Weißfäule: Mächtige Rotbuche wird gefällt

Ver­ur­sa­cher die­ser Ent­wick­lung ist der Rie­sen­por­ling – einer der gefähr­lichs­ten Schad­pil­ze gera­de bei älte­ren Buchen. „Der Pilz bil­det sich in der Wur­zel und steigt lang­sam nach oben“, erläu­tert Karl Frie­sen, beim IBB als zer­ti­fi­zier­ter Baum­kon­trol­leur ver­ant­wort­lich für die inner­städ­ti­schen Bäu­me. Die Fol­ge: An dem Baum ent­steht die so genann­te „Weiß­fäu­le“. Dadurch wird die Was­ser- und Nähr­stoff­ver­sor­gung des Baums gestört, das Wur­zel­holz wird abge­baut, Stamm und Kro­ne ster­ben ab – der Baum ist nicht mehr standsicher.

An der Rot­bu­che in der Fritz-Hon­sel-Stra­ße hat sich in den ver­gan­ge­nen Tagen der Pilz bereits ober­ir­disch am Stamm zu einem gro­ßen Frucht­kör­per ent­wi­ckelt – Marc Böhm: „Das, was wir sehen, ist ein sehr fort­ge­schrit­te­nes Sta­di­um.“ Behan­del­bar ist die Weiß­fäu­le nicht, erklärt er: „Gera­de für Laub­bäu­me im inner­städ­ti­schen Bereich ist es des­halb so etwas wie ein Todes­ur­teil.“ Denn die Sicher­heit von Men­schen hat obers­te Prio­ri­tät, ergänzt Heinz Hie­ge­mann – im Fall der kran­ken Rot­bu­che allein schon wegen der direk­ten Nach­bar­schaft zum Geh­weg an der Fritz-Hon­sel-Stra­ße und zur Frei­trep­pe an der Henne.

Fällärbeiten in Etappen

Im Win­ter­halb­jahr wird der IBB daher die Buche mit einem Stei­ger­wa­gen Stück für Stück von oben abtra­gen. Wür­de man den Baum ein­fach fäl­len, wür­de er auf­grund sei­nes Wuch­ses in Rich­tung Fritz-Hon­sel-Stra­ße fal­len, erläu­tert Karl Frie­sen – kei­ne Opti­on für den IBB. Klar ist schon, dass die dann freie Flä­che neu mit einem Baum bepflanzt wer­den soll – „mit einem Baum, nicht mit einem Bäum­chen“, betont Marc Böhm. Man habe eine Grund­flä­che von 16 Qua­drat­me­tern zur Ver­fü­gung, ergänzt Heinz Hie­ge­mann: „Da kann man schon etwas machen.“ Die Baum­art steht noch nicht fest – wich­tig sei, dass sie mit Hit­ze und län­ge­ren Tro­cken­pe­ri­oden bes­ser zurecht­kom­me als eine Buche, so der Fach­be­reichs­lei­ter: „Die letz­ten bei­den Som­mer haben mög­li­cher­wei­se auch etwas zum jet­zi­gen Zustand der Rot­bu­che beigetragen.“

Nachbar hat sich erholt

Der gute Teil der schlech­ten Nach­richt: Der Zustand der direkt an der Ruhr­brü­cke ste­hen­den ande­re Rot­bu­che hat sich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren gebes­sert. Nach der Neu­ge­stal­tung der Fritz-Hon­sel-Stra­ße wur­de die­ser Baum eigent­lich kri­ti­scher betrach­tet als der jet­zi­ge „kran­ke Nach­bar“, erin­nert sich Marc Böhm: „Aber er hat sich erholt – wahr­schein­lich auch durch die inten­si­ve Pfle­ge.“ Die Chan­cen ste­hen nun gut, dass er noch vie­le Jah­re der „Nepomuk“-Statue an der Ruhr­brü­cke Schat­ten spen­den kann. Karl Frie­sen: „Wenn der erkrank­te Baum nun gefällt und der Boden aus­ge­tauscht wird, ver­mei­den wir auch, dass der Rie­sen­por­ling über die Wur­zeln den Nach­bar­baum infi­zie­ren kann.“

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