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Westenfelder Schule wird für Flüchtlinge gebraucht

Die ehemalige Schule in Westenfeld soll als Flüchtlingsunterkunft hergerichtet werden. (Foto: Stadt Sundern)
Die ehe­ma­li­ge Schu­le in Wes­ten­feld soll als Flücht­lings­un­ter­kunft her­ge­rich­tet wer­den. (Foto: Stadt Sundern)

Wes­ten­feld. Ange­sichts der dra­ma­tisch stei­gen­den Flücht­lings­zah­len wird die Stadt Sun­dern Vor­be­rei­tun­gen tref­fen, um das leer­ste­hen­de Grund­schul­ge­bäu­de in Wes­ten­feld für die Unter­brin­gung von Flücht­lin­gen her­zu­rich­ten. Dar­über infor­mier­te Bür­ger­meis­ter Det­lef Lins die Poli­ti­ker im Haupt- und Finanz­aus­schuss. Wes­ten­felds Orts­vor­ste­her Her­bert Laufmöl­ler hat bereits ein Flug­blatt gedruckt und eine Bür­ger­ver­samm­lung am kom­men­den Mitt­woch um 19.30 Uhr im Pfarr­heim ange­setzt, um die Wes­ten­fel­der zu infor­mie­ren. Er for­dert die Wes­ten­fel­der auf, das Unaus­weich­li­che hin­zu­neh­men und die armen Men­schen, die kom­men wer­den, will­kom­men zu hei­ßen und zu unterstützen.

Lins: „Entwicklung überrollt uns!“

„Die Ent­wick­lung über­rollt uns und wir sind bald mit unse­rem Latein am Ende, wenn wir nicht han­deln,“ sag­te der Bür­ger­meis­ter. Fach­be­reichs­lei­ter Ste­phan Urny ver­deut­lich­te den Quan­ten­sprung bei den Flücht­lings­zah­len. Am Jah­res­an­fang waren für die­ses Jahr 85 Neu­an­kömm­lin­ge pro­gnos­ti­ziert, vor den Som­mer­fe­ri­en war die zahl auf 192 gestie­gen, inzwi­schen steht sie bei 342. „Für nächs­ten Diens­tag sind wie­der 13 Neu­an­kömm­lin­ge ange­kün­digt, so geht das jetzt Woche für Woche,“ sag­te Lins. Bald wer­de auch die ehe­ma­li­ge Diet­rich-Bon­hoef­fer-Schu­le voll besetzt sein, so Urny. Der­zeit sei­en dort 42 von 62 Plät­zen belegt. Die Stadt Sun­dern ver­fol­ge wei­ter die Stra­te­gie, die Flücht­lin­ge so sozi­al ver­träg­lich wie mög­lich und mit zehn Qua­drat­me­tern Wohn­raum pro Kopf unter­zu­brin­gen. Des­halb sol­len mög­lichst nur allein­ste­hen­de männ­li­che Per­so­nen in Gemein­schafts­un­ter­künf­ten woh­nen und Fami­li­en in Woh­nun­gen. Der­zeit sei­en in drei städ­ti­schen Gemein­schafts­un­ter­künf­ten ein­schließ­lich der Bon­hoef­fer-Schu­le 81 Men­schen unter­ge­bracht, in neun städ­ti­schen Woh­nun­gen 43 men­schen und in 30 von der Stadt ange­mie­te­ten Pri­vat­woh­nun­gen 127 Men­schen. Es sei abseh­bar, dass die­se Kapa­zi­tä­ten nicht mehr aus­rei­chen. Des­halb sei neben der Anmie­tun­gen wei­te­rer Woh­nun­gen auch eine zusätz­li­che Gemein­schafts­un­ter­kunft nötig.

Westenfeld und Endorf untersucht

Da sei es nahe­lie­gend, sich eige­ne leer­ste­hen­de Gebäu­de anzu­se­hen, sag­te Lins. Unter­sucht wur­den in den letz­ten Tagen des­halb die leer­ste­hen­den Schul­ge­bäu­de in Wes­ten­feld und Endorf. Urny erläu­ter­te die Unter­su­chungs­kri­te­ri­en. Die mög­li­che Auf­nah­me­ka­pa­zi­tät mit 47 Per­so­nen in Endorf und 49 Per­so­nen in Wes­ten­feld unter­schei­det sich eben­so wie die geschätz­ten Inves­ti­ti­ons­kos­ten von 11.800 Euro in Endorf und 10.800 Euro in Wes­ten­feld nur gering­fü­gig. Die Wes­ten­fel­der Schu­le liegt mit 3,5 Kilo­me­ter Ent­fer­nung näher am Rat­haus und Stadt­zen­trum als die Endor­fer mit 6,5 Kilo­me­tern, doch in bei­den Fäl­len ist die Bus­ver­bin­dung gut. Die Endor­fer schu­le liegt zen­tral im Dorf, die Wes­ten­fel­der in Rand­la­ge. Duschen sind in bei­den Schu­len leicht ein­zu­bau­en, Küche und Wasch­kü­che erfor­dern in Endorf mehr Auf­wand als in Wes­ten­feld. Brand­schutz­maß­nah­men sind in bei­den Gebäu­den nicht erforderlich,wohl aber ein Brand­schutz­kon­zept für 3500 Euro. letzt­lich aus­schlag­ge­ben­des Argu­ment für Wes­ten­feld war, dass sich dort rela­tiv leicht auch eine Woh­nung abtei­len lässt, in der eine Flücht­lings­fa­mi­lie unter­ge­bracht wer­den kann, wäh­rend die­se Mög­lich­keit in Endorf nicht besteht. Dort gibt es viel­mehr eine Woh­nung im Schul­ge­bäu­de, die lang­jäh­rig an eine Fami­lie mit Kin­dern ver­mie­tet ist.

Ortsvorsteher wirbt um Zustimmung

„Das bedeu­tet jetzt nicht, dass über­mor­gen 49 Flücht­lin­ge nach Wes­ten­feld kom­men,“ sag­te der Bür­ger­meis­ter. „Das ist ein Pro­zess, den wir ohne Hek­tik gestal­ten wol­len. Und Lins sicher­te auch zu, dass die Wes­ten­fel­der Schu­le die ers­te Unter­kunft sei, die wie­der auf­ge­ge­ben wer­de, wenn sich die Lage ent­span­ne. Und er kün­dig­te an, dass er zusam­men mit der zustän­di­gen Fach­mann­schaft zur Wes­ten­fel­der Bür­ger­ver­samm­lung kom­men wer­de, um umfas­send zu infor­mie­ren. Orts­vor­ste­her Her­bert Laufmöl­ler sag­te, er sei natür­lich nicht begeis­tert von der Ent­wick­lung, doch jetzt müs­se man mit der Situa­ti­on leben. Er sag­te, er wer­de in Wes­ten­feld um Zustim­mung wer­ben und einen Arbeits­kreis mit ehren­amt­li­chen Hel­fern grün­den, der sich gemein­sam um die Flücht­lin­ge küm­mern wer­de. Es sei auch bereits gere­gelt, dass die nächs­ten bei­den Kol­lek­ten in Wes­ten­feld den Flücht­lin­gen zu Gute kom­men.  Von den Rats­mit­glie­dern ern­te­te Laufmöl­ler viel Lob für die­se kla­ren Worte.

Kla­re Wor­te fand auch Det­lef Lins, der beklag­te, dass der eine oder ande­re in der Stadt der­zeit offen­bar mit der Not der Flücht­lin­ge den schnel­len Euro machen wol­le. So habe die Stadt das Ange­bot bekom­men, ein ehe­ma­li­ges Gas­tro­no­mie­ob­jekt für eine fünf­stel­li­ge Sum­me im Monat zu mie­ten. Das betrach­te er als Unver­schämt­heit. Ste­phan Urny erklär­te auf Nach­fra­ge aus dem Aus­schuss, er habe sich auch die leer­ste­hen­den Feri­en­häu­ser in Enkhausen ange­se­hen. Die sei­en zur Unter­brin­gung von Flücht­lin­gen zwar geeig­net, doch wirt­schaft­lich sei das, was der Ver­mark­ter ver­lan­ge, nicht machbar.

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Eine Antwort

  1. WIR IN WES­TEN­FELD wer­den auch mit die­ser Situa­ti­on fer­tig! Ich bin stolz dar­auf, dass sich bereits eine gro­ße Zahl Per­so­nen spon­tan wie auch im Nach­hin­ein gemel­det haben, die sich per­sön­lich ein­brin­gen wol­len, um die­sen armen Men­schen zu helfen.Sogar Bar­geld­spen­den sind schon bei mir eingegangen.
    Zur wei­te­ren Vor­ge­hens­wei­se wird am heu­ti­gen Mon­tag, 07.09., 19:30 Uhr im Pfarr­heim eine Bespre­chung aller Per­so­nen statt­fin­den, die sich bis­her gemel­det haben.

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