„Natürlich“ verdienen die Betreiber des Hofes mit der Zucht auch Geld, aber bei ihrer Geschäftsidee geht es ihnen um sehr viel mehr. Kennen und schätzen gelernt hatte Christoph Willeke die schwarzen, gutmütigen und ruhigen Rinder während eines Aufenthaltes in Australien. 2016 dann startete er gemeinsam mit Katrin Schütz das Projekt „Wagyu Sauerland“. Heute ist die Herde 40 Rinder groß, die ältesten Tiere sind knapp drei Jahre alt. Bier kommt nicht in den Futtertrog, dafür gibt es reichlich wertvolles Gras, Heu und Getreide, regional und ohne Gentechnik. Gegenüber der deutschen Großhandelsware, bei der man Wagyufleisch aus Übersee kaufen kann, liegt bei dem Unternehmerpaar die gesamte Wertschöpfungskette in einer Hand – von der Aufzucht bis zum Verkauf. „Damit können wir Spitzenqualität garantieren.“
Tierpatenschaft möglich
Katrin Schütz ist verantwortlich für den Bereich Marketing und Vertrieb, organisiert Tastings, pflegt die Website und postet Neuigkeiten auf den Social-Media-Kanälen. Wer ein eigenes Wagyurind besitzen möchte, bekommt auf dem „Wagyu Sauerland“-Hof die Möglichkeit dazu. Gegen einen monatlichen Beitrag kann für zwei Jahre eine Patenschaft abgeschlossen werden. Neben Newslettern, einer Urkunde und Hofführung wird der Interessent am Ende mit einem Fleischpaket belohnt. Geschlachtet werden die Tiere im Alter von drei Jahren, damit leben sie doppelt so lange wie ihre heimischen Verwandten. Die ersten Produkte sind seit Frühjahr 2019 erhältlich. Bei der Zerlegung legen die Erzeuger Wert auf eine Verarbeitung „from nose to tail“ und viel Handarbeit. Die extrem feine und ausgeprägte Marmorierung des Fleisches und eine optimale Fleischreife machen es möglich deutlich mehr Steaks zu produzieren.
Nachfrage kann nicht gedeckt werden
„Uns geht es darum, zu zeigen, dass ein so exklusives Produkt hier im Sauerland entstehen kann, aus nachhaltiger und verantwortungsbewusster Produktion. Wir glauben an die Rasse und an die Marke, setzen auf Qualität statt Massenware“, so Schütz. Das letzte halbe Jahr habe bestätigt, dass die Nachfrage für dieses hochwertige, limitierte Produkt nicht gedeckt werden kann. Und das Projekt errege nicht nur in der Region Aufmerksamkeit. In der Kategorie „Geschäftsidee“ wurde das Paar dieses Jahr für den Ceres-Award, die höchste landwirtschaftliche Auszeichnung in Deutschland, nominiert.
- Der nächste Ab-Hof-Verkauf findet am 21. Dezember 2019 von 10 bis 13 Uhr statt.
- Mehr Infos auf der Homepage www.wagyu-sauerland.de