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Volksbanken freuen sich über 6,9 Milliarden Kundengesamtvolumen

Jahrespressekonferenz der Volksbanken im HSK: Jürgen Dörner, Vorstand der Volksbank Sauerland (Mitte) mit Michael Gierse (l.) und Andreas Ermecke von der VB Bigge-Lenne. (Foto: oe)
Jah­res­pres­se­kon­fe­renz der Volks­ban­ken im HSK: Jür­gen Dör­ner, Vor­stand der Volks­bank Sau­er­land (Mit­te) mit Micha­el Gier­se (l.) und Andre­as Erm­ecke von der VB Big­ge-Len­ne. (Foto: oe)

Arnsberg/Sundern. „Ein sehr schö­nes Ergeb­nis“ ver­kün­de­te Jür­gen Dör­ner, Vor­stand der Volks­bank Sau­er­land, auf der Jah­res­pres­se­kon­fe­renz der sie­ben Volks­ban­ken im HSK. Die Stei­ge­rung der Bilanz­sum­me um 2,2 Pro­zent auf jetzt 3,563 Mil­li­ar­den Euro sei mode­rat, aber „im aktu­el­len Nied­rig­zins­um­feld als ech­ter Erfolg zu ver­bu­chen“. Andre­as Erm­ecke von der Volks­bank Bigge/Lenne ergänzt: „Wir haben uns gut im Markt behaup­tet und erfolg­rei­che Geschäf­te aus der Regi­on für die Regi­on getätigt.“
Die Volks­bank Sau­er­land mit ihren star­ken Stand­bei­nen in den Städ­ten Arns­berg und Sun­dern ist das größ­te Insti­tut  im Kreis der sie­ben Volks­ban­ken, knapp gefolgt von der VB Big­ge-Len­ne. Bei­de haben deut­lich über 1,2 Mil­li­ar­den Bilanz­sum­me, wäh­rend es bei der Spad­a­ka Oeven­trop knap­pe 70 Mil­lio­nen sind. Die Bilanz­sum­me hat für Jür­gen Dör­ner als Mess­lat­te aber nicht mehr die Bedeu­tung wie frü­her. „Es geht um mehr,“ sagt er und ver­weist auf das Kun­den­ge­samt­vo­lu­men, denn das spie­ge­le mit Bau­spar­ein­la­gen, Hypo­the­ken, Ver­si­che­run­gen und Fond­an­la­gen bei den Ver­bund­part­nern den ganz­heit­li­chen Betreu­ungs­an­satz der Genos­sen­schafts­ban­ken im HSK bes­ser wie­der. Die­ses Kun­den­ge­samt­vo­lu­men ist mit dem Jah­res­ab­schluss 2013 um 2,6 Pro­zent auf knapp 6,9 Mil­li­ar­den Euro gestie­gen. „Ein sen­sa­tio­nell nied­ri­ges Zins­ni­veau“ kön­ne, so Dör­ner, der­zeit über die Ver­bund­hy­po­the­ken­ban­ken für bis zu 30 Jah­re fest­ge­schrie­ben wer­den, was gera­de auch jun­gen Fami­li­en eine lang­fris­ti­ge Finan­zie­rungs­si­cher­heit gebe.

Wirtschaft hält sich bei großvolumigen Anlagen zurück

Beim Kre­dit­ge­schäft mel­den die sie­ben Genos­sen­schafts­ban­ken einen Zuwachs um 3,5 Pro­zent oder 77 Mil­lio­nen Euro auf rund 2,3 Mil­li­ar­den Euro. Die­ser Zuwachs sei um so bemer­kens­wer­ter, da zunächst ein­mal 100 Mil­lio­nen Euro an Til­gun­gen auf­zu­fan­gen sei­en, bevor das Kre­dit­vo­lu­men wach­se. Rund 60 Pro­zent ihrer Kre­di­te geben die Volks­ban­ken an gewerb­li­che Kun­den, 40 Pro­zent an pri­va­te. Bei den Inves­ti­tio­nen in groß­vo­lu­mi­ge Anla­gen berich­tet Dör­ner von einer merk­li­chen Zurück­hal­tung der hei­mi­schen mit­tel­stän­di­schen Wirt­schaft. Stress­si­tua­tio­nen der letz­ten Jah­re hät­ten die Risi­ko­be­reit­schaft bei Kapa­zi­täts­aus­wei­tun­gen gedämpft. Inves­tiert wer­de in Ersatz und Moder­ni­sie­rung, in neu­es Know-how, aber auch in eine erhöh­te Liqui­di­tät wer­de viel Geld gesteckt. Ein span­nen­des The­ma für die Volks­ban­ken sei­en auch die rege­ne­ra­ti­ven Ener­gie, so Dör­ner. Lei­der wer­de der Aus­bau der Wind­kraft der­zeit durch die Stand­ort­dis­kus­sio­nen im HSK gebremst. „Alle wol­len die Ener­gie­wen­de,“ so Dör­ner, “ aber nicht die Wind­müh­le vor der eige­nen Tür.“

Der Privatmann bringt sein Haus auf Vordermann

Auch im pri­va­ten Bereich hat sich das Bild gewan­delt. Reno­vie­rung und Moder­ni­sie­rung des Wohn­ei­gen­tums ste­hen im Vor­der­grund. Gera­de die Gene­ra­ti­on 50plus wol­le, sobald die Kin­der aus dem Haus sind, die­ses noch­mal auf Vor­der­mann brin­gen, so Dör­ner. das Haus wer­de chic gemacht, aber auch alters­ge­recht und ener­ge­tisch moder­ni­siert. Dör­ner sieht auch für die Zukunft den Schwer­punkt bei Moder­ni­sie­rung statt Neu­bau. Gera­de auch für dörf­li­che Regio­nen sei es wich­tig, den Bestand zu ver­mark­ten statt Bau­ge­bie­te aus­zu­wei­sen, die in 20 Jah­ren nicht volllaufen.

Bei Geldanlage wird der „sichere Hafen“ bevorzugt

Die Kun­den­ein­la­gen der sie­ben Ban­ken sind 2013 um knapp zwei Pro­zent auf rund 2,5 Mil­li­ar­den Euro gewach­sen. „Euro­kri­se und Nied­rig­zins­pha­se haben die Bür­ger ver­un­si­chert„“ so Dör­ner, des­halb sei­en die hei­mi­schen Ban­ken als siche­re Häfen gefragt gewe­sen. Mal wie­der sei der Sau­er­län­der sehr ver­hal­ten mit Direkt­in­ves­ti­tio­nen am Akti­en­markt umge­gan­gen, obwohl dies 2013 durch­aus loh­nens­wert gewe­sen sei. Als Ver­trau­ens­be­weis in die Genos­sen­schafts­ban­ken wer­tet Dör­ner auch die stei­gen­de Mit­glie­der­zahl. 102.749 Bür­ger waren zum Jah­res­wech­sel im Besitz von Genos­sen­schafts­an­tei­len, 1050 mehr als ein Jahr zuvor.

Volksbanken fordern von Politik mehr Marktgerechtigkeit

„Nicht so pri­ckelnd“ fin­det Dör­ner, dass der Mit­be­wer­ber „mit dem gro­ßen S“ als staat­lich unter­stüt­ze Bank „nicht markt­mä­ßi­ge Kon­di­tio­nen“ anbie­ten kön­ne. Da for­der­te er von der Poli­tik „mehr Markt­ge­rech­tig­keit“. Und ver­wies gleich auch dar­auf, dass die sie­ben Genos­sen­schafts­ban­ken im letz­ten Jahr über 10 Mil­lio­nen Euro an Steu­ern bezahlt haben. Mi Spen­den in Gesamt­hö­he von 658.000 Euro sind die Volks­ban­ken zudem mit der Unter­stüt­zung ehren­amt­li­cher Tätig­keit im sport­li­chen, kul­tu­rel­len und sozia­len Bereich oft da ein­ge­sprun­gen, wo öffent­li­che Gel­der nicht mehr zur Ver­fü­gung standen.

„Glänzende Perspektiven“ für junge Mitarbeiter

Als Leis­tung für die Regi­on erwähnt Dör­ner auch die 5,3 Mil­lio­nen Euro Inves­ti­tio­nen, 700.000 mehr als im Vor­jahr, mit denen die Volks­ban­ken ein gro­ßer und inter­es­san­ter auf­trag­ge­be für han­del und hand­werk vor Ort sei­en, sowie die hohe Aus­bil­dungs­wou­te von 8,4 Pro­zent. Denn die Mit­ar­bei­ter sei­en das Kapi­tal und die Zukunft der Volks­ban­ken, so Dör­ner, und gera­de in Zei­ten des demo­gra­fi­schen wan­dels hät­ten jun­ge Mit­ar­bei­ter „glän­zen­de Perspektiven“.
 

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