Neheim. Die Volksbank Sauerland hat sich auf den Weg gemacht, für die digitale Entwicklung in der Region zu sorgen. Ein ganz wichtiger Schritt soll nun die Errichtung von 50 frei nutzbaren WLAN-Hotspots in den Geschäften des Neheimer Einzelhandels sein. Die Bank stellt dafür über einen Zeitraum von zwei Jahren 50.000 Euro zur Verfügung. Über die Möglichkeiten und Voraussetzungen will das Aktive Neheim seine Mitglieder und interessierte Gäste am Dienstag, 13. Februar, beim Frühjahrsmeeting im Kaiserhaus informieren. Anmeldung beim Veranstalter ist erforderlich.
AN-Frühjahrsmeeting informiert über spannende Neuigkeiten
Den eigenen Mitgliedern gebe es jetzt Spannendes zu berichten, ließ der Vorsitzende des Aktiven Neheims, Herbert Scheidt, verlauten. Denn das Frühjahrsmeeting des Aktiven Neheims setzt ganz darauf, die digitalen Möglichkeiten in der City vorzustellen und die Chancen der Markenbildung für den Einkaufsstandort und die einzelnen Geschäfte herauszustellen. Über das Thema „Marke“ und „Markenbildung“ spricht dazu der „Marketing-Guru“ Enzo Vincenzo Prisco. In etwa zweieinhalb Stunden soll dazu einiges von Fachleuten vorgestellt werden, anschließend ist ein „get together“ im Kaiserhaus vorgesehen.
Bank als Netzwerkpartner
Mindestens genauso spannend dürfte sich aber auch das Projekt der WLAN-Hotspots entwickeln, dem sich jetzt die Volksbank Sauerland angenommen hat. „Wir wollen die Digitalisierung dort, wo es Nutzen bringt“, sagte Volksbank-Vorstand Michael Reitz bei der Vorstellung. Die Volksbank Sauerland sehe sich dazu deutlich als Netzwerkpartner in der Region. Dreh- und Angelpunkt der Digitalisierung sei das Smartphone, das seinen Nutzern immer mehr Möglichkeiten biete. Längst schon stehe die Region Sauerland im nationalen und internationalen Wettbewerb, und zu einer attraktiven Innenstadt wie in Neheim gehöre auch ein frei nutzbares WLAN.
Junger Start-Up mit im Boot
Ganz bewusst hat sich die Volksbank Sauerland bei der Umsetzung dieses ehrgeizigen Projektes eines jungen Start-Up-Unternehmens aus Lippstadt bedient. „My Spot“, so der Name der Firma, biete dazu ein technisch einfaches System, das sich der bereits in den Geschäften vorhandenen Systeme bedienen könne. „Wir setzen damit nicht nur auf eine simple, aber effektive Technik, sondern auch auf Rechtssicherheit beim Betrieb“, ergänzte Dr. Florian Müller vom Vorstand der Bank. Das System der Hot-Spots arbeitet mit einem „intelligenten“ WLAN, das täglich dazu lernen könne, so Müller. Seiten, die von den Nutzern in den Geschäften mit Hotspot aufgerufen werden, würden auf ihre rechtlich unbedenkliche Nutzung geprüft und sofort in die Liste der frei abrufbaren Seiten aufgenommen.
Weiterer großer Vorteil des WLAN-Angebotes von „My Spot“ ist die Möglichkeit, in jedem angeschlossenen Einzelhandelsgeschäft eigene Werbung über das WLAN-Netz zu verbreiten. So kann auf Angebote oder Rabatte hingewiesen werden. Einfache Systemlösungen sollen das unkompliziert und schnell in den angeschlossenen Geschäften ermöglichen.
Zwei Jahre Suche beendet
„Das Aktive Neheim ist schon seit zwei Jahren auf der Suche nach einer geeigneten WLAN-Lösung für die City“, bekannte AN-Vorsitzender Herbert Scheidt. Man sei nun froh, das Thema gemeinsam mit der Volksbank anbieten zu können. Im Wettbewerb mit den Angeboten aus dem Internet könne man sich nicht ausgrenzen, sondern müsse sich den digitalen Möglichkeiten stellen. Es gebe eine andere Denkweise der Kunden beim Einkauf, bei der der schlichte Preis zunehmend eine untergeordnete Rolle spiele, so Scheidt.
„Neheim ein Versuchsballon“
Das Start-Up-Unternehmen „My Spot“ ist bereits in anderen Städten aktiv. In Lippstadt, Beckum, Bielefeld oder Herford sind Systeme bereits installiert worden. „Neheim ist jetzt für uns ein Versuchsballon“, so Michael Reitz von der Volksbank. Nach einem erfolgreichen Testlauf, der in Neheim über zwei Jahre gehen soll, könne man sich auch vorstellen, in anderen Städten des Sauerlands mit Beteiligung der Volksbank den Start der WLAN-Hotspots zu begleiten. Später sollen die Angebote allerdings über die jeweiligen Betreiber in den Geschäften weiter finanziert werden.
Zum Frühjahrsmeeting anmelden
Was in Neheim geht und wie einfach die Handhabung der WLAN-Hotspots in der den Geschäften der Neheimer City ist, werden die Verantwortlichen des Start-Up-Unternehmens nun am 13. Februar ab 19.30 Uhr beim Frühjahrsmeeting des Aktiven Neheims vorstellen. Das Aktive Neheim nimmt zur Veranstaltung noch Anmeldungen per Mail an citybuero@aktives-neheim.de entgegen.
Frank Albrecht
2 Antworten
50000 € für 50 Hotspots? Das wundert ja etwas, wenn man bedenkt, dass 50 Hotspots via Freifunk für einen Bruchteil des Geldes zu bekommen sind – und Freifunk ist eine gemeinnützige Inititative, die bereits in Neheim vertreten ist und auf die Alt-Arnsberg schon lange setzt. Dazu rechtlich absolut wasserdicht und im Gegensatz zu dieser Lösung auch für die Nutzer ohne inhaltliche Einschränkungen.
Aber: mySpot bietet den Geschäften die Möglichkeit, Werbung einzublenden, und außerdem erhält der Betreiber mySpot Zugriff auf die Daten der Kunden – und wie immer in Zeiten von BigData geht es natürlich vor allem darum. Für die Nutzer dieses „kostenfreien“ WLANs bedeutet das, dass sie mit ihren Daten bezahlen: Name, Mailadresse, Geburtsdatum, ggf. auch deutlich mehr. Und natürlich, wer wie oft und wann welches Geschäft besucht. Dazu noch die besuchten Webseiten (ein starkes Stück!!).
Was unklar bleibt: Warum sponsort die Volksbank diese Datensammelei?
Und: Warum informiert der Artikel nicht über die tatsächlichen Hintergründe dieses „freien WLAN“, zumal diese Informationen der Homepage von mySpot ja direkt zu entnehmen sind? Es geht hier ja nicht in erster Linie um einen selbstlosen Service für Kunden, sondern darum, den Kunden zu einem gläsernen Kunden zu machen!
Die Formulierung „Das wundert ja etwas …“ im Zusammenhang mit Aktivitäten des „Verkehrsverein – Fördergemeinschaft für ein attraktives Neheim e.V.“ ist fast schon ein Gimmick.
„Vorständige“ Unternehmer trommeln – mit Hilfe einer qua Spielkreuz gesteuerten Person – in Richtung „Lokal einkaufen in Neheim. Das Geld sollte in der Region bleiben.“
Allerdings lassen die Großkopferten ihre Unternehmen-Websites „von auswärts“ ansässigen Dienstleistern stricken.
Wie war das noch mit „Wasser und Wein …?“