Arnsberg. Die sehr wahrscheinlich letzte Ratssitzung vor der Neuwahl des Stadtrats am 25. Mai war auch die kürzeste der letzten fünf Jahre. Strittige Punkte hatten sich die vier Fraktionen für das Finale nicht aufgehoben. Hätte nicht Bürgermeister Hans-Josef Vogel einen Rückblick auf die Arbeit seit 2009 gehalten, wäre der öffentliche Teil der Sitzung in deutlich weniger als einer halben Stunde vorüber gewesen.
Bürgermeister dankt für offenen Arbeitsstil des Rats
So aber dankte Vogel der Verwaltung und den 46 Ratsmitgliedern für ihre gute Arbeit. Dank des offenen Arbeitsstils, der im Arnsberger Rat gepflegt werde, sei ihm die Sitzungsleitung nicht besonders schwer gemacht worden. Alle gemeinsam hätten es in den vergangenen fünf Jahren geschafft, in allen Bereichen von Wirtschaft bis Kultur neue Potenziale zu mobilisieren und zu aktivieren, sagte Vogel und zählte eine ganze Reihe von Punkten auf, die für die Zukunft Arnsbergs wichtig seien. Zuerst nannte er die Schullandschaft mit den neuen Sekundarschulen, deren Einführung viel Überzeugungskraft gekostet habe. Weiter zählte er auf die Schaffung der U3-Plätze in den Kitas und der Kindertagespflege, das erfolgreiche Projekt Probe, die ersten Studienplätze in Arnsberg, die Ruhrrenaturierung, die energetische Erneuerung städtischer Gebäude mit Hilfe des Konjunkturpakets, die Umstellung aller städtischen Gebäude auf sauberen und sicheren Strom, die Geothermie, die Arnsberg einen Platz im Reiseführer für erneuerbare Energien eingebracht habe, die Weiterentwicklung der Sportinfrastruktur, die Fusion der Krankenhäuser zum Klinikum, die Entwicklung des Kaiserhauses und letztlich die Stadt des langen Lebens. Punkt 18 Uhr verriet er den Ratsmitgliedern, dass Arnsberg just an diesem Abend in Brüssel eine europäische Auszeichnung für die professionelle und ehrenamtliche Arbeit im Netzwerk Demenz erhalte. Und noch eine Neuigkeit hatte er parat. Die Verwaltung habe eine Lösung entwickelt, wie die für Kinder über drei Jahre konzipierten Spielgeräte in den Außenanlagen der Kindergärten auch für Kinder unter drei Jahre sicher gemacht werden können. Das sei eine Frage, an die lange niemand gedacht habe. Die Lösung sei überzeugend und werde bald vorgestellt.
Sekundarschule Neheim heißt jetzt Agnes-Wenke-Schule
Beschlossen hatte der Rat zuvor einstimmig, die Städtische Sekundarschule Neheim „Agnes-Wenke-Schule“ zu nennen. Agnes Wenke, die 2012 im Alter von 101 Jahren starb, war Studiendirektorin am Neheimer St. Ursula-Gymnasium und hatte sich seit dem Zuzug der ersten italienischen „Gastarbeiter“ in den 1960-er Jahren aktiv für die Integration von Zuwanderern eingesetzt. So gehen der Internationale Arbeitskreis, der Dies Internationalis und das Haus International auf ihre Initiative zurück. Die Schulkonferenz hatte die Ehrenringträgerin der Stadt Arnsberg einstimmig als Namensgeberin vorgeschlagen.
Windkraftanlagen nicht mehr auf Kirchlinde beschränkt
Gegen die Stimmen von zwei Oeventroper Ratsmitgliedern wurde auch die Aufhebung der Konzentrationszone für Windkraftanlagen südlich von Kirchlinde beschlossen. Das macht den Bau von Windrädern auch an anderen Stellen im Stadtgebiet möglich. Jede einzelne Anlage muss aber noch vom Kreis genehmigt werden. Ebenfalls mit zwei Gegenstimmen wurde die Neuregelung (und Reduzierung) für verkaufsoffene Sonntage beschlossen. Neheim, Hüsten und Alt-Arnsberg bekommen jeweils vier Termine im Jahr.