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Weinberg-AG ein Vorreiter für Nachhaltigkeit

Schülerinnen des laurentianums und Lehrerin Nina Verspohl bei der Preisübergabe an die Weinberg-AG in Stuttgart. © DUK / Freya Kettner
Schü­le­rin­nen des Lau­ren­ti­anums und Leh­re­rin Nina Ver­spohl bei der Preis­über­ga­be an die Wein­berg-AG in Stutt­gart. © DUK / Freya Kettner

Arnsberg/Stuttgart. So geht Schu­le heu­te – und das mit aus­ge­zeich­ne­tem Erfolg: Ger­hard de Haan, der wis­sen­schaft­li­che Lei­ter des Pro­jekts Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung (BNE), zeich­ne­te per­sön­lich am Mitt­woch die Mädels von der Wein­berg-AG des Lau­ren­ti­anums  in Stutt­gart zum UNESCO-Deka­de­pro­jekt für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung aus. „Das Lau­ren­ti­a­num darf nun zu Recht mit Stolz als ein­zi­ger Ort bis­lang in Arns­berg die Deka­de­fah­ne schwin­gen!“ freut sich Leh­re­rin Nina Verspohl.

Das Laurentianum ist bereits auf dem richtigen Weg

Die Schülerinnen der Weinberg-AG des laurentianums können als erste in Arnsberg die UNESCO-Dekadeflagge schwingen. (Foto: privat)
Die Schü­le­rin­nen der Wein­berg-AG des Lau­ren­ti­anums kön­nen als ers­te in Arns­berg die UNESCO-Deka­de­flag­ge schwin­gen. (Foto: privat)

In Inter­views ist sich de Haan sicher, dass BNE – Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung – wei­ter in die Schu­len Ein­zug hal­ten wird. Noch sei sie aber lei­der nicht All­tag. Die Wein­berg-AG sei daher als Vor­rei­ter­mo­dell aus­ge­zeich­net wor­den. Zukünf­ti­ge Schu­le müs­se Hand­lungs­kom­pe­tenz und Urteils­kom­pe­tenz in öko­lo­gi­schen, sozia­len und öko­no­mi­schen Berei­chen ver­ei­nen und vor­an­trei­ben, mei­nen Nach­hal­tig­keits­bild­ner. „Das Lau­ren­ti­a­num ist bereits  auf dem rich­ti­gen Weg.“

Schülerinnen am Weinberg?

Wein­berg in Arns­berg heißt Natur und Kul­tur ler­nen. Hier wird am his­to­ri­schen Wein­berg gepflanzt und gepflegt, was die hie­si­ge Flo­ra zu bie­ten hat.   Die Schü­le­rin­nen arbei­ten jede Woche in ihrer Frei­zeit unter Lei­tung von Leh­re­rin Nina Ver­spohl auf dem Gelän­de des his­to­ri­schen Wein­ber­ges unter­halb der Schloss­rui­ne. Neben der Pfle­ge und natür­lich auch Lese der Reben wird auch die gro­ße Kräu­ter­spi­ra­le bear­bei­tet, gilt es Wege anzu­le­gen, Schäd­lin­ge zu bekämp­fen, Bie­nen zu beher­ber­gen, Gelees herzustellen…

Es gibt immer etwas zu tun!

Die AG ver­folgt didak­tisch das Kon­zept der Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung (BNE). „Aller­dings wird hier nicht die Nach­hal­tig­keit eti­ket­tiert, wie man es lei­der viel zu oft fin­det, son­dern Nach­hal­tig­keit gelebt!“ so Nina Ver­spohl.  Die Hand­lungs- und Gestal­tungs­kom­pe­tenz der Schü­le­rin­nen soll grund­le­gend für Nach­hal­tig­keits­mus­ter sen­si­bi­li­siert wer­den. Alle am Pro­jekt Betei­lig­ten über­den­ken stän­dig ihre Kon­sum­mus­ter mit Hil­fe der Nach­hal­tig­keits­stra­te­gien Suf­fi­zi­enz, Per­ma­nenz und Effi­zi­enz. Gelern­te Hand­lungs­mus­ter wer­den umge­setzt und im Arns­berg trans­pa­rent gemacht. Natur erfährt so wert­vol­le neue Kom­po­nen­ten: Man darf mit Lei­den­schaft kon­su­mie­ren, was eigen­stän­dig, lokal und bio­lo­gisch ange­baut und gepflegt wurde.

Neben Wein werden Säfte und Gelees produziert

Han­deln nach Prin­zi­pi­en der Nach­hal­tig­keit liegt dem AG-Gedan­ken zu Grun­de: Star­re Kon­sum­mus­ter wer­den gezielt über­dacht – Schü­le­rin­nen und Schü­ler, aber auch deren Lebens­um­ge­bung, wer­den ange­hal­ten, den Wert von Gegen­stän­den schät­zen zu ler­nen. Dafür wird vor allem im Bereich Ernäh­rung und eige­ner Anbau ein brei­tes Erfah­rungs­mus­ter auf­ge­baut.  „Wert­voll behan­deln wir wei­ter unse­re Pro­duk­te!“ so Nina Ver­spohl. „Säf­te, Gelees und auch schluss­end­lich der Wein, der natür­lich nicht von den Schü­lern kon­su­miert wird, wer­den rein bio­lo­gisch und ohne Zusät­ze ver­ar­bei­tet. All dies kann nur funk­tio­nie­ren, wenn wir modern und aktu­ell arbei­ten – uns an der Lebens­wirk­lich­keit der Schü­le­rin­nen und Schü­ler orientieren.“

Kooperation mit dem Altstadtverein

Die AG unter­liegt kei­nem wirt­schaft­li­chem Wachs­tums­ge­dan­ken, son­dern strebt einen kon­zen­trier­ten Erhalt eines finan­zi­ell gesi­cher­ten Sta­tus an. Die Teil­neh­mer erhal­ten so eine Idee von sub­sis­ten­tem Han­deln. Durch ihre öko­lo­gi­sche Aus­rich­tung ist die AG an sich sozi­al aus­ge­rich­tet. Die Inter­ak­tio­nen von Schü­le­rin­nen und Schü­lern aller Jahr­gangs­stu­fen in die­sem einen Pro­jekt ent­spricht dem gemein­sa­men Ler­nen und ist somit im höchs­ten Maße sozia­les Ler­nen. Die Koope­ra­ti­on mit dem Alt­stadt­ver­ein erwei­tert die­ses um den regio­nal ver­an­ker­ten Gedanken.

„Begriff der Nachhaltigkeit wird heute oft missbraucht“

Zum Begriff der Nach­hal­tig­keit macht Nina Ver­spohl eine Anmer­kung: „Der Begriff ist eben­so ver­schlis­sen wie wert­voll. Invol­viert er so vie­le, gewich­tig zukunfts­wei­sen­de Kom­po­nen­ten und wird er zuneh­mend in allen Berei­chen unse­rer Gesell­schaft wahr­ge­nom­men, so wird er lei­der auch miss­braucht. “Green washing” nennt sich das Phä­no­men, dass so gut wie jede Instanz heu­te ver­sucht, Begrif­fe wie den der Nach­hal­tig­keit auf­zu­neh­men und so den Ein­druck zu erwe­cken “mit im Boot zu sein”. Das Gegen­teil ist der Fall: Der Miss­brauch des Begrif­fes führt zu sei­ner Schwä­chung und scha­det all denen, die ihn ernst nehmen.“

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