Hüsten. Im Jahrespressegespräch hat der Vorstand der Volksbank Sauerland für das vergangene Jahr eine zufriedene und überaus zuversichtliche Bilanz präsentieren. „Wir sind in der komfortablen Lage, dass wir aus eigener Kraft gestalten und entscheiden können. Wir werden im Interesse unserer Region, unserer Mitglieder und Kunden sowie unserer Mitarbeiter die Volksbank auch zukünftig weiterentwickeln. Das sind zugleich beste Aussichten für die Zukunft“, so die Vorstände Dr. Florian Müller und Michael Reitz. Beide sehen auch für die Zukunft im genossenschaftlichen Förderauftrag den maßgeblichen Erfolgsfaktor. „Mit diesem Anspruch werden wir auch zukünftig eine wachstums- und ergebnisstarke Bank im heimischen Wirtschaftsraum bleiben. Das ist unsere Stärke.“
Gutes Jahr im Wertpapiergeschäft
Parallel zur intensiven Zukunftsarbeit habe die Volksbank Sauerland im Geschäftsjahr 2017 ihre starke Marktposition als genossenschaftliche Regionalbank im Sauerland weiter ausgebaut und bewiesen, dass sie das Vertrauen ihrer Mitglieder und Kunden genieße, so die Vorstände. Sowohl bei den Kundenkrediten als auch bei den Kundeneinlagen könne ein nachhaltiges Wachstum über alle Kundengruppen hinweg verzeichnet werden. Zudem habe sich 2017 als gutes Jahr im Wertpapiergeschäft erwiesen. Die Bilanzsumme stieg um knapp 3,5 Prozent (+48,3 Mio. €) auf rund 1,5 Milliarden Euro. Dass die Volksbank Sauerland auch in schwierigem Umfeld bei den Mitgliedern und Kunden großes Vertrauen und die damit verbundene Wertschätzung genieße, spiegele sich unübersehbar in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wider. Michael Reitz bringt es auf den Punkt: „Wir sind ein Stück Region Sauerland. Deshalb ist der Erfolg auch kein Zufall“.
8,50 Prozent mehr bilanzielle Kundenkredite
Auch 2017 habe die Volksbank Sauerland eG den heimischen Mittelstand und Privatkunden als verlässlicher Finanzierungspartner unterstützt. Insgesamt „Als Regionalbank tragen wir eine besondere Verantwortung für die Kreditversorgung des Wirtschaftsraumes. Regionale Nähe und Ortskenntnis machen uns schon seit Jahren zu einem bevorzugten Finanzierungspartner“, so Vertriebsvorstand Michael Reitz. Im bilanzwirksamen Geschäft seien die Zuwächse nochmals gesteigert worden: Neben Neukrediten in Höhe von rund 158,4 Millionen Euro (Rückgang durch Tilgungen und Endfälligkeiten bestehender Kredite) habe sich die Bilanzposition zusätzlich um 76,0 Mio. Euro (+ 8,50 %) auf 970,0 Mio. Euro erhöht. Somit betrage das Neuvolumen 234,4 Mio. Euro. Die besondere Stärke der Volksbank als Mittelstandsbank werde daran deutlich, dass ein Großteil des Kreditvolumens auf Investitionskredite an die heimischen Unternehmen entfallen.
699 Immobilienfinanzierungen
Neben dem bilanzwirksamen Geschäft wurden wie in den Vorjahren auch eine Vielzahl von Finanzierungen an die Partner des genossenschaftlichen Finanzverbundes vermittelt. Für private Immobilienfinanzierungen (Neubauten, Kauf von Immobilien, Umbauten) wurden 67,3 Mio. Euro bereitgestellt, davon 26,4 Mio. € vermittelt. „Unsere Baufinanzierungsexperten haben in diesem Kerngeschäftsfeld ihre Stärke wiederholt unter Beweis gestellt“ sagte Michael Reitz. Damit ist das Thema „rund um die Immobilie“ aktueller denn je. Mit 699 Finanzierungen konnte 2017 das gute Vorjahresergebnis nochmals überschritten werden.
Das Gesamtkreditvolumen betrug zum Jahresende 1,3 Mrd. Euro (+ 80,3 Mio. Euro). „Dies war auch in 2017 eine Herausforderung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ so Dr. Florian Müller und Michael Reitz unisono. Im Interesse der Mitglieder und Kunden bindet die Volksbank in ihre Finanzierungskonzepte auch öffentliche Fördermittel ein. „Die Fördermittelzusagen für gewerbliche, landwirtschaftliche und wohnwirtschaftliche Zwecke stiegen in 2017 um 9,0 Mio. € auf über 36,0 Mio. Euro“, hob Michael Reitz hervor. Damit konnte das Volumen gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel gesteigert werden.
Kundeneinlagen weiter über Milliardengrenze
Während Kunden in einem vom Niedrigzins geprägten Umfeld bei Krediten profitierten, brachte dies im Einlagengeschäft eher eine gegenteilige Tendenz. „Die Zinsen für klassische Bankeinlagen waren noch nie so niedrig wie heute“, so Vertriebsvorstand Michael Reitz. „Trotzdem lassen sich Mitglieder und Kunden der Volksbank durch das anhaltend niedrige Zinsniveau nicht am Sparen hindern.“ Mit einem Zuwachs von knapp 2,0 % (+ 17,1 Mio. Euro) wurde die Ein-Milliarden-Euro-Grenze der bilanziellen Kundeneinlagen gehalten. Das betreute Kundengesamteinlagenvolumen mit Depots, Guthaben bei Versicherungen und Bausparguthaben erreichte mit 1,67 Mrd. Euro einen neuen Höchststand (+ 4,9%). „Auch 2017 haben wir unsere Mitglieder und Kunden intensiv beim Vermögensaufbau und bei der Vermögensanlage begleitet. Dabei war 2017 ein Spitzenjahr für das Wertpapiergeschäft“, sagte Reitz. „Voraussetzung dafür ist allerdings eine individuelle, persönliche Beratung, die bei der Volksbank jedem Kunden offen steht. Ob Aktien, Fonds, innovative Anlagen bis hin zur Vermögensverwaltung.“
„Attraktive Dividende“ für Mitglieder
Auch mit der Ertragsentwicklung sind die baker zufrieden. Dr. Florian Müller: „Wir freuen uns, dass es uns in diesem herausfordernden Zinsumfeld mit dem seit Jahren einhergehenden Margenverfall erneut gelungen ist, durch unser gutes Wachstum im Kundengeschäft unseren Zinsüberschuss sogar leicht zu steigern.“ Der Zinsüberschuss erhöhte sich auf 24,2 Mio. € (Vorjahr 24,0 Mio. €). Der Provisionsüberschuss legte insbesondere aufgrund des guten Wachstums bei Wertpapieren und Baufinanzierungen erfreulich um 0,5 Mio. € auf 10 Mio. € zu. Der gesamte Personal- und Sachaufwand erhöhte sich um rund 600.000 Euro auf 24,9 Mio. Euro. Unter Berücksichtigung aller weiteren Ertrags- und Aufwandskomponenten ergibt sich ein Betriebsergebnis vor Bewertung von 12 Millionen Euro. „Dadurch konnte die bereits vorhandene komfortable und deutlich überdurchschnittliche Ausstattung mit bilanziellem Eigenkapital wieder gestärkt werden – und zwar um 7,3 Mio. Euro auf 136,3 Mio. Euro“, sagten Dr. Florian Müller und Michael Reitz. Dieses Ergebnis ermögliche es der Volksbank Sauerland, wieder eine attraktive Dividende an die 35.568 Mitglieder auszuschütten.
44 Projekte mit Crowdfunding unterstützt
Die Volksbank Sauerland hat über das tägliche Bankgeschäft hinaus mit finanzieller und ideeller Unterstützung die Region mit geprägt. Rund 500 Vereine, Institutionen und Initiativen förderte sie mit über 300.000 Euro. „Wir engagieren uns gerne und nachhaltig für unsere Region – das gehört zu unserem Selbstverständnis“ so beide Vorstandsmitglieder. Mit der Crowdfunding-Initiative „Viele schaffen mehr“ bringt die Volksbank Sauerland Ideengeber und Unterstützer zusammen. In den letzten zweieinhalb Jahren konnten 44 Projekte erfolgreich abgeschlossen werden. Dabei wurden bisher 144.700 Euro gespendet, welches die Volksbank mit über 30.000 Euro als sogenanntes Co-Funding unterstützt hat. Insgesamt 5400 Spender haben die unterschiedlichen Projekte unterstützt. Weitere Projekte aus dem gesamten Geschäftsgebiet stehen bereits in der „Warteschleife“. Diese Variante der Finanzierung von Projekten ist ein Selbstläufer geworden.
Mehr Personal als im Jahr zuvor
Per 31. Dezember 2017 beschäftigen die Volksbank Sauerland und ihre Tochterunternehmen 290 Mitarbeiter (+7 gegenüber dem Vorjahr), darunter 19 Auszubildende (+1 gegenüber 2016). „Daran wird deutlich, dass wir auch in der Personalentwicklung gegen den Trend unterwegs sind“ so Dr. Müller. „Wir sind uns sicher, dass unser innovatives Bank-Konzept als Arbeitgeber uns nachhaltig noch attraktiver macht und wir damit eine gute Antwort auf die extremen Herausforderungen des Arbeitsmarktes haben. Bei uns stehen der Teamgedanke und das kreative Arbeiten im Mittelpunkt. Als Regionalbank bieten wir unseren Mitarbeitern in Zukunft ganz neue Perspektiven.“ Eine starke Regionalbank lebe von Menschen, die hier verwurzelt sind und ihre Heimat mitgestalten wollen. Das zeige auch der hohe Anteil von rund 200 Mitarbeitern, die mindestens ein Ehrenamt wahrnehmen.
1202 neue Mitglieder
Auch in der Zukunft sieht die Volksbank die lokale Verankerung in ihrem Geschäftsgebiet als wichtigen Erfolgsfaktor. Die 23 personenbesetzten Filialstandorte sowie 10 SB-Filialen seien hierfür ein starker Beweis. Gerade in der digitalen Welt bleibe die Nähe zum Mitglied und Kunden ein elementarer Wettbewerbsvorteil und entspreche dem Verständnis von einem genossenschaftlichen Vertriebsmodell. Jede Filiale gebe der Bank ein Gesicht und mache die Marke erlebbar. „Wir stellen uns aber auch auf das sich ständig verändernde Kundenverhalten ein und prüfen regelmäßig, mit welchem individuellen Filialkonzept wir den Bedürfnissen am besten entsprechen. Schon heute, aber auch zukünftig wird der digitale Vertriebsweg eine immer größere Bedeutung erhalten. Hier will und muss die Volksbank die regionale Identität auch in der digitalen Welt ausbauen“, so die Vorstände. Mit genau 1202 neuen Mitgliedern habe die Volksbank Sauerland auch im Jahr 2017 einen klaren Vertrauensbeweis der Kunden erhalten. „Die Nähe zum Kunden und die regionale Wertschätzung des gelebten genossenschaftlichen Gedankens sind wichtige Zeichen für diese sehr erfreuliche Entwicklung.“
„Noch eine Menge Wachstumspotenzial“
„Wir kennen unsere Kunden und unsere Kunden kennen uns – dieses Plus hat im Bankgeschäft einen eigenen Wert und bietet eine Menge Wachstumspotenzial. Dieses gilt es in der Zukunft noch stärker herauszustellen“, so Reitz. Für das Jahr 2018 sehen die Volksbank-Vorstände trotz Niedrigzinsphase, zunehmender Digitalisierung und der damit verbundenen Änderung des Kundenverhaltens sowie weiterhin steigender regulatorischer Vorgaben positiv in die Zukunft.