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Von Bruch der Konfessionen in Hüsten keine Spur

Gemein­sa­me Pro­zes­si­on durch Hüs­ten zum Refor­ma­ti­ons­ju­bi­lä­um. (Foto: Her­bert Curdes)

Hüs­ten. „Bruch oder Auf­bruch?“ So lau­te­te die Fra­ge am Refor­ma­ti­ons­tag 2017 in Hüs­ten. Wer den Got­tes­dienst in der evan­ge­li­schen Kreuz­kir­che in Hüs­ten besuch­te, kam schnell auf die Ant­wort. Von einem Bruch der bei­den Kon­fes­sio­nen kann in Hüs­ten kei­ne Spur sein. Rund 450 evan­ge­li­sche und katho­li­sche Chris­ten fei­er­ten in öku­me­ni­scher Wei­te gemein­sam den Festgottesdienst.

Hüstener Bibel als Unikat

Pfar­re­rin Ulri­ke Rüter und die „Hüs­te­ner Bibel“. (Foto: Her­bert Curdes)

Pfar­re­rin Ulri­ke Rüter und ihr katho­li­scher Kol­le­ge Pfar­rer Dani­el Mei­worm stell­ten zu Beginn des Got­tes­diens­tes die Hüs­te­ner Bibel vor. 140 Per­so­nen aus bei­den Kir­chen­ge­mein­den hat­ten in den Wochen zuvor ihren Lieb­lings­bi­bel­text abge­schrie­ben oder künst­le­risch dar­ge­stellt. Alle Blät­ter wur­den zu einem Buch gebun­den und sind als Uni­kat in der Hüs­te­ner Bibel zusam­men­ge­fasst. Die­se wird nun nach­ein­an­der in allen Kir­chen der Hüs­te­ner Groß­pfar­rei zu sehen sein.

In sei­ner Pre­digt ging Pfar­rer Rein­hard Weiß auf Mar­tin Luthers Grund­an­lie­gen ein, das vor 500 Jah­ren Anlass für die Refor­ma­ti­on war. Chris­ten kön­nen sich ihr Heil nicht kau­fen. Sie bekom­men es geschenkt. Es ist allein Got­tes Gna­de, die den ein­zel­nen Men­schen rettet.

Prozession von Kirche zu Kirche

Nach den Für­bit­ten, die von der Vor­sit­zen­den des Pres­by­te­ri­ums Bea­te Ull­rich und des Pfarr­ge­mein­de­rats­vor­sit­zen­den Dr. Nor­bert Albers­mei­er vor­ge­tra­gen wur­den, zog die Gemein­de in einer Pro­zes­si­on sin­gend zur katho­li­schen St. Petri-Kir­che. Hier wur­de der Got­tes­dienst fort­ge­setzt. Im Kir­chen­schiff fei­er­ten alle Besu­cher an fest­lich geschmück­ten Tischen gemein­sam ein Aga­pe­mahl. Wer kei­nen Platz an den Tischen fand, bekam Brot, Trau­ben, Wein und Saft in die Bän­ke gereicht.

The­sen­an­schlag. (Foto: Her­bert Curdes)

Im benach­bar­ten Petrus­haus schloss sich ein gesel­li­ger Teil an. Bei Kaf­fee und Kuchen hat­te der öku­me­ni­sche Arbeits­kreis ein bun­tes Pro­gramm zusam­men­ge­stellt. In einem lus­ti­gen Wett­streit muss­ten alle drei Pfar­rer mit einem öku­me­ni­schen Team gegen­ein­an­der antre­ten. Hier waren Schnel­lig­keit und Impro­vi­sa­ti­ons­ta­lent gefragt.

Luther-Choral um 15.17 Uhr

Die Fei­er ende­te um 15.17 Uhr auf dem Hüs­te­ner Markt. Zeit­gleich mit ande­ren Chö­ren bun­des­weit into­nier­te der evan­ge­li­sche Posau­nen­chor unter der Lei­tung von Kan­tor Mar­tin Steg­mann den Luther-Cho­ral „Ein fes­te Burg“ und ande­re Refor­ma­ti­ons­lie­der. An einer Tür konn­ten die Besu­cher The­sen mit Gedan­ken, Wün­schen und Anre­gun­gen an die bei­den Kir­chen anschlagen.

Dr. Ger­hard Webers

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