Wanderausstellung „Dialog mit dem Ende“ in der Stadtbibliothek Neheim

Arnsberg/Neheim. „Wol­len Sie ewig leben?“, „Wofür wol­len Sie erin­nert wer­den?“ oder „Gibt es einen schö­nen Tod?“ – Die­se und zehn wei­te­re exis­ten­zi­el­le Fra­gen begeg­nen Besucher*innen ab sofort bis zum 25. Febru­ar in der Aus­stel­lung „Dia­log mit dem Ende“ in der Stadt­bi­blio­thek Arns­berg-Neheim. Bür­ger­meis­ter Ralf Paul Bitt­ner hat die Wan­der­aus­stel­lung nun in einem klei­nen Kreis offi­zi­ell eröffnet.

Jedes Leben endet mit dem Tod – früher oder später

„Das Leben ist ein­zig­ar­tig und es wird enden. Spre­chen wir dar­über!“ – Unter die­sem Leit­ge­dan­ken wird die Aus­stel­lung in Arns­berg und an sechs wei­te­ren Stand­or­ten in Deutsch­land zu sehen sein. Damit begeg­net sie dem Tabu­the­ma Tod. Denn über das Ster­ben spricht man nicht in einer Gesell­schaft, die immer gesün­der und leis­tungs­fä­hi­ger wer­den will. Aber jedes Leben endet mit dem Tod. Frü­her oder spä­ter. „Die Aus­stel­lung bie­tet eine Aus­ein­an­der­set­zung mit unse­rer eige­nen Sterb­lich­keit an. Sie kann Din­ge besprech­bar machen, für die uns im All­tag manch­mal die Wor­te zu feh­len schei­nen“, so Bür­ger­meis­ter Ralf Paul Bittner.

Film und Fotografien von Sylvie Hohlbaum und Steffen Baraniak

Für „Dia­log mit dem Ende“ bega­ben sich daher die Fil­me­ma­che­rin Syl­vie Hohl­baum und der Foto­graf Stef­fen Bara­ni­ak auf die Suche nach Men­schen in ihrer letz­ten Lebens­pha­se. Ent­stan­den ist so ein halb­stün­di­ger Film sowie ein­drück­li­che Foto­gra­fien der Protagonist*innen, die sich mit dem Lebens­en­de kon­fron­tiert sehen. „Dia­log mit dem Ende“ nähert sich auf die­se Wei­se die­sem schwie­ri­gen und doch ganz all­täg­li­chem The­ma Tod an. Wie inten­siv, aus­gie­big oder zag­haft die Annä­he­rung geschieht, liegt bei den Besucher*innen selbst.

Die Aus­stel­lung bie­tet Raum für Gesprä­che und gleich­zei­tig laden frei­wil­lig enga­gier­te Vermittler*innen ein, den Dia­log inter­ak­tiv mit­zu­be­stim­men, indem die Fra­gen der Aus­stel­lung an einer Pinn­wand beant­wor­tet wer­den können.

Auseinandersetzung mit dem Tod nicht hinausschieben

„Eine Aus­stel­lung zum The­ma Lebens­en­de bedeu­tet für mich vor allem eine Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Leben“, sagt Grace Konal, Gemein­de­re­fe­ren­tin und Seel­sor­ge­rin in Arns­berg, gleich­zei­tig eine der Spre­che­rin­nen des Netz­werks Leben mit dem Tod. „Das Leben fin­det jeden Tag statt, eben­so wie der Tod. Aus den Gesprä­chen mit Pati­en­ten weiß ich: wer sich früh­zei­tig mit der eige­nen End­lich­keit beschäf­tigt hat, wird wesent­li­cher, ist gelas­se­ner und hat mehr vom Leben.“ „Vie­le Men­schen schie­ben die bewuss­te Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Tod her­aus. Mit der Aus­stel­lung möch­ten wir einen Ein­stieg anbie­ten“, sagt Pfar­re­rin Clau­dia Schä­fer, eben­falls Spre­che­rin des Arns­ber­ger Netzwerks.

Mar­tin Polenz von der städ­ti­schen Fach­stel­le Zukunft Alter ergänzt: „Die­se Aus­stel­lung ist ein Geschenk für uns als Stadt. In guter Zusam­men­ar­beit vie­ler unter­schied­li­cher Orga­ni­sa­tio­nen konn­te sie in die Stadt­bi­blio­thek geholt wer­den. Die­se Form der Koope­ra­ti­on wol­len wir als Netz­werk auch über den Aus­stel­lungs­zeit­raum fort­set­zen und weiterentwickeln.“

Rahmenprogramm

Beglei­tet wird die Aus­stel­lung von einem Rah­men­pro­gramm in der Stadt. Geplant sind bei­spiels­wei­se Lesun­gen sowie Letz­te-Hil­fe-Kur­se. Das aus­führ­li­che Pro­gramm ist online zu fin­den unter www.dialog-mit-dem-ende.de/#tourdaten.

Das Pro­jekt Dia­log mit dem Ende ist eine Koope­ra­ti­on der Kör­ber-Stif­tung mit Sitz in Ham­burg und der Beis­heim Stif­tung mit Sitz in Mün­chen und wird in Arns­berg prä­sen­tiert von der Stadt Arns­berg, der Fach­stel­le Zukunft Alter sowie dem Netz­werk Leben mit dem Tod.

Hintergrundinformationen

Die Kör­ber-Stif­tung begeg­net gesell­schaft­li­cher Ver­än­de­rung mit Dia­log und Ver­stän­di­gung. Sie stellt sich mit ihren ope­ra­ti­ven Pro­jek­ten, in ihren Netz­wer­ken und mit Koope­ra­ti­ons­part­nern aktu­el­len Her­aus­for­de­run­gen u.a. im Hand­lungs­feld „Leben­di­ge Bürgergesellschaft“.

Die Beis­heim Stif­tung wid­met sich dem Dia­log der Gene­ra­tio­nen und der Gestal­tung des gesell­schaft­li­chen Wan­dels. Dabei ste­hen die The­men Bil­dung, Gesund­heit, Kul­tur und Sport im Mit­tel­punkt ihrer Stif­tungs­ar­beit. Im Sin­ne ihres Stif­ters Otto Beis­heim han­delt sie unter­neh­me­risch und partnerschaftlich.

Das Arns­ber­ger Netz­werk Leben mit dem Tod setzt sich für einen offe­nen Umgang mit den The­men Ster­ben, Tod und Trau­er ein. Die Mit­glie­der orga­ni­sie­ren Ver­an­stal­tun­gen für die Öffent­lich­keit und wol­len ver­füg­ba­re Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­te in die­ser Lebens­pha­se bes­ser erreich­bar machen.

Für wei­te­re Infor­ma­tio­nen und alle Fra­gen rund um die Aus­stel­lung steht Sarah Käst­ner, Pro­gramm-Mana­ge­rin, ger­ne unter fol­gen­den Kon­takt­da­ten zur Verfügung:

kaestner@koerber-stiftung.de

040 72 57 02 39

www.dialog-mit-dem-ende.de

Hinweise zu den Ausstellungszeiten:

Die Aus­stel­lung ist bis zum 25. Febru­ar von Di. bis Fr., 10 bis 18 Uhr sowie sams­tags von 10 bis 13 Uhr in der Stadt­bi­blio­thek Neheim am Nehei­mer Markt (Markt­pas­sa­ge) zu sehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Quel­le: Stadt Arnsberg)

Beitrag teilen

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

- Anzeige -
Anzeige
- Anzeige -

Kontakt zur Redaktion

redaktion@blickpunktASM.de