Brenschede. Die Jubiläumsfeierlichkeiten im kleinen Örtchen Brenschede bei Sundern waren durch die Dorfgemeinschaft perfekt vorbereitet worden. Nun hing der Erfolg allein noch vom Wettergott ab, der sich dann auch am Samstag gnädig zeigte. Um 12 Uhr wurden die Feierlichkeiten durch eine Begrüßungsrede von Wolfgang Hengesbach eingeleitet. Auch Bürgermeister Lins, Ortsvorsteher Tillmann und Pastor Thelen richteten freundliche Grußworte aus.
Possenspiel mit badendem Kurfürsten begeistert
Dann wurde endlich um 13 Uhr das angekündigte Possenspiel „Neuzeitlicher Badebetrieb von Kloster Brunnen“ aufgeführt. Mitten im Ort wurden die umliegenden Gebäude mit ins Spiel einbezogen und so waren die ganz nahe am Geschehen stehenden Zuschauer beinahe mitten im Spiel.
Zunächst warteten die Mönche in traditioneller Mönchskleidung auf Badegäste, während sie schon mal auf offener Feuerstelle Wasser erwärmten. Fast wie zufällig kam der Meinkenbrachter Müller des Weges, der prompt ein Heilbad in der dampfenden Zinkwanne nahm.
Höhepunkt war dann das Erscheinen des Kurfürsten Klemens August zu Bayern, der seine Klosterbrüder in Kloster Brunnen besuchte um zu beobachten, was die denn mit dem ganzen Geld anfingen, das sie landauf landab sammeln und in ihr Kloster investieren. Natürlich landete der Kurfürst auch prompt im Badewasser, jedoch stets würdevoll mit Bischofsmütze auf dem Kopf und beim Ein- und Aussteigen aus der Wanne von einem Sichtschutztuch vor den Blicken der begeisterten Zuschauer geschützt. Abgerundet wurde die Feier durch zahlreiche Aktivitäten auch für die Kinder und die musikalische Untermalung durch den Mundwerker Michael Klute sowie durch den Endorfer Musikverein und das Endorfer Jagdhornbläsercorps sowie eine große Tafel, auf der der Werdegang der alten Brenscheder Höfe mit alten Fotos dokumentiert wurde.
Ziel für die nächsten 700 Jahre: Handy-Empfang und Internet
Insgesamt waren die Brenscheder sowohl mit den zwei Aufführungen ihres Possenspiels als auch mit der gesamten Annahme des Jubiläums durch die Bevölkerung der umliegenden Orte mehr als zufrieden. Noch nie gab es solch einen Volksauflauf im kleinen Brenschede. Jetzt bleibt abzuwarten, ob die Brenscheder es in den nächsten 700 Jahren wirklich schaffen, mobiles Internet und ein Handynetz für ihr oberes Röhrtal zu bekommen. Wolfgang Hengesbach hatte jedenfalls in seiner Begrüßungsrede garantiert, dass das klappen würde. Er verwettete dafür sogar ein 50-Liter Fass Bier.