aus der Heimat, für die Heimat!“
Im Waldgasthaus steht Wild aus dem eigenen Wald auf der Karte. Unter dem Slogan „Aus der Heimat, für die Heimat!“ bietet der Forstbetrieb des Wildwalds Salami, Leberwurst und Schinken mit Fleisch aus dem eigenen Naturschutzgebiet an. Und am „Forstbetriebshof“ neben dem Eingang hängt, wie als Beweis, ein totes Wildschwein. „Es ist sehr interessant, die Reaktionen auf den toten Frischling zu beobachten“, berichtet Lars Schmidt (38), der als Oberforstmeister den Stand betreut. „Gerade Gäste, die das Landleben und den Wildwald noch nicht gut kennen, reagieren erst verstört auf den Anblick eines toten Tieres. Aber dann sind sie zunehmend fasziniert,“ weiss Schmidt zu berichten. Dann sollen die Gäste das Gewicht des Tieres schätzen. Der Gast, der den besten Tipp abgibt, darf das Tier schließlich mit nach Hause nehmen. Manch einer mag insgeheim hoffen, dass ein anderer besser schätzt.
Bio-Weihnachtsbäume finden immer mehr Fans
Seit vier Jahren, bieten die Voßwinkler auf ihrem Waldweihnachtsmarkt nur noch zertifizierte Bio-Weihnachtsbäume an. Forstwirt Gregor Kaiser produziert sie für den Wildwald. Er verzichtet in seinem Betrieb schon seit Jahren auf den Einsatz von Pestiziden und Herbiziden. „Im ersten Jahr sind wir auf etlichen Bäumen sitzen geblieben“, erzählt von Ketteler. Inzwischen finden die Bio-Bäume aber reißenden Absatz, so dass auch die Kritik allmählich verstumme, freut sich von Ketteler. Dieses Wochenende hat der Markt im Wald nochmal geöffnet. Etwas eigentümlich Harmonisches liegt über dem Wildwald Vosswinkel, während der beiden Wochenenden. Vielleicht ist es gerade das Ehrliche, Authentische, Unverfälschte, das diesen Weihnachtsmarkt in einer jüngst durchgeführten Umfrage der Westfalenpost zum erfolgreichsten Weihnachtsmarkt der Region hat werden lassen.