Neheim/Amiens. Das diesjährige Treffen der beiden Vorstände des deutschen und des französischen Franz-Stock-Komitees fand jetzt im Maison Diocésaine Saint-Francois de Sales in Amiens statt. Die Begegnung begann mit der offiziellen Eröffnung der Franz-Stock-Ausstellung der Amis de Franz Stock in der Universität der Picardie „Jules Verne“ (in der Bibliothek der Zitadelle), bei der auch der Bürgermeister von Amiens anwesend war. Es schloss sich ein ausführliches Gespräch mit den Besuchern an, zu denen auch die Tochter eines von Franz Stock betreuten zum Tode Verurteilten gehörte. Die Ausstellung fand in einer von der Universität veranstalteten Reihe „Fraternité“ (Brüderlichkeit) statt.
Viele Aktivitäten, aber auch Finanzierungsprobleme
Neben der immer wieder wichtigen und befruchtenden Begegnung der Mitglieder standen an den beiden folgenden Tagen diese Themen im Zentrum:
- Die Herausgabe des Tagebuches von Franz Stock hat das Interesse an ihn und seinem Wirken weiter geweckt. U.a. hat es Alexandre Najjar zu seinem Roman „Harry und Franz“ animiert, der in Frankreich auf große Resonanz gestoßen ist. Mit ‚Harry’ ist der französische Filmschauspieler Harry Bauer gemeint, den FS im Gefängnis betreut hat. An eine erweiterte Auflage des Tagebuches wird gedacht.
- Planung von Veranstaltungen in Verbindung mit der 70-Jahrfeier der öffentlichen Gedenkfeier für FS am 3. Juli 1949 in der Kirche Saint-Louis des Invalides, der Bischofskirche der röm.-kath. Diözese der französischen Armee.
- Eine Filmproduktion ist an das FSK wegen einer möglichen Fernsehdokumentation über Franz Stock herangetreten.
- ‚Stacheldrahtseminar’ in Le Coudray: Mit sehr großem Engagement sorgen die Mitglieder der AFS in Chartres, dass durch Ausstellungen, Theateraufführungen, Konzerte, Führungen u.a. das Gebäude genutzt und an seinen Zweck erinnert wird. So ist der Zuspruch durch rund 5000 Besucher im Jahr sehr erfreulich. Unter ihnen sind besonders viele Jugendliche. Als eine neue Hauptaufgabe stellt sich die Konzeption einer neuen Dauerausstellung. Es gibt bereits sehr gute Planungsvorschläge. Ein sehr großes Problem ist jedoch die Finanzierung.
- Hinsichtlich des Termins ‚Seligsprechung’ gibt es keine weiteren Informationen. Das Verfahren in Rom läuft weiterhin.
- Die Bemühungen, in Straßburg bzw. Brüssel Erinnerungsorte an Franz Stock zu schaffen, waren bisher erfolglos. Das Anliegen soll aber weiter verfolgt werden.
- Überlegungen, ein Buch über Franz Stock zu erarbeiten, das durch inhaltliche, graphische und bildmäßige Gestaltung einem weiteren Leserkreis entgegenkommt.
- Bericht über die Erinnerung an Franz Stock im neugestalteten Sauerland-Museum unter dem Leitwort ‚Versöhnung’.
- Bericht über die Messe im Fernsehen anlässlich des 70. Todestages von Franz Stock am 25. Februar. Diese überzeugte inhaltlich und thematisch und, was die telefonische Kontaktaufnahme zeigt, hat sie überdurchschnittliche viele Nachfragen hervorgerufen.
- Aus finanziellen Gründen wurde das Angebot, eine neugeschaffene Skulptur „Der Wanderer mit dem Fisch“ des dt.-franz. Künstlers Erich Engelbrecht vor dem Stacheldrahtseminar aufzustellen, abgelehnt.
- Die neue Wanderausstellung „Franz Stock – Versöhnung durch Menschlichkeit“, die das FSK im Februar 2018 vorstellen konnte, hat großen Zuspruch erhalten. Zum ersten Mal wurde sie in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin ausgestellt. Anschließend war sie in Erfurt und Angermünde. Sie wird in diesem Jahr noch in Hassloch und Olpe zu sehen sein. Für 2019 wird sie zu einem noch nicht festgelegten Termin im Landtag in Düsseldorf, in Meschede (Kreishaus und St. Walburga-Kirche) informieren. Weitere Orte haben bereits angefragt.
- In 2019 lädt der Vorstand des Franz-Stock-Komitees für Deutschland nach Aachen ein.