Arnsberg. In Arnsberg sind statistisch über 12.000 und im Hochsauerlandkreis über 40.000 Personen hörgeschädigt. Schwerhörigkeit bedeutet nicht nur leiseres Hören, sondern vor allem undeutliches. Viele meinen, dass man nur ein Hörgerät tragen muss, um wieder gut zu verstehen. Natürlich ist die Technik unverzichtbar, aber sie ersetzt nie das natürliche Gehör. Die Kommunikation bleibt oft anstrengend, was im schlimmsten Fall zu Isolation und Rückzug aus der gesellschaftlichen Teilhabe führt.
Zehn Jahre Selbsthilfegruppe
Man kann etwas tun, um die Schwerhörigkeit zu meistern. Vor zehn Jahren gründete Susanne Schmidt in Arnsberg eine Schwerhörigenbund-Selbsthilfegruppe für den Hochsauerlandkreis. In 2014 übernahm die Leitung Cornelia Schloetmann, die vielen als Audioberaterin bekannt ist. Die Gruppe hilft, die eigene Hörschädigung zu verstehen und anzunehmen. Man erfährt, wie man seiner Umgebung die Kommunikationsbedürfnisse zeigen und besser Anschluss finden kann. Nebenbei werden Tipps für den Umgang mit der Technik ausgetauscht. Treffen sind am zweiten Freitag im Monat um 17.30 Uhr im Bürgerzentrum Bahnhof-Arnsberg.
Interessenvertretung
Immer mehr Mitglieder setzen sich in der Interessensvertretung für Menschen mit Behinderung für Kommunikationsbarrierefreiheit ein. In Arnsberg wird die Raumakustik mittlerweile bei fast jedem öffentlichen Bauvorhaben bedacht. Mehrere Städte im HSK haben eine mobile induktive Anlage angeschafft. Stark schwerhörige Menschen benötigen Verschriftlichung des gesprochenen Wortes. Im Hochsauerland haben zertifizierte Schriftdolmetscherinnen „Schriftdolmetscher Sauerland“ für diese Dienste gegründet.
Festakt und Workshop
Am Samstag, 25. August ab 13.30 Uhr feiert der Schwerhörigenbund Arnsberg-HSK im Bürgerzentrum das Erreichte mit einem Festakt und einem Workshop zu Klangschalentherapie. Wer mitmachen möchte, meldet sich bitte bei DSBArnsberg@web.de an.