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Vorsicht, wenn es Nacht wird: Amphibien wandern

Kröten, Frösche und Molche sind wieder auf dem Weg zu ihren Laichgewässern. Autofahrer sollten vorsichtig sein. (Foto: LANUV/P.Schütz)
Krö­ten, Frö­sche und Mol­che sind wie­der auf dem Weg zu ihren Laich­ge­wäs­sern. Auto­fah­rer soll­ten vor­sich­tig sein. (Foto: LANUV/P.Schütz)

Arns­berg. Die Früh­jahrs­wan­de­rung der Amphi­bi­en zu Tei­chen und Wei­hern – kurz: „Krö­ten­wan­de­rung“ –  hat begon­nen. Haupt­be­tei­lig­te: die Erd­krö­te. Dane­ben wan­dern aber auch Gras­frö­sche,  Spring­frö­sche und bis zu vier Molch-Arten. Wenn das Ther­mo­me­ter die 5 Grad-Mar­ke deut­lich über­schrei­tet, die Tages­län­ge stimmt und das Wet­ter nicht zu tro­cken ist, krab­beln die hell- bis dun­kel­braun gefärb­ten, nacht­ak­ti­ven Tie­re aus ihrem Win­ter­quar­tier, zum Bei­spiel einer Laub­schicht im Wald. Ziel ist dann das so genann­te Laich­ge­wäs­ser. Dabei han­delt es sich meist um einen Teich oder um Wie­sen­grä­ben. In den nächs­ten Wochen ist – laut Wet­ter­vor­her­sa­ge – mit wär­me­rem und feuch­te­rem Wet­ter zu rech­nen. Daher Auto­fah­rer auf­ge­passt: Es gibt wie­der Warn­schil­der und ver­ein­zel­te Straßensperren.

Kröten legen bis zu zwei Kilometer zurück

Erd­krö­ten sind rela­tiv orts­treu. Sie keh­ren größ­ten­teils immer wie­der zu ihrem Geburts­ge­wäs­ser zurück, um als erwach­se­ne Tie­re selbst dort abzu­lai­chen. Nur Paa­rung und Fort­pflan­zung im Sinn, benut­zen Erd­krö­ten dabei Stra­ßen als „Kon­takt­zo­ne“ und wer­den dort sehr leicht paar­wei­se oder ein­zeln über­fah­ren. Arno Gei­ger, Amphi­bi­en­ex­per­te beim Lan­des­amt für Natur, Umwelt und Ver­brau­cher­schutz Nord­rhein-West­fa­len (LANUV): „Erd­krö­ten haben unter den Amphi­bi­en mit den wei­tes­ten Weg zum Laich­ge­wäs­ser. Er kann bis zu zwei Kilo­me­ter betra­gen. Des­halb nimmt ihre Wan­de­rung oft ein vor­schnel­les Ende – manch­mal auch für Auto- oder Motor­rad­fah­rer, die auf krö­ten­feuch­ter Fahr­bahn am Stra­ßen­baum lan­den. Des­halb soll­te man Ver­ständ­nis für Sper­run­gen, Umwe­ge und Inves­ti­tio­nen in Krö­ten­schutz­zäu­ne und ‑tun­nel haben.“

Vorsichtige Autofahrer schützen auch sich selbst

Die Stra­ßen­sper­run­gen haben dabei nicht nur das Ziel, die Tie­re zu schüt­zen, es geht nicht zuletzt auch um die Sicher­heit der Ver­kehrs­teil­neh­mer. Denn vie­le über­fah­re­ne Tie­re sind wie feuch­tes Laub auf der Fahr­bahn: Rutsch­ge­fahr! An den nicht gesperr­ten Stra­ßen mit Warn­schil­dern heißt es ab der Däm­me­rung: Lang­sam fahren.

Amphibienschutz in Vosswinkel hat Tradition

Franziskus v. Ketteler dankte Marvin Löhr vom HSK für die gute Zusammenarbeit in Voßwinkel. (Foto: Wildwald)
Fran­zis­kus v. Ket­te­ler dank­te Mar­vin Löhr vom HSK für die gute Zusam­men­ar­beit in Voß­win­kel. (Foto: Wildwald)

Es ist bereits ein gewohn­tes Bild. Seit über 15 Jah­ren koope­riert die Wald­aka­de­mie Voss­win­kel e.V. gemein­sam mit dem Wild­wald Voß­win­kel und dem Hoch­sauer­land­kreis im Bereich Amphi­bi­en­schutz. Letz­ten Don­ners­tag wur­den jetzt die ers­ten Amphi­bi­en­schutz­zäu­ne in Voß­win­kel auf­ge­stellt. Die 25 cm hohen Zäu­ne rechts und links der Stra­ße sol­len Erd­krö­ten, Gras­frö­sche und Mol­che davon abhal­ten, die gefähr­li­che Kreis­stra­ße zwi­schen Voß­win­kel und Echt­hau­sen zu über­que­ren. „Bei ihrem Ver­such, zu ihrem Laich­ge­wäs­ser zu gelan­gen, sam­meln sie sich in den ein­ge­gra­be­nen Eimern. Die wer­den von unse­ren ehren­amt­li­chen Natur­schutz­hel­fe­rin­nen und ‑hel­fern ein­mal Mal am Tag gewis­sen­haft kon­trol­liert“, erklärt Wild­wald-Förs­te­rin Anne­li Noack. Doch damit nicht genug. Stets wird genau doku­men­tiert, was an Amphi­bi­en geret­tet wer­den konn­te. „Wir haben sehr gute, inter­es­san­te und erfreu­li­che Ent­wick­lun­gen bei den ver­schie­de­nen Arten fest­stel­len kön­nen – und das schon über einen lan­gen Zeit­raum“, freut sich Fran­zis­kus von Ket­te­ler. Gera­de die­se Erkennt­nis­se sei­en wich­tig, um den Amphi­bi­en­schutz stän­dig zu ver­bes­sern und kon­kre­te Schutz­maß­nah­men zu rea­li­sie­ren. Beson­ders erfreu­lich: Das ehe­ma­li­ge Sor­gen­kind, der Kamm­molch, ist inzwi­schen in sei­nem Bestand wie­der „im Aufwärtstrend“.

Sperrung der Straße durch das Rumbecker Holz

Zum Schutz der wan­dern­den Amphi­bi­en hat die Stadt Arns­berg die Stra­ße durch das Rum­be­cker Holz kurz­fris­tig bis Ende April zwi­schen dem Wald­fried­hof und der Gast­stät­te “Rodel­haus” in den Nacht­stun­den von 19 bis 7 Uhr für den Ver­kehr gesperrt. Die Auto­fah­rer wer­den um Beach­tung der Sper­rung gebeten.

HSK sucht noch engagierte Helfer

In Ver­bin­dung mit dem ehren­amt­li­chen Natur­schutz bemü­hen sich die öffent­li­chen Ver­wal­tun­gen an neur­al­gi­schen Stel­len, die Tie­re hin­ter Schutz­zäu­nen zu sam­meln und anschlie­ßend auf die ande­re Stra­ßen­sei­te zu brin­gen. Die­se auf­wän­di­ge Arbeit kann lei­der aber nicht an allen Stra­ßen durch­ge­führt wer­den. Nicht betreu­te Amphi­bi­en­wech­sel befin­den sich z.B. im Arns­ber­ger Stadt­ge­biet auf der L 745 im Bereich Moosfelde.„Es haben sich bis­her immer vie­le frei­wil­li­ge Hel­fer bereit­erklärt, die­se Zäu­ne früh mor­gens und abends zu kon­trol­lie­ren und die Tie­re in Eimern sicher über die Stra­ße zu brin­gen. Auch die Stra­ßen­bau­äm­ter unter­stüt­zen die­se Akti­on durch den Auf- und Abbau der Zäu­ne,“ so HSK-Spre­cher Mar­tin Reu­ther. „Die­ses Jahr wer­den wie­der vie­le enga­gier­te Hel­fer benö­tigt, die sich an der Ret­tung der Amphi­bi­en betei­li­gen. Wer daher bei der Amphi­bi­en­schutz­ak­ti­on mit­ma­chen möch­te, soll­te sich bei der Unte­ren Land­schafts­be­hör­de des Hoch­sauer­land­krei­ses mel­den, Tele­fon 0291 94–1665 oder 94–1661.“

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