Voßwinkel. Franziskus Frhr. von Ketteler (45), Chef des Wildwald Voßwinkel, lässt die legendären „Waldlichter“ noch einmal leuchten. Im Gespräch mit Anna Werner erklärt er, was die Menschen in diesem Jahr erwartet.
Frage: Herr von Ketteler, vom 30. April bis 3. Mai leuchten nach längerer Unterbrechung die „Waldlichter“ wieder. Warum diese Pause?
von Ketteler: Die Waldlichter der Jahre 2010, 2011 und 2012 waren einfach tolle Veranstaltungen. Aber Beleuchtungsaktionen begannen sich damals zu häufen. So haben wir gemeinsam mit unseren Technik- und Kreativpartnern Ralf Sauer und Peter Günnewig von Eventvision entschieden, lieber unseren Sonderstatus zu schützen, als in der Verwechselbarkeit mit anderen nicht mehr wahrgenommen zu werden. Außerdem brauchten wir auch eine Kreativpause für neue Ideen, das gebe ich gern zu. Jede Veranstaltung sollte schließlich unseren Gästen den Wald noch ein bisschen besser erschließen, als die vorherige. Das schüttelt man nicht mal eben so aus dem Ärmel.
Wird es Änderungen geben, im Vergleich zu den ersten drei „Waldlichtern“?
von Ketteler: Wir haben viel dazu gelernt. Die wichtigste Veränderung 2015 ist, dass wir sehr viel mehr Wert auf Ruhe legen. Es wird keine lauten Töne geben! – und auch keine Menschenmassen auf den Wegen. Auch sonst gibt es viel Neues, allein schon, weil sich die technischen Möglichkeiten so verbessert haben. Unverändert bleibt nur unser Anspruch: Den Gästen auf eine sinnliche Art Zugänge, Einblicke und Begegnungen mit dem Wald und seiner Schönheit zu ermöglichen.
Was müssen die Gäste beachten, damit die Natur im Frühling keinen Schaden nimmt?
von Ketteler: Unser Naturschutzbeauftragter Ansgar Breuer, der bei der Konzeption der „Waldlichter 2015“ wieder von Anfang an mit am Tisch saß, machte seine Zustimmung von vier Bedingungen abhängig: Die Wege dürfen nicht verlassen werden, keine blinkenden Lichter, im Wald möglichst Ruhe halten und um 24 Uhr muss Schluss sein. Letzteres hängt mit dem Tag-Nacht-Rhythmus in der Natur zusammen. Und ganz wichtig: Die „Waldlichter“ leuchten wieder nur in der wildfreien Zone.
Ist das denn überhaupt der richtige Weg, Menschen für den Wald zu begeistern? Das kann man doch auch kritisch sehen.
von Ketteler: Das muss man kritisch sehen! Wir befassen uns sehr intensiv gerade mit dieser heiklen Frage. Natürlich ist es nicht „der“ richtige Weg. Aber es ist „ein“ möglicher Weg. So, wie unsere Gesellschaft immer offener und bunter wird, so sind auch die didaktischen Konzepte zur Vermittlung von Naturerlebnissen vielseitiger geworden. Innerhalb gewisser Grenzen ist das eine gute Entwicklung.
Mit wie vielen Gästen rechnen Sie denn und wann ist ein Besuch der „Waldlichter“ besonders lohnend?
Leider lässt sich die Besucherzahl nur ganz schlecht prognostizieren. Das ist vor allen Dingen ein kaufmännisches Problem für uns, denn der Aufwand ist natürlich enorm. Auf der einen Seite gibt es eine große Zustimmung in der Bevölkerung und auch der Kartenvorverkauf läuft sehr gut an. Auf der anderen Seite sind wir natürlich sehr vom Wetter abhängig. Ich denke, wir werden an den vier Tagen wieder gegen 10.000 Besucher begrüßen können. Die „Waldlichter“ leuchten an jedem Tag bis Mitternacht. Meine Frau und ich genießen immer besonders die letzte Stunde des Tages.
Können Sie schon etwas zu den Eintrittspreisen sagen?
Die Eintrittspreise konnten wir zum Glück stabil halten oder sogar etwas senken. Das verdanken wir übrigens unseren Sponsoring-Partnern, allen voran Trilux, den Stadtwerken Arnsberg und der Sparkasse Arnsberg-Sundern. Wir empfehlen eigentlich, sich im Vorverkauf eine Karte zu sichern, am besten online über www.wildwald.de. Dann kosten die Karten 7 und 10 Euro für Kinder und Erwachsene. An der Abendkasse liegen die Preise dann etwas höher, bei 10 und 15.
Herr von Ketteler, wir danken Ihnen für das Gespräch.