Wennigloh.„Die gefährliche Situation wird nicht ernst genommen,“ sagt Willi Ricke, SPD-Ratsmitglied aus Wennigloh. Die Mitglieder des Wennigloher SPD-Ortsvereins seien tief enttäuscht über den beschlossenen Haushalt der Stadt Arnsberg für die Jahre 2016 und 2017 und über die Art und Weise, wie mit ihren konstruktiven Vorschlägen umgegangen worden sei. Zumal es bei den gewünschten Mitteln für mehr Fußgängersicherheit aus ihrer Sicht nur um einige Tausend Euro gehe. Sie fühlen sich wie das fünfte Rad am Wagen der Stadt Arnsberg.
Überquerungshilfe an Bushaltestelle
Schon seit vielen Monaten bemühen sich die Sozialdemokraten über den Bezirksausschuss Wennigloh, dass Mittel zur Schaffung einer Überquerungshilfe – Zebrastreifen oder Mittelinsel – im Bereich der Bushaltestelle „Bitter“ – am Ortseingang aus Richtung Arnsberg kommend – im Haushalt eingestellt werden. „Beobachtungen und auch besorgte Rückmeldungen der Anwohner zeigen nämlich, dass es immer wieder zu gefährlichen Situationen kommt, wenn SchülerInnen, ältere MitbürgerInnen und Gehbehinderte die Landstraße nach dem Verlassen des Busses in Richtung Dorfmitte überqueren müssen,“ so Ricke. „Unter Einbeziehung der bereits vorhandenen Bus-Haltebucht wäre sicherlich eine praktikable und kostengünstige Lösung möglich gewesen. Neben der Sicherheitserhöhung könnte zudem noch ein weiterer Effekt erzielt werden: Da im Ortseingangsbereich oft immer noch zu schnell gefahren wird, könnte die Maßnahme gleichzeitig zu einer Geschwindigkeitsreduzierung beitragen.“
„Kosten bewusst zu hoch angesetzt?“
Verärgert sind die Wennigloher Sozialdemokraten darüber, dass es bisher zum eigentlich fest zugesagten Ortstermin mit der Verwaltung, bei dem auch die Anlieger mit ihren Erfahrungen und Eindrücken hätten einbezogen werden können, erst gar nicht gekommen sei. Und auch die Einstellung von Mitteln in den Haushaltsplan wurde abgelehnt. Nach den Vorstellungen der Stadtverwaltung würden für eine derartige Maßnahme rund 65.000 Euro benötigt, da dränge sich der Verdacht einer absichtlich deutlich überteuert dargestellten Maßnahme geradezu auf, meinen die Wennigloher Sozialdemokraten. Bezeichnend sei, dass ein Antrag der CDU und der Grünen für einen Zebrastreifen auf der Sunderner Straße in Arnsberg – mit Zustimmung der SPD-Fraktion – bewilligt worden sei. „Aber warum reichen dort veranschlagte Mittel von 10.000 Euro aus?“, fragt man sich im Bergdorf, und auch, ob die Stadtverwaltung erneute Fehler bei der Detailplanung befürchte. Das Desaster bei der vor Jahren vorgenommenen Gestaltung des Ortseinganges, die später wieder zurückgenommen werden musste, sei sicherlich noch hinlänglich bekannt.
„Anliegen der Dörfer offensichtlich nur lästig“
Nur noch frustrierend werde das alles, wenn man sehe, wie mit relativ wenigen Geldern eine deutliche Steigerung der Sicherheit erlangt werden könnte. Dagegen zeige ein Blick in den Haushaltsplan, dass andererseits Hunderttausende, ja Millionenbeträge für andere, allerdings prestigeträchtige Positionen ohne mit der Wimper zu zucken genehmigt werden. „Müßig die Feststellung, dass diese Maßnahmen selbstverständlich nur in den größeren Ortsteilen durchgeführt werden“, so die Wennigloher Sozialdemokraten. „Aber das zänkische Bergvolk ist ja weit vom Schuss und die Bewohner sollen froh sein, dass sie Steuern an die Stadt Arnsberg zahlen dürfen. So macht die kommunalpolitische Arbeit richtig Spaß!!“
Klaus Plümper